US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 07:55:15 von makao
Hallo NG,
ich frage mich, wieso die 280 Mio US-Bürger mit ihrem
"Verbrauchervertrauen" die ganze restliche Welt so
massiv beeinflussen sollen.
Das sind doch gar nicht so viel Leute. Im Vergleich.
In JAP und EU kommen doch 2-3-mal soviele,
finanziell ähnlich gut situierte Menschen zusammen.
Wieso also hängt alles an der US-Bevölkerung?
Fragt sich
Martin
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 10:38:12 von Udo Wolter
On 2004/02/17 07:55 you () transmitted structured data:
> ich frage mich, wieso die 280 Mio US-Bürger mit ihrem
> "Verbrauchervertrauen" die ganze restliche Welt so
> massiv beeinflussen sollen.
> In JAP und EU kommen doch 2-3-mal soviele,
> finanziell ähnlich gut situierte Menschen zusammen.
> Wieso also hängt alles an der US-Bevölkerung?
Gute Frage. Ich frage mich auch oft, wieso der DAX am nachmittag
ins Minus dreht, nur weil die NYSE aufgemacht hat und der Dow
nach unten zeigt, obwohl die Zahlen der deutschen Unternehmen ok sind.
Die Wirtschaft schielt ständig nach USA, keine Ahnung wieso. Früher
mag es ja mal so gewesen sein, daß sie die leistungsfähigste
Volkswirtschaft der Welt waren, aber mit ihrem aktüllen Präsi
rasen die ja schneller in die Pleite als alle Bananenrepubliken
zusammen. Insofern ist es wirklich völlig unverständlich, vor
allem, weil die Produktion fast aller Gebrauchsgüter in Asien
abläuft.
Mermgfurt,
Udo
--
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Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 11:47:47 von Michael Blunck
Udo Wolter scripsit:
> Die Wirtschaft schielt ständig nach USA, keine Ahnung wieso. Früher
> mag es ja mal so gewesen sein, daß sie die leistungsfähigste
> Volkswirtschaft der Welt waren, aber mit ihrem aktüllen Präsi
> rasen die ja schneller in die Pleite als alle Bananenrepubliken
> zusammen. Insofern ist es wirklich völlig unverständlich, vor
> allem, weil die Produktion fast aller Gebrauchsgüter in Asien
> abläuft.
Mal abgesehen von allen Spekulationen über die Leistungsfähigkeit der
US-Wirtschaft. Die Relevanz der Aussage bzw der Frage liegt doch allein darin
begründet dass die US-Finanzmärkte in ihrer Gesamtheit die weltweit grösste
Konzentration von Kapital darstellen. Kapital, das zum grössten Teil jeglicher
(volkswirtschaflich) sinnvoller Tätigkeit entkleidet ständig auf der Suche nach
höchstmöglicher Rendite ist.
Mit "Realinvestitionen" in mehr oder minder leistungsfähige Firmen hat dies
nichts zu tun, wie bereits hier mehrfach, u.a. durch die Diskussion der
Schrittgeberfunktion von Futures, diskutiert wurde.
Im übrigen ist es in einer (US-) globalisierten Wirtschaft ja vollig unbedeutend
in welchen Regionen dieses Planeten die reale Produktion letztendlich
stattfindet solange nur das Kapital frei fliessen kann.
Ausserdem, und hier kommen wir auf die Ausgangsfrage zurück, zeichnet sich der
US-Verbraucher ja durch seinen bekannt ungehemmten Konsum ohne Rücksicht auf
eigene Verschuldung aus, stellt somit den Idealtypus des neoliberalen Begriffs
des "Konsumenten" dar.
Ein wenig Aufmerksamkeit will ihm da schon geschenkt werden. Zumindest muss in
regelmässigen Abständen die fortdauernde Wirksamkeit seiner umfassenden
Indoktrinierung überprüft werden.
Gruß
Michael
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 12:23:40 von Udo Wolter
On 2004/02/17 11:47 you () transmitted structured data:
> Ausserdem, und hier kommen wir auf die Ausgangsfrage zurück, zeichnet sich der
> US-Verbraucher ja durch seinen bekannt ungehemmten Konsum ohne Rücksicht auf
> eigene Verschuldung aus, stellt somit den Idealtypus des neoliberalen Begriffs
> des "Konsumenten" dar.
Die anderen Punkte mögen/mögen nicht stimmen, das kann ich nicht beurteilen.
Aber ist es in Europa nicht mittlerweile auch so, daß fast alle auf Pump
leben ? Oder in Asien ? China hat seine gesamten Innenstädte auf Pump
ausgekleidet, alles was da glitzert und blinkt, gehört ausländischen
Banken. Und 75% aller dicken Autos, die an mir vorbeifahren, sind ebensowenig
bezahlt. Ich finde, Europas Bevölkerung ist der US-Bevölkerung in Sachen
Verschuldungshemmungslosigkeit (supi-Wort) mindestens ebenbürtig.
> Ein wenig Aufmerksamkeit will ihm da schon geschenkt werden. Zumindest muss in
> regelmässigen Abständen die fortdauernde Wirksamkeit seiner umfassenden
> Indoktrinierung überprüft werden.
