Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 27.06.2006 09:14:01 von Taran Juhlke

Hallo zusammen,

nachdem ich gestern mal wieder meine ganzen Freistellungsaufträge
überprüft habe und geschaut habe, ob das überhaupt so paßt, sind
bei mir ein paar Fragen hochgekommen.

1) Wenn ich bei der Bank oder sonstwo einen Freistellungsauftrag habe,
dann werden Zinsen steuerfrei gezahlt. Richtig?

2) Wie wird denn geprüft, ob ich auch nur Freistellungsaufträge bis
zur Höchstgrenze habe?
Oder kann ich beliebig viele Aufträge haben, die die 1421=80
übersteigen und es kommt nur darauf an, was ich später tatsächlich
an Zinsen bekommen habe?

3) Meistens kann man ja gar nicht genau sagen, so, bei der Bank XY
brauche ich nen Betrag von 300=80, bei ner anderen (AB) von 400=80...
Aber vielleicht ist es letztendlich andersrum? Was wäre dann?

Bleiben wir mal bei dem Beispiel. In dem Fall wäre es dann so, dass
ich bei der einen Bank XY für 100=80 Steuer zahlen müsste. Aber bei
der Bank AB hätte ich ihn ja nicht ausgeschöpft. Kann man dann die
Steuer zurückbekommen?

Wenn mir jemand erklären könnte, wie das ganze so technisch umgesetzt
ist, das wäre toll...

Eigentlich fände ich es ja gut, wenn man diese blöden Aufträge gar
nicht erteilen müsste, sondern erstmal alles versteuert wird und man
dann mit der Lohnsteuer eben die Steuern für die Zinsen, die bis zu
den 1421=80 gehen wieder gutgeschrieben bekommt.

Dann könnte man sich das ganze Auftrags erteilen sparen....

Wie ist das nächstes Jahr? Wird da der Betrag nicht erheblich
gekürzt?

Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe
Taran

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 27.06.2006 09:56:32 von unknown

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Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 27.06.2006 20:57:35 von Gregor Frowein

"Taran Juhlke" <> wrote:

>Wie ist das nächstes Jahr? Wird da der Betrag nicht erheblich
>gekürzt?

er wird zum einen gekürzt und zum anderen wird daran gedacht, die
Zinserträge neben anderen Einkünften mit in die Berechnung des
Krankenversicherungsbeitrags einzubauen, damit am Ende wirklich jeder,
der nicht ALGII-Empfänger ist noch besser gemolken werden kann.

Man hört, daß zur Zeit wieder eine Kapitalflucht gigantischen Ausmaßes
stattfindet, warum auch nicht. Dieser Staat, egal unter welcher
Regierung, verweigert ja leider die Einführung eines transparenten,
halbwegs gerechten Steuersystems. Lieber führt man die dümmliche
Reichensteuer mit großem Tamtam ein, als daß man mit einer konsequent
und anonym erhobenen Abgeltungssteuer auf Zinsen, Dividenden und
Spekulationsgewinne endlich mal die Einnahmen sprudeln läßt.

Gruß
Gregor

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 27.06.2006 22:01:36 von Michael Blunck

Gregor Frowein scripsit:

[...]

> [...] Dieser Staat, egal unter welcher
> Regierung, verweigert ja leider die Einführung eines transparenten,
> halbwegs gerechten Steuersystems.

In der Tat, aber was soll man anderes dazu sagen als "selber schuld"?

WIMRE wurdest du doch mehrfach davor gewarnt schon wieder die
Schwarz^^^^^^^Falschen zu wählen? :D

Gruß
Michael

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 09:57:32 von Uwe Behle

Gregor Frowein schrieb:
> als daß man mit einer konsequent
> und anonym erhobenen Abgeltungssteuer auf Zinsen, Dividenden und
> Spekulationsgewinne endlich mal die Einnahmen sprudeln läßt.
^
Gregor, und wie machst Du das mit Spekulatiusverlusten? Dann ist doch
wieder eine Steuererklärung nötig? Oder sollen das die Banken
untereinander ausmachen?
Ganz davon abgesehen, daß ich in verschiedenen Foren schon Diskussionen
gesehen habe, mithilfe von Indexfuture-Konstruktionen die Gewinne in das
nächste Jahr zu rollen und im aktuellen Jahr jeweils auf ~ Null zu kommen.
Das läßt sich natürlich jedes Jahr aufs neue machen...

