Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 16:29:40 von Wolfgang Garbe
US-Konjunkturdaten von heute nachmittag:
- Handelsbilanz Dez.: USD -42,5 Mrd.
(trotz schwächerem Dollar der zweitschwächste Wert jemals)
- Verbrauchervertrauen (CCI), Michigan, Feb.: 93 (103 erwartet)
Kleine Umfrage:
Warum reagiert nur der DAX(-Future) darauf vorschriftsmäßig mit einem
zügigen Absacker?
[ ] a) Weil sich die fragwürdige Erhebung des CCI noch nicht bis in die
hiesigen Finanzkreise herumgesprochen hat.
[ ] b) Weil Gregor mit der Behauptung das seien eh' alles Dada-Daten,
vielleicht doch Recht hat.
[x] c) Weil mal wieder die unsichtbaren schützenden Hände in Form des
PPT-Teams im Einsatz waren.
Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 16:38:15 von Michael Halbig
Heute könnte der Wendepunkt der langen Rally sein - wir sind im SP500 auf
die erhebliche Widerstandsmarke be 1150 gestossen und wichtige
Konjunkturparameter haben erheblich gedreht.
Konsument lassen sich scheinbar nicht ewig eine heile Welt vormalen,
Arbeitslosenanträge in den US sind ebenfalls wieder gestiegen, dass GDP ist
ja ebenfalls schon von 8% auf 4% zurückgefallen.
Es grüsst der double dip!
Der Deutsche Markt fällt nur deshalb schneller, als der amerikanische, weil
wir einfach kleverer sind und die Zusammenhänge frühere sehen, als die
dummen Amis ;-)
Gruss,
Michael
Wolfgang Garbe wrote:
> US-Konjunkturdaten von heute nachmittag:
>
> - Handelsbilanz Dez.: USD -42,5 Mrd.
> (trotz schwächerem Dollar der zweitschwächste Wert jemals)
> - Verbrauchervertrauen (CCI), Michigan, Feb.: 93 (103 erwartet)
>
> Kleine Umfrage:
> Warum reagiert nur der DAX(-Future) darauf vorschriftsmäßig mit einem
> zügigen Absacker?
>
> [ ] a) Weil sich die fragwürdige Erhebung des CCI noch nicht bis in
> die hiesigen Finanzkreise herumgesprochen hat.
> [ ] b) Weil Gregor mit der Behauptung das seien eh' alles Dada-Daten,
> vielleicht doch Recht hat.
> [x] c) Weil mal wieder die unsichtbaren schützenden Hände in Form des
> PPT-Teams im Einsatz waren.
>
> Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
> sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
>
> Gruß,
> Wolfgang
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 16:45:54 von Michael Blunck
Wolfgang Garbe scripsit:
[US-Konjunkturdaten von heute nachmittag]
[...]
> Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
> sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
Vielleicht liegt es nur an deiner Sig?
Bei Änderung zB auf "Dauerhausse für alle" o.ä. müsste es eigentlich sofort
zügig abwärts gehen ...
EKNW
Michael
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 16:47:41 von Michael Blunck
Michael Halbig scripsit:
[...]
> Wolfgang Garbe wrote:
>> US-Konjunkturdaten von heute nachmittag:
>>
>> - Handelsbilanz Dez.: USD -42,5 Mrd.
>> (trotz schwächerem Dollar der zweitschwächste Wert jemals)
>> - Verbrauchervertrauen (CCI), Michigan, Feb.: 93 (103 erwartet)
>>
>> Kleine Umfrage:
>> Warum reagiert nur der DAX(-Future) darauf vorschriftsmäßig mit
>> einem zügigen Absacker?
>>
>> [ ] a) Weil sich die fragwürdige Erhebung des CCI noch nicht bis in
>> die hiesigen Finanzkreise herumgesprochen hat.
>> [ ] b) Weil Gregor mit der Behauptung das seien eh' alles
>> Dada-Daten, vielleicht doch Recht hat.
>> [x] c) Weil mal wieder die unsichtbaren schützenden Hände in Form
>> des PPT-Teams im Einsatz waren.
>>
>> Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
>> sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
>>
>> Gruß,
>> Wolfgang
Schön und gut, aber musst du ausgerechnet mit einem TOFU Fullquote hier wieder
einsteigen ... :|
Gruß
Michael
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 17:12:49 von Norbert Kock
Wolfgang Garbe wrote:
> [ ] a) Weil sich die fragwürdige Erhebung des CCI noch nicht bis in die
> hiesigen Finanzkreise herumgesprochen hat.