Ich bin ja mehr der Meinung, es ist eine übliche amerikanische Grundhaltung
dahinter: die Show. Deshalb platzt die Börsenblase in Abständen ja auch.
Um danach wieder die Show anzuheizen. Ich würde keine der Zahlen, die
am US-Markt genannt werden auch nur annähernd glauben. Die Show gehört mit
zum Markt.
Mermgfurt,
Udo
--
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Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 12:49:01 von Dominik Esser
Tach Martin,
ganz einfach: man glaubt, daß das Einfluß hat. Dann benimmt man sich
dementsprechend am Markt. Wenn viele das machen beeinflussen sie die
Kurse. Dann hat es Einfluß. Man nennt das selbserfüllende "Prophezeiung".
Gruß, DOminik
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 12:57:01 von Matthias Rusche
Hi Udo,
"Udo Wolter" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> Aber ist es in Europa nicht mittlerweile auch so, daß fast alle auf Pump
> leben ?
soweit ich weiß, sind die Deutschen eine der sparsamsten Nationen der
westlichen Welt. Zumindest aus der Sicht des "gebunkerten" und damit für die
VW relativ wertlosen Geldes.
Grüße, Frank
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 17.02.2004 17:14:58 von spam.2003.05
On Tue, 17 Feb 2004 11:47:47 +0100, Michael Blunck wrote:
> Udo Wolter scripsit:
>
>> Die Wirtschaft schielt ständig nach USA, keine Ahnung wieso. Früher
>> mag es ja mal so gewesen sein, daß sie die leistungsfähigste
>> Volkswirtschaft der Welt waren, aber mit ihrem aktüllen Präsi
>> rasen die ja schneller in die Pleite als alle Bananenrepubliken
>> zusammen. Insofern ist es wirklich völlig unverständlich, vor
>> allem, weil die Produktion fast aller Gebrauchsgüter in Asien
>> abläuft.
>
> Mal abgesehen von allen Spekulationen über die Leistungsfähigkeit der
> US-Wirtschaft. Die Relevanz der Aussage bzw der Frage liegt doch allein darin
> begründet dass die US-Finanzmärkte in ihrer Gesamtheit die weltweit grösste
> Konzentration von Kapital darstellen. Kapital, das zum grössten Teil jeglicher
> (volkswirtschaflich) sinnvoller Tätigkeit entkleidet ständig auf der Suche nach
> höchstmöglicher Rendite ist.
Na, mal wieder im PDS-Parteiprogramm geschmökert? ;)
Da sogar der Preis des Geldes vom Markt bestimmt wird, wäre der
Volkswirtschaft überhaupt nicht geholfen, wenn die Billiarden auf den
internationalen Finanzmärkten dort nicht gebunden wären, sondern in
ihrer Gänze für "volkswirtschaftlich sinnvolle" Tätigkeiten eingesetzt
würden (schließlich wurden sie von vorneherein nicht auf
"volkswirtschaftlich sinnvolle" Weise erzeugt). Keine Frage, wer dort
mitspielt und auch noch gewinnt hat scheinbar "ungerechte" Vorteile (er
kann einen Bruchteil der umlaufenden Zahlen "volkswirtschaftlich sinnvoll"
einsetzen). Aber die meisten wollen es ja gar nicht, aufgrund des
Verlustrisikos.
> Mit "Realinvestitionen" in mehr oder minder leistungsfähige Firmen hat dies
> nichts zu tun, wie bereits hier mehrfach, u.a. durch die Diskussion der
> Schrittgeberfunktion von Futures, diskutiert wurde.
Bei aller nunmehr einschlägig festgestellten "Bösartigkeit" der
internationalen Finanzmärkte solltest du aber nicht außer Acht lassen,
dass sie auch "volkswirtschaftlich sinnvolle" Funktionen haben. Sie
verhindern z.B. größeres Chaos durch Umverteilung von Risiken.
> Ausserdem, und hier kommen wir auf die Ausgangsfrage zurück, zeichnet sich der
> US-Verbraucher ja durch seinen bekannt ungehemmten Konsum ohne Rücksicht auf
> eigene Verschuldung aus, stellt somit den Idealtypus des neoliberalen Begriffs
> des "Konsumenten" dar.
Nur weil das in o.g. Parteiprogrammen und anderen Hetzschriften so
dargestellt wird, musst du es ja nicht gleich glauben. ;) Der gewöhnliche
Bürger (Amis oder andere, das ist ganz egal) macht so gerne Schulden,
weil er sich die Idee schon frühzeitig abgeschrieben hat, auf andere
Weise an "viel" Geld zu kommen. Dass man sich dabei mit mächtiger
Mathematik anlegt, scheint den meisten aufgrund mangelnder Kenntnisse
derselben nicht klar zu sein - und so schnappt die Schuldenfalle eben zu.
> Ein wenig Aufmerksamkeit will ihm da schon geschenkt werden. Zumindest
> muss in regelmässigen Abständen die fortdauernde Wirksamkeit seiner
> umfassenden Indoktrinierung überprüft werden.