Gruß,

Uwe

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 17:05:17 von Gregor Frowein

Uwe Behle <> wrote:

>Gregor Frowein schrieb:
>> als daß man mit einer konsequent
>> und anonym erhobenen Abgeltungssteuer auf Zinsen, Dividenden und
>> Spekulationsgewinne endlich mal die Einnahmen sprudeln läßt.
> ^
>Gregor, und wie machst Du das mit Spekulatiusverlusten?

Wie machen es die Amerikaner?

Gibt es irgendein Naturgesetz, daß Spekulationsverluste steuermindernd
wirken müssen.

>Dann ist doch
>wieder eine Steuererklärung nötig? Oder sollen das die Banken
>untereinander ausmachen?

Sie oben.

>Ganz davon abgesehen, daß ich in verschiedenen Foren schon Diskussionen
>gesehen habe, mithilfe von Indexfuture-Konstruktionen die Gewinne in das
>nächste Jahr zu rollen und im aktuellen Jahr jeweils auf ~ Null zu kommen.
>Das läßt sich natürlich jedes Jahr aufs neue machen...

das ließe sich alles vermeiden. Aber man hat den Verdacht, daß die
Komplexität gewollt ist, damit alle Lobbygruppen ihre Pfründe sichern.
Und nächstes Jahr, wird die Versicherungsbranche vor Glück schier
irrsinnig werden, wenn alle unnötigen Risiken aus der
Krankenversicherung rausgenommen werden und eine individuelle
Absicherung verlangen. Schon heute hat doch jeder Depp eine
Zahnersatzzusatzversicherung, deren Rendite am Ende selbst bei einer
Vollprothese negativ ist.

Man schaue auch auf die "Abschaffung" der Eigenheimzulagen, die durch
die wilde Förderung energiesparender Konstrukte sicher mehr als
überkompensiert ist. Wenn es wenigstens dem Handwerk nutzt, von mir
aus gern, und es kann der brave Handwerksmeister die dabei verdiente
Kohle schön wieder in Primärenergie umsetzen. Hoffentlich ist die
Energiebilanz dabei am Ende auch nur halbwegs ausgeglichen.

Gruß
Gregor

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 17:06:23 von Gregor Frowein

Michael Blunck <> wrote:

>Gregor Frowein scripsit:
>
>[...]
>
>> [...] Dieser Staat, egal unter welcher
>> Regierung, verweigert ja leider die Einführung eines transparenten,
>> halbwegs gerechten Steuersystems.
>
>In der Tat, aber was soll man anderes dazu sagen als "selber schuld"?
>
>WIMRE wurdest du doch mehrfach davor gewarnt schon wieder die
>Schwarz^^^^^^^Falschen zu wählen? :D

unter uns gesagt, ich weiß ums Verrecken nicht mehr, was ich beim
letzten Mal gewählt habe. Die da bestimmt nicht.

Gruß
Gregor

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 17:47:58 von AlfredNeumann

"Gregor Frowein" <> schrieb >>

>>WIMRE wurdest du doch mehrfach davor gewarnt schon wieder die
>>Schwarz^^^^^^^Falschen zu wählen? :D
>
> unter uns gesagt, ich weiß ums Verrecken nicht mehr, was ich beim
> letzten Mal gewählt habe. Die da bestimmt nicht.
>

Amnesie ist nur ein Vorwand, weil Du Dich nicht zu Deinem Kreuz
bekennen willst!
Warst Du vielleicht nicht nüchtern, als Du die Tat begangen hast?
Das wäre zumindest ein mildernder Umstand.
Ich tippe jedoch auf Vorsatz, was eine Bewährung ausschließt und
Absitzen der Strafe und Zahlen bedeutet.
Du wirst im Laufe der Jahre über das genaue Strafmaß Bescheid erhalten.

Halt mir den Daumen, daß ich Weltmeister werde, wenigstens das.

Yours champion Alfred

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 17:57:05 von ddsoft3

In <> Gregor Frowein schreibt:

>Gibt es irgendein Naturgesetz, daß Spekulationsverluste steuermindernd
>wirken müssen.

Es ist ein Grundprinzip im Steuerrecht, dass
Verluste (=Kosten) abgezogen werden und nur der
Ueberschuss versteuert wird.
Niemand wuerde in irgendwas investieren, wenn
das anders waere.


>das ließe sich alles vermeiden. Aber man hat den Verdacht, daß die
>Komplexität gewollt ist, damit alle Lobbygruppen ihre Pfründe sichern.