> [ ] b) Weil Gregor mit der Behauptung das seien eh' alles Dada-Daten,
> vielleicht doch Recht hat.
> [x] c) Weil mal wieder die unsichtbaren schützenden Hände in Form des
> PPT-Teams im Einsatz waren.
Den Verdacht lasse ich mal so stehen. Zudem scheint der Dax gelegentlich
der bessere Dow Futur zu sein. Womöglich gibt es hier auch gewisse
Zusammenhäng?
> Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
> sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
Iiieehh - eine gruselige Idee.
Grüße
Norbert
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 17:19:27 von Michael Halbig
Michael Blunck wrote:
> Schön und gut, aber musst du ausgerechnet mit einem TOFU Fullquote
> hier wieder einsteigen ... :|
Klar - will Dich doch nicht enttäuschen ;-)
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 17:29:37 von Wolfgang Garbe
Michael Blunck schrieb am 13.02.2004, 16:45 Uhr:
> Vielleicht liegt es nur an deiner Sig?
Ich hatte auch schon erwogen sie auf Hausse zu stellen. Aber dann hätte
ich sofort Puts kaufen müssen und das wollte ich noch nicht.
> Bei Änderung zB auf "Dauerhausse für alle" o.ä. müsste es eigentlich
> sofort zügig abwärts gehen ...
Der US-Markt hat ja nun auch ohne mich nach unten gedreht.
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 17:36:25 von Norbert Kock
Michael Halbig wrote:
> Heute könnte der Wendepunkt der langen Rally sein - wir sind im SP500 auf
> die erhebliche Widerstandsmarke be 1150 gestossen und wichtige
> Konjunkturparameter haben erheblich gedreht.
Und wenn dort, wo gerade oben ist, es vorläufig auch bliebe, wo ist dann
unten? Und vor allem wann? Schließlich gab es auf diesem Sender schon
lange keine klaren Äußerungen mehr.
Grüße
Norbert
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 18:05:17 von spam.2003.05
On Fri, 13 Feb 2004 17:12:49 +0100, norbert kock wrote:
> Wolfgang Garbe wrote:
>
>> [ ] a) Weil sich die fragwürdige Erhebung des CCI noch nicht bis in die
>> hiesigen Finanzkreise herumgesprochen hat.
>> [ ] b) Weil Gregor mit der Behauptung das seien eh' alles Dada-Daten,
>> vielleicht doch Recht hat.
>> [x] c) Weil mal wieder die unsichtbaren schützenden Hände in Form des
>> PPT-Teams im Einsatz waren.
>
> Den Verdacht lasse ich mal so stehen. Zudem scheint der Dax gelegentlich
> der bessere Dow Futur zu sein. Womöglich gibt es hier auch gewisse
> Zusammenhäng?
Ich stimme dir zu, dass der DAX nahezu der Dow-Future ist, aber wieso
der _bessere_? o_O
>> Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
>> sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
>
> Iiieehh - eine gruselige Idee.
Vor allem müsste die ja ebenfalls in den USA agieren. Dann ist der
Unterschied zum PPT marginal. ;)
--
"It's characteristic of democracy that majority rule is understood as
being effective not only in politics but also in thinking. In thinking,
of course, the majority is always wrong." -- Joseph Campbell
----------+ The Dark experience: de.alt.talk.dunkle-seite +------------
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 18:21:18 von Wolfgang Garbe
norbert kock schrieb am 13.02.2004, 17:36 Uhr:
> Michael Halbig wrote:
>> Heute könnte der Wendepunkt der langen Rally sein - wir sind im
>> SP500 auf die erhebliche Widerstandsmarke be 1150 gestossen und
>> wichtige Konjunkturparameter haben erheblich gedreht.
>
> Und wenn dort, wo gerade oben ist, es vorläufig auch bliebe,
Davon gehe ich übrigens aus. Der Markt tritt nun in eine Phase der
Topbildung mit längerer Seitwärtsbewegung auf einem gerade noch
erträglichen optimistischen Niveau ein. Er hangelt sich praktisch an
der persönlichen K*tzgrenze der Marktteilnehmer entlang. So läuft es
dann bis ins Frühjahr.
> wo ist dann unten? Und vor allem wann?
Unten kann für mich durchaus die Unterschreitung der bisherigen Lows
sein. Aber dies wird wohl erst ab 2006 akut.