Solange der Bürger sich freiwillig zum Spielball korrupter Menschen
macht, kann ihm nur durch Aufklärung geholfen werden. Diesen Bemühungen
stehen ja leider noch immer nicht zu unterschätzende Kräfte in unserer
Gesellschaft entgegen.
--
"One of the main weaknesses of mankind is the average man's familiarity
with the word 'impossible'. He knows all the rules which will not work.
He knows all the things which cannot be done." -- Napoleon Hill
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Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 18.02.2004 22:58:44 von Josef Kovatch
Hey Martin,
>ich frage mich, wieso die 280 Mio US-Bürger mit ihrem
>"Verbrauchervertrauen" die ganze restliche Welt so
>massiv beeinflussen sollen.
Was meinst Du?
Was wird beinflusst?
Mfg JoKo
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 20.02.2004 08:29:06 von makao
"Josef Kovatch" <>...
> Hey Martin,
> >ich frage mich, wieso die 280 Mio US-Bürger mit ihrem
> >"Verbrauchervertrauen" die ganze restliche Welt so
> >massiv beeinflussen sollen.
>
> Was meinst Du?
> Was wird beinflusst?
> Mfg JoKo
Hallo, und schönen Dank erstmal an alle,
ich meine den Einfluss auf die Börsen und die Finanznachrichten.
Wie DOminik schon sagte, zumindest der psychologische Aspekt.
Soviel Wirtschaftskraft können die US-Bürger doch gar nicht
haben, im Vergleich zu den anderen (s.o.).
Selbst wenn sie so leichtfertig Schulden machen.
(Wenn das überhaupt noch geht)
Gruss Martin
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 20.02.2004 10:48:35 von Josef Kovatch
>ich meine den Einfluss auf die Börsen und die Finanznachrichten.
Auf die Börsen ja, die Finanznachrichten jein.
>Wie DOminik schon sagte, zumindest der psychologische Aspekt.
Wenn das nur Psychologie waere ?!
Eine Beobachtung aus der Praxis.
Wenn Feiertage in den USA anfallen, bewegt sich auf meinem Monitor kaum ein
Kurs(zB.:Devisen).
Die übrigen Börsen sind auch beim Einschlafen.
Sobald die US Börsen aufmachen, kommt der Schwung.
Die Amerikaner sind 100 Jahre voraus, was die Börse betrifft.
Eine kleine Ausnahme ist England.
Tha's it.
JoKo
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 22.02.2004 17:02:48 von makao
"Josef Kovatch" <>...
Hallo Josef,
> Die Amerikaner sind 100 Jahre voraus, was die Börse betrifft.
wie meinst du das? Wegen der allgemeinen Sensibilität, bei Feiertagen
oder wie ?
Gruss Martin
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 22.02.2004 17:34:21 von Matthias Rusche
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Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 23.02.2004 11:19:03 von Josef Kovatch
>> Die Amerikaner sind 100 Jahre voraus, was die Börse betrifft.
>wie meinst du das? Wegen der allgemeinen Sensibilität, bei Feiertagen
>oder wie ?
Die 100 Jahre sollen nicht auf die Goldwaage gelegt werden.
Ich bin oft in Amerika und auffallend ist, dass sich der einfache Amerikaner
mit Aktien relativ
gut auskennt.Taxler, Pool-Manager usw. hatte ich über bestimmte Aktien
gefragt.
Es war verblüffend, wie gut sie alle informiert waren.
Wann wird es in DE z.B.: Leerverküfe oder Optionen geben?
Ich kann mich noch gut erinnern beim Bund-Future.
Mein Broker hat London angerufen, um einen trade durchzuführen.
Meine Frage war, warum ruft er London und nicht DE an.
Antwort: der Markt in DE ist nicht liquid.
Sprich, für ein deutsches Papier wurden in London die Preise gemacht.
Peinlich, peinlich.
Das wurde inzwischen geändert.
So ungefaehr werden die Preise heute weltweit von Amerika aus "gesteuert".
Gruss
JoKo
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 25.02.2004 08:42:32 von makao
Hallo Josef
da ist es wieder, was ich meinte:
Kaum husten die US-Verbraucher, zuckt schon alles zusammen.
Ist das nur ne blöde Angewohnheit der "Börsenteilnehmer" ?
Nur selbsterfüllende Prophezeihung oder wirklich eine reale Gefahr ?
Fragt sich
Martin
Re: US-Verbrauchervertrauen? Wieso eigentlich?
am 27.02.2004 17:50:02 von spam.2003.05
On Tue, 24 Feb 2004 23:42:32 -0800, Martin wrote:
> da ist es wieder, was ich meinte:
>
>
>
> Kaum husten die US-Verbraucher, zuckt schon alles zusammen.
> Ist das nur ne blöde Angewohnheit der "Börsenteilnehmer" ?
Nein. Das ist ne blöde Angewohnheit der Börsenreporter.
--
"One of the main weaknesses of mankind is the average man's familiarity
with the word 'impossible'. He knows all the rules which will not work.
He knows all the things which cannot be done." -- Napoleon Hill
----------+ The Dark experience: de.alt.talk.dunkle-seite +------------