Sicher, aber das ist nicht neu und wird sich nicht aendern.
Also warum darueber aufregen, dass die Welt so ist wie sie
ist und sich nicht aendern laesst.
Die Steuerberater fordern auch immer einfachere Steuergesetze,
abwohl sie arbeitslos waeren, wenn das Steuersystem wirklich
radikal vereinfacht wuerde.
Und die Oelgesellschaften geben Tipps zum Spritsparen ...


>Und nächstes Jahr, wird die Versicherungsbranche vor Glück schier
>irrsinnig werden, wenn alle unnötigen Risiken aus der
>Krankenversicherung rausgenommen werden und eine individuelle
>Absicherung verlangen. Schon heute hat doch jeder Depp eine
>Zahnersatzzusatzversicherung, deren Rendite am Ende selbst bei einer
>Vollprothese negativ ist.

Frueher oder spaeter wird auch D ein System wie z.B. GB einfuehren.
Das heisst eine Grundkrankenversicherung fuer alle die vollstaendig
aus Steuern bezahlt wird. Die wird aber nur fuer die allerwichtigsten
Behandlungen gelten, also nur was zum Ueberleben notwenig ist (z.B.
keinerlei Zahnersatz usw.) und abschreckend einfache Krankenhaeuser.
Wer mehr als nur ueberleben will muss das selbst bezahlen oder eine
Zusatzversicherung zahlen.
Die verwoehnten Deutschen sehen das noch als "Zumutung". Ich finde
es aber durchaus die richtige Richtung.


--
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Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 21:15:29 von Michael Blunck

Gregor Frowein scripsit:

[...]

> Und nächstes Jahr, wird die Versicherungsbranche vor Glück schier
> irrsinnig werden, wenn alle unnötigen Risiken aus der
> Krankenversicherung rausgenommen werden und eine individuelle
> Absicherung verlangen.

Die soll doch durch eine "neue Steuer" überflüssig werden?

Zitat: "Denkbar sei, auf alle Einkünfte der Bürger einen geringen
Aufschlag zu erheben". Soso.

"Eine Gesundheitssteuer ließe sich möglicherweise besser verkaufen als
eine nochmalige Anhebung der Mehrwertsteuer oder eine kräftige Erhöhung
der Einkommensteuer, hieß es in den Koalitionskreisen. Noch sei aber
nichts entschieden." (SPON, wo sonst)

Gut dass noch nichts entschieden ist. Bleibt also noch Zeit zur
Auswanderung.

Gruß
Michael

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 21:18:32 von Gregor Frowein

"Alfred Neumann" <> wrote:

>
>"Gregor Frowein" <> schrieb >>
>
>>>WIMRE wurdest du doch mehrfach davor gewarnt schon wieder die
>>>Schwarz^^^^^^^Falschen zu wählen? :D
>>
>> unter uns gesagt, ich weiß ums Verrecken nicht mehr, was ich beim
>> letzten Mal gewählt habe. Die da bestimmt nicht.
>>
>
>Amnesie ist nur ein Vorwand, weil Du Dich nicht zu Deinem Kreuz
>bekennen willst!

Von wegen Amnesie. Du kannst mir nichts nachweisen und wenn ich den
Geist der Zeit recht verstehe, ist das der entscheidende Punkt.

>Warst Du vielleicht nicht nüchtern, als Du die Tat begangen hast?
>Das wäre zumindest ein mildernder Umstand.

Ich bin immer nüchtern.

>Ich tippe jedoch auf Vorsatz, was eine Bewährung ausschließt und
>Absitzen der Strafe und Zahlen bedeutet.

>Du wirst im Laufe der Jahre über das genaue Strafmaß Bescheid erhalten.

ich bin immer bereit zu zahlen, was sich nicht vermeiden läßt.

>Halt mir den Daumen, daß ich Weltmeister werde, wenigstens das.

Daß Du wenigstens was wirst, soll ja nicht meine Sorge sein.

Weltmeister werden wir sowieso, gegen Frankreich, so meine Hoffnung.
Ich bin diese albernen Brasilianer leid.

Gruß
Gregor

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 21:39:27 von Gregor Frowein

Dynamic Devices Ltd. <> wrote:

>In <> Gregor Frowein schreibt:
>
>>Gibt es irgendein Naturgesetz, daß Spekulationsverluste steuermindernd
>>wirken müssen.
>
>Es ist ein Grundprinzip im Steuerrecht, dass
>Verluste (=Kosten) abgezogen werden und nur der
>Ueberschuss versteuert wird.
>Niemand wuerde in irgendwas investieren, wenn
>das anders waere.