> Schließlich gab es auf diesem Sender
> schon lange keine klaren Äußerungen mehr.
So, das war jetzt eine klare Äußerung. Aber frag' bitte nicht nach
einer klaren Begründung. :-)
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 13.02.2004 18:31:22 von spam.2003.05
On Fri, 13 Feb 2004 16:38:15 +0100, Michael Halbig wrote:
> Konsument lassen sich scheinbar nicht ewig eine heile Welt vormalen,
> Arbeitslosenanträge in den US sind ebenfalls wieder gestiegen, dass GDP ist
> ja ebenfalls schon von 8% auf 4% zurückgefallen.
Naja... wir hatten ja schon festgestellt, dass das beides annualisierte
Daten sind und somit mit Vorsicht zu genießen. Der erste Wert hätte ein
Wachstum von 8% über das ganze Jahr impliziert, beinhaltet also eine
Prognosekomponente. Wenn es nun 6% im ganzen Jahr sind, wäre das immer
noch ein bemerkenswertes Wachstum. ;)
> Es grüsst der double dip!
Der wird erfolgreich durch die Kriegswirtschaft verhindert und wird daher
nicht eintreten.
> Der Deutsche Markt fällt nur deshalb schneller, als der amerikanische, weil
> wir einfach kleverer sind und die Zusammenhänge frühere sehen, als die
> dummen Amis ;-)
Oder weil wir mehr Angst haben und generell lieber vom Schlimmsten
ausgehen. Ich vertrete ja die These, dass Konkunktur nicht zuletzt etwas
mit Psychologie zu tun hat. In Deutschland sorgen unsere ahnungslosen und
teils überforderten Politiker für zusätzliches Chaos.
--
"It's characteristic of democracy that majority rule is understood as
being effective not only in politics but also in thinking. In thinking,
of course, the majority is always wrong." -- Joseph Campbell
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Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 15.02.2004 14:15:24 von Gerd Roppelt
Wolfgang Garbe <> schrieb:
> Der Markt tritt nun in eine Phase der Topbildung
Gut möglich. In den letzten zehn Monaten haben die Perma-Bären aber
schon so oft die unmittelbar bevorstehende Top-Bildung ausgerufen,
daß ich dem DAX auch die 4400 noch zutrauen würde, bevor es wieder
abwärts geht.
> Keiner kommt hier lebend raus.
Die Rally kommt erst noch;-)
Schönen Gruß
Gerd
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 15.02.2004 16:22:54 von spam.2003.05
On Sun, 15 Feb 2004 14:15:24 +0100, Gerd Roppelt wrote:
> Wolfgang Garbe <> schrieb:
>
>> Der Markt tritt nun in eine Phase der Topbildung
>
> Gut möglich. In den letzten zehn Monaten haben die Perma-Bären aber
> schon so oft die unmittelbar bevorstehende Top-Bildung ausgerufen,
> daß ich dem DAX auch die 4400 noch zutrauen würde, bevor es wieder
> abwärts geht.
Jetzt geben die Perma-Bären dem DAX also schon Luft nach oben! (Während
noch vor ein paar Monaten der große Crash täglich bevorzustehen schien).
Ist das der Anfang vom Ende? ;)
>> Keiner kommt hier lebend raus.
>
> Die Rally kommt erst noch;-)
Befürchte ich auch. Die 52W-Performancen der Tech-Werte liegen
schließlich überwiegend noch deutlich unter +1000%. ;)
--
"One of the main weaknesses of mankind is the average man's familiarity
with the word 'impossible'. He knows all the rules which will not work.
He knows all the things which cannot be done." -- Napoleon Hill
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Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 15.02.2004 18:52:52 von Norbert Kock
Wolfgang Garbe wrote:
> So, das war jetzt eine klare Äußerung. Aber frag' bitte nicht nach
> einer klaren Begründung. :-)
Nach einer Begründung werde ich nur fragen, wenn sich der DAX nicht an
Deine Prognose hält.
Andernfalls ist sie eher gleichgültig. Es wird wohl irgend etwas mit
sinkendem Automobilabsatz, flauerem Geschäft bei den
Lebensversicherungen ("4600 Punkte und in den Bilanzen der LVs wäre
alles in Ordnung" - wo habe ich den Satz nur gelesen?), dem Dollar, dem
Euro, den "psychologischen Folgen" der Praxisgebühr, ..., sein. Oder
weil auf n-tv mal wieder mehr verkauft als gekauft wird.
Außerdem ist gerade eine Regierungskrise in Vorbereitung. Wobei mir die
Reaktion der Märkte auf den Rücktritt von Oskar noch in guter Erinnerung
ist. Aber vermutlich wird sich bis dahin die Börse längst an ein
Politdurcheinander gewöhnt haben.
Wie dem auch sei, eine Begründung hole ich ggf. später von Dir ein. Da
bin ich fair.
Grüße
Norbert
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 15.02.2004 18:53:16 von Norbert Kock
Joern P. Meier wrote:
> Ich stimme dir zu, dass der DAX nahezu der Dow-Future ist, aber wieso
> der _bessere_? o_O
ähm - besser als beliebig andere US Futures. Ein kleiner Durchhänger.
>>>Ich bin für eine europäische Plumps-Schutz-Truppe. Man kann sich ja
>>>sonst auf überhaupt nichts mehr verlassen.
>>
>>Iiieehh - eine gruselige Idee.
> Vor allem müsste die ja ebenfalls in den USA agieren. Dann ist der
> Unterschied zum PPT marginal. ;)
Die Deutsche Börse AG hat ja schon mal ihre Tochter vorgeschickt. Da
ließe sich bestimmt was machen.
Grüße
Norbert
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 16.02.2004 18:35:33 von Wolfgang Garbe
norbert kock schrieb am 15.02.2004, 18:52 Uhr:
> Wolfgang Garbe wrote:
>
>> So, das war jetzt eine klare Äußerung. Aber frag' bitte nicht nach
>> einer klaren Begründung. :-)
>
> Nach einer Begründung werde ich nur fragen, wenn sich der DAX nicht
> an Deine Prognose hält.
Schön. Viele Argumente hatten wir hier aber auch schon behandelt.
Man kann es auch einfach reduzieren auf die Frage: Wo stünde die US-
Konjunktur, wenn sie nicht dauernd von Sonderstimuli gepusht würde?
Vermutlich wird man ihr erst nach der US-Wahl im Herbst eine
Regenerationspause verordnen. Dann sehen wir klarer. Der DAX wird sich
dem auch trotz Dollarabwertung nicht ganz entziehen.
> Andernfalls ist sie eher gleichgültig. Es wird wohl irgend etwas mit
> sinkendem Automobilabsatz,
Am Donnerstag gibt's ja genauere Zahlen von DCX. Dann werden wir auch
wissen, ob es Chrysler nochmal geschafft hat rote Zahlen zu vermeiden.
Hält die Absatzschwäche mit steigenden Incentives an, dann lohnt es
sich, evtl. mal über das Worst-Case-Szenario nachzudenken: Wann wäre
Schrempp eigentlich gezwungen, Chrysler zu verkaufen und welches
Potential hätte dann die Daimler-Aktie?
> flauerem Geschäft bei den
> Lebensversicherungen ("4600 Punkte und in den Bilanzen der LVs wäre
> alles in Ordnung" - wo habe ich den Satz nur gelesen?),
In der "Zeit". Es muss so Anfang Juli 2003 gewesen sein. ;-)
> dem Dollar,
> dem Euro, den "psychologischen Folgen" der Praxisgebühr, ..., sein.
> Oder weil auf n-tv mal wieder mehr verkauft als gekauft wird.
>
> Außerdem ist gerade eine Regierungskrise in Vorbereitung. Wobei mir
> die Reaktion der Märkte auf den Rücktritt von Oskar noch in guter
> Erinnerung ist. Aber vermutlich wird sich bis dahin die Börse längst
> an ein Politdurcheinander gewöhnt haben.
Etwas relative Stärke dürfte bei einem Regierungswechsel schon drin
sein. Obwohl ich auch dann an der Durchsetzung von Reformen, die den
Namen verdienen, so meine Zweifel hätte.
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 17.02.2004 12:07:14 von Michael Blunck
Wolfgang Garbe scripsit:
> [...] Wo stünde die US-Konjunktur, wenn sie nicht dauernd von
> Sonderstimuli gepusht würde?
Wo stünde sie denn? :o)
[DCX]
> Hält die Absatzschwäche mit steigenden Incentives an,
> dann lohnt es sich, evtl. mal über das Worst-Case-Szenario
> nachzudenken: Wann wäre Schrempp eigentlich gezwungen, Chrysler zu
> verkaufen und welches Potential hätte dann die Daimler-Aktie?