Da wirst Du recht haben, aber auch dabei würde ich ein anonymisiertes
Verfahren bevorzugen, daß an der Quelle wirkt und mich persönlich in
Ruhe läßt.

>>das ließe sich alles vermeiden. Aber man hat den Verdacht, daß die
>>Komplexität gewollt ist, damit alle Lobbygruppen ihre Pfründe sichern.
>
>Sicher, aber das ist nicht neu und wird sich nicht aendern.
>Also warum darueber aufregen, dass die Welt so ist wie sie
>ist und sich nicht aendern laesst.
>Die Steuerberater fordern auch immer einfachere Steuergesetze,
>abwohl sie arbeitslos waeren, wenn das Steuersystem wirklich
>radikal vereinfacht wuerde.
>Und die Oelgesellschaften geben Tipps zum Spritsparen ...

und die Grünen träumen von der Einwanderungsgesellschaft und es kratzt
sie kein bisschen, daß die potentiellen Einwanderer in Mittelmeer und
Atlantik absaufen.

>>Und nächstes Jahr, wird die Versicherungsbranche vor Glück schier
>>irrsinnig werden, wenn alle unnötigen Risiken aus der
>>Krankenversicherung rausgenommen werden und eine individuelle
>>Absicherung verlangen. Schon heute hat doch jeder Depp eine
>>Zahnersatzzusatzversicherung, deren Rendite am Ende selbst bei einer
>>Vollprothese negativ ist.
>
>Frueher oder spaeter wird auch D ein System wie z.B. GB einfuehren.
>Das heisst eine Grundkrankenversicherung fuer alle die vollstaendig
>aus Steuern bezahlt wird.

Da fällt mir eine schöne Szene ein aus einem englischen Film, wo ein
Alter nach stundenlangem Warten in einer öffentlichen
Gesundheitseinrichtung der Schwester zuruft, daß bei ihm schon langsam
die Leichenstarre einsetze.

>Die wird aber nur fuer die allerwichtigsten
>Behandlungen gelten, also nur was zum Ueberleben notwenig ist (z.B.
>keinerlei Zahnersatz usw.) und abschreckend einfache Krankenhaeuser.
>Wer mehr als nur ueberleben will muss das selbst bezahlen oder eine
>Zusatzversicherung zahlen.

Im Gesundheitswesen gibt es ja keine einfachen Wahrheiten und so ist
der unterversorgte Kassenpatient bei vielen Krankheiten besser dran
als der übertherapierte Privatpatient. Prostata, Pankreas, Herzkranz
Cholesterin .. er muß nur maßvoll fressen, saufen, rauchen, schon
wird er statistisch sicher genau so alt wie der privatversichertse
Geldsack.

Die Vermeidung von Sofas aller Schulen brauchen wir hier gar nicht zu
erwähnen.

>Die verwoehnten Deutschen sehen das noch als "Zumutung". Ich finde
>es aber durchaus die richtige Richtung.

Wäre da nicht der schwer zu ertragende Zynismus der handelnden
Personen.

Gruß
Gregor

Re: Freistellungsaufträge -- Das leidige Hin ind Her schieben

am 28.06.2006 21:47:31 von Gregor Frowein

Michael Blunck <> wrote:

>Gregor Frowein scripsit:
>
>[...]
>
>> Und nächstes Jahr, wird die Versicherungsbranche vor Glück schier
>> irrsinnig werden, wenn alle unnötigen Risiken aus der
>> Krankenversicherung rausgenommen werden und eine individuelle
>> Absicherung verlangen.
>
>Die soll doch durch eine "neue Steuer" überflüssig werden?
>
>Zitat: "Denkbar sei, auf alle Einkünfte der Bürger einen geringen
>Aufschlag zu erheben". Soso.

Das klingt so schrecklich, daß es sicher umgesetzt wird.

>"Eine Gesundheitssteuer ließe sich möglicherweise besser verkaufen als
>eine nochmalige Anhebung der Mehrwertsteuer oder eine kräftige Erhöhung
>der Einkommensteuer, hieß es in den Koalitionskreisen. Noch sei aber
>nichts entschieden." (SPON, wo sonst)
>
>Gut dass noch nichts entschieden ist. Bleibt also noch Zeit zur
>Auswanderung.

Viele schicken ja ihr Geld schon mal voran.

Gruß
Gregor