Das hab´ ich mich auch schon gefragt. Da du dies jetzt zum öffentlichen Thema
machst wäre es evtl. angezeigt auch unsere übrigen "Automobil-Spekulanten"
herbeizuwinken. Gregor´s Meinung dazu ist natürlich schon (wieder mal) bekannt
(nicht positiv für DCX oder Schrempp, trotz Vertragsverlängerung), aber
möglicherweise kann Norbert noch ein paar Brocken unverdauter Information
beisteuern. :o)
[anderes Thema]
> Etwas relative Stärke dürfte bei einem Regierungswechsel schon drin
> sein. Obwohl ich auch dann an der Durchsetzung von Reformen, die den
> Namen verdienen, so meine Zweifel hätte.
Mittlerweile hat sich der Begriff ja völlig aufgelöst.
Die aber in D schon sehr bald mit Mehrheit herrschende Partei der Nichtwähler
(dieser abgehalfterten Kamarilla) wird wohl schon ganz souverän ihre eigenen
"Reformen" durchgeführt haben.
Gruß
Michael
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 17.02.2004 15:54:41 von Wolfgang Garbe
Michael Blunck schrieb am 17.02.2004, 12:07 Uhr:
> Wolfgang Garbe scripsit:
>
>> [...] Wo stünde die US-Konjunktur, wenn sie nicht dauernd von
>> Sonderstimuli gepusht würde?
>
> Wo stünde sie denn? :o)
Sie stünde nicht mehr, sie läge. ;-)
[Reformen]
> Mittlerweile hat sich der Begriff ja völlig aufgelöst.
>
> Die aber in D schon sehr bald mit Mehrheit herrschende Partei der
> Nichtwähler (dieser abgehalfterten Kamarilla) wird wohl schon ganz
> souverän ihre eigenen "Reformen" durchgeführt haben.
Selbstjustiz, Selbstlegislatur oder selbstkasteiendes Sparen (es wird
ein neues Loch in den Gürtel gestanzt, damit dieser noch eine Stufe
enger geschnallt werden kann)?
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 20.02.2004 15:43:39 von Norbert Kock
Michael Blunck wrote:
> Wolfgang Garbe scripsit:
>
>>[...] Wo stünde die US-Konjunktur, wenn sie nicht dauernd von
>>Sonderstimuli gepusht würde?
> Wo stünde sie denn? :o)
nun passiert es womöglich doch: steigende Preise. Und das vornehmlich
aufgrund von Ölimporten. So steht es jedenfalls geschrieben. Nach
hartnäckiger Ruhe könnte nun tatsächlich so etwas wie "Zimtangst" (lange
nicht mehr gehört) entstehen. Was Alan dann tatsächlich macht, spielt
dafür bekanntlich keine so große Rolle mehr. Zumal die Anleihenmärkte in
Sachen Wahlen wohl weniger rücksichtsvoll sind.
Was meint Ihr, ein Thema in den nächsten Wochen?
> [DCX]
hier können wir ja nun einen schlichten Haken drann machen. Thema
vorerst erledigt. Mit Blick auf "Umsatz vor allem" bleibt DCX ein
wunderbares Investment.
Grüße
Norbert
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 20.02.2004 17:03:51 von Wolfgang Garbe
norbert kock schrieb am 20.02.2004, 15:43 Uhr:
[US-Konjunktur]
> nun passiert es womöglich doch: steigende Preise. Und das
> vornehmlich aufgrund von Ölimporten. So steht es jedenfalls
> geschrieben.
Angesichts des kalten Januars mit Blizzards, Schneechaos und Kälte
an der Ostküste und der zwischenzeitlichen OPEC-Entscheidung ist die
Preisentwicklung eigentlich doch nicht so überraschend, oder?
> Nach hartnäckiger Ruhe könnte nun tatsächlich so etwas
> wie "Zimtangst" (lange nicht mehr gehört) entstehen.
Falls obige Erklärung schlüssig ist, habe ich eigentlich nach wie vor
keine Zinsängste. Aber vielleicht bin ich auch nur deflatorisch
verblendet. Ich lasse mich jedenfalls gerne eines besseren belehren.
> Was Alan dann tatsächlich macht, spielt dafür bekanntlich keine so
> große Rolle mehr.
ACK.
> Zumal die Anleihenmärkte in Sachen Wahlen wohl weniger
> rücksichtsvoll sind. Was meint Ihr, ein Thema in den nächsten
> Wochen?
Ah, ist das also der Grund für Deine (Zins-)Nervosität? Du bist noch
bis unter die Decke investiert mit Anleihen aus aller Herren Länder?!
;-)
>> [DCX]
>
> hier können wir ja nun einen schlichten Haken drann machen. Thema
> vorerst erledigt. Mit Blick auf "Umsatz vor allem" bleibt DCX ein
> wunderbares Investment.
Und das "vor allem" dürfte noch eine zeitlang das Ergebnis belasten,
jetzt, wo Schrempp demnächst bis 2008 verlängern wird (Schreck lass'
nach). Die Marterstrecke bleibt also vorerst erhalten.
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 20.02.2004 17:37:01 von Norbert Kock
Wolfgang Garbe wrote:
> norbert kock schrieb am 20.02.2004, 15:43 Uhr:
>
> [US-Konjunktur]
>
>
>>nun passiert es womöglich doch: steigende Preise. Und das
>>vornehmlich aufgrund von Ölimporten. So steht es jedenfalls
>>geschrieben.
>
>
> Angesichts des kalten Januars mit Blizzards, Schneechaos und Kälte
> an der Ostküste und der zwischenzeitlichen OPEC-Entscheidung ist die
> Preisentwicklung eigentlich doch nicht so überraschend, oder?
beäugen wir also weiterhin Öl, Dollar und Euro. Womöglich bleibt der
Ölpreis auch ohne Blizzard wo er ist bzw. klettert auf Dollarbasis sogar
weiter. Recht spannend finde ich es jedenfalls. Dolle Sache - so ne neue
Währung.
Ich bin sicherlich kein Anhänger von Quantitätsgedanken o.ä.. Aber das
die Dauerbilliggeldphase ohne Folgen bliebe, kann ich mir auch nicht
recht vorstellen. Auf längere Sicht schon eher, daß die USA in eine Art
Stagflation rutschen und die EZB dann als Hort der Stabilität zur
zeitweilige Gewinnerin gekürt wird. Aber bisher sind Euro und T-Bonds ja
ordnungsgemäß gegeneinander gelaufen. Ob es so bleibt?
Na ja - erst die Wahlen und dann ...
>>Zumal die Anleihenmärkte in Sachen Wahlen wohl weniger
>>rücksichtsvoll sind. Was meint Ihr, ein Thema in den nächsten
>>Wochen?
> Ah, ist das also der Grund für Deine (Zins-)Nervosität? Du bist noch
> bis unter die Decke investiert mit Anleihen aus aller Herren Länder?!
> ;-)
Dieser Teil, zumindest der Spezielle, ist nicht gerade zinsreagibel :-).
Grüße
Norbert
Re: Finanzmarkt D - der Hinterhof von Michigan?
am 20.02.2004 18:16:36 von Wolfgang Garbe
norbert kock schrieb am 20.02.2004, 17:37 Uhr:
> beäugen wir also weiterhin Öl, Dollar und Euro. Womöglich bleibt der
> Ölpreis auch ohne Blizzard wo er ist bzw. klettert auf Dollarbasis
> sogar weiter. Recht spannend finde ich es jedenfalls. Dolle Sache -
> so ne neue Währung.
Fragt sich, wie lange die kolportierte Ölnachfrage aus Fernost
(insbesondere China) so anhält.
Inwieweit ein Rückgang geplanter, nun aber doch nicht zu erschließender
Reserven jetzt schon eingepreist wird, vermag ich nicht zu beurteilen.
Vielleicht war Shell nur der Anfang.
> Ich bin sicherlich kein Anhänger von Quantitätsgedanken o.ä.. Aber
> das die Dauerbilliggeldphase ohne Folgen bliebe, kann ich mir auch
> nicht recht vorstellen.
In Japan hat es 10 Jahre lang geklappt. :->
Zumindest Inflation wollte sich dort nicht einstellen.
> Auf längere Sicht schon eher, daß die USA in
> eine Art Stagflation rutschen und die EZB dann als Hort der
> Stabilität zur zeitweilige Gewinnerin gekürt wird.
Welch eine Schmach das für die Fed wäre, wenn das alte Europa obsiegt.
Aber wenn es soweit ist, wird Alan sicher schon in den ewigen
Finanzgründen wandeln. ;-)
> Aber bisher sind
> Euro und T-Bonds ja ordnungsgemäß gegeneinander gelaufen. Ob es so
> bleibt? Na ja - erst die Wahlen und dann ...
...die Sintflut.
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.