Banken drehen großesRad
am 23.02.2004 16:41:10 von Wolfgang Garbe
Auf der Jagd nach ansprechenden Renditen müssen Banken in diesen
schwankungsarmen Märkten mehr riskieren.
"(..) Roughly speaking, if markets are half as volatile, banks positions
can be twice as large for the same amount of capital. (..)" [1]
Na, hoffen wir (für die Banken), dass keine plötzlichen Schocks die
Finanzwelt erschüttern. Persönlich bin ich mit dem leichten Schwächeln
der Aktienindizes ganz zufrieden. Es darf ruhig auch stärker werden. ;-)
Gruß,
Wolfgang
[1] "The coming storm"
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Banken drehen großes Rad
am 23.02.2004 17:33:08 von Michael Blunck
Wolfgang Garbe scripsit:
> Na, hoffen wir (für die Banken), dass keine plötzlichen Schocks die
> Finanzwelt erschüttern.
Mmh, da haben wir sie ja schon (als mögliche Ursache einer unguten
Finanzmarktentwicklung), die "Flucht in/aus den/m Dollar". Fragen wir also doch
noch einmal unseren OKP nach den genauen Wahrscheinlichkeitskoeffizienten seiner
EUR/USD-Prognose. Ein lapidares "was weiß ich" hilft mir nicht so recht weiter.
:o)
Beim Lesen des Artikels kam mir schon wieder der Gedanke dass es zu einer
starken plötzlichen Bewegung an den Finanzmärkten eigentlich keiner anderen
Ursache bedarf als einer über einen gewissen Grad hinausgehenden Eigendynamik
(möglicherweise lediglich in den Grrenzen einer Volatilität der man sich
mittlerweile schon entwöhnt zu haben scheint).
Und auch wenn man sich schon an Dr.Selmäckenzies Verunstaltungen der
"Chaostheorie" gewöhnt hat gibt es doch noch mehr interessante Beispiele die uns
die Physik frei Haus liefert. Das in dem Artikel beschriebene "Aufpumpen" des
Risikos könnte zB an das "Laserprinzip" erinnern, also an die (übermässige)
Besetzung eines höheren Energieniveaus - und den (durch was auch immer, USD rauf
oder runter, Oli? :o) indizierten schlagartigen Übergang auf ein entsprechend
niedrigeres Niveau.
Mmh, wenn man nur über umfangreicheres und besseres Zahlenmaterial verfügen
würde, liesse sich ohne weiteres ein gut gefördertes Forschungsprojekt aus dem
Boden stampfen ...
:o)
Gruß
Michael
Re: Banken drehen großes Rad
am 23.02.2004 18:07:29 von Alfred Neumann
"Michael Blunck" <
> Wolfgang Garbe scripsit:
>
> > Na, hoffen wir (für die Banken), dass keine plötzlichen Schocks die
> > Finanzwelt erschüttern.
>
>
> Mmh, wenn man nur über umfangreicheres und besseres Zahlenmaterial verfügen
> würde, liesse sich ohne weiteres ein gut gefördertes Forschungsprojekt aus dem
> Boden stampfen ...
>
Das Alfred-Neumann-Institut für interdisziplinäre Paradigmenforschung (ANIIP) hat noch Kapazitäten frei.
Welches Ministerium? Welcher Referent? Kontonummer im Ausland?
Yours scientific Alfred
Re: Banken drehen großes Rad
am 23.02.2004 18:24:25 von Michael Blunck
Alfred Neumann scripsit:
[...]
> Das Alfred-Neumann-Institut für interdisziplinäre
> Paradigmenforschung (ANIIP) hat noch Kapazitäten frei.
> Welches Ministerium? Welcher Referent? Kontonummer im Ausland?
>
> Yours scientific Alfred
In deinem (?) anderen Beitrag fehlt das "Yours <xyz> Alfred". So wird das nichts
mit dem Abgreifen überflüssiger Staatsknete.
Mir dagegen schwebte eine "Förderung" aus dem Kreise gutbetuchter Privatbanken
vor. Gut jedenfalls dass wir uns nicht in die Quere kommen. :o)
ME käme für dich das Bundespresseamt (die sog. "Abraumhalde") als
Ansprechpartner in Betracht: maximaler Etat bei minimaler Sachkenntnis.
Gruß
Michael
Re: Banken drehen großes Rad
am 23.02.2004 19:07:59 von Norbert Kock
Michael Blunck wrote:
> Mmh, wenn man nur über umfangreicheres und besseres Zahlenmaterial verfügen
> würde, liesse sich ohne weiteres ein gut gefördertes Forschungsprojekt aus dem
> Boden stampfen ...
stimmt. Nach dem nächsten Finanzmarktdurcheinander benötigen besagte
VARs bestimmt eine Generalüberholung, am besten gleich mit neuer
Bezeichnung. Wie wäre es mit "total value at risk" oder "groth value at
risk return"? Grafiken und Zahlenmodelierung ließen sich mittels
gewohnter Mystik sicher leicht darstellen. Allein es fehlt wohl am
Vertrieb. Oder dem Nobelpreis. Oder wie man es auch immer nennen möchte.
Grüße
Norbert
Re: Banken drehen großes Rad
am 23.02.2004 19:21:54 von Alfred Neumann
"Michael Blunck" <> schrieb
>
> In deinem (?) anderen Beitrag fehlt das "Yours <xyz> Alfred". So wird das nichts
> mit dem Abgreifen überflüssiger Staatsknete.
Manchmal weglassen ist ein Trick, um die Aufmerksamkeit der Leser zu testen .
Aber meine Beiträge glänzen so stark durch die Genialität ihrer Aussagen, daß eine Zuordnung trotzdem (auch bei gefälschtem
Absender) möglich ist.
Ich könnte ja immer mit Guru unterschreiben, wenn's recht ist.
>
> Mir dagegen schwebte eine "Förderung" aus dem Kreise gutbetuchter Privatbanken
> vor. Gut jedenfalls dass wir uns nicht in die Quere kommen. :o)
Aber bitte nicht Sal.Oppenheim, ich hab denen ziemlich viel Geld geliehen, das ich nicht vergeudet sehen möchte.
>
> ME käme für dich das Bundespresseamt (die sog. "Abraumhalde") als
> Ansprechpartner in Betracht: maximaler Etat bei minimaler Sachkenntnis.
>
Die könnten mal meine Prospekte in die tägliche Pressemappe vom Kanzler legen.
Auf der Ebene könnte man dann mal als Nachfolger von Roland Berger ins Geschäft kommen.
Wir wollen doch gleich Köpfe mit Nägeln machen.
Yours executive consultant Alfred
Re: Banken drehen großes Rad
am 24.02.2004 01:12:22 von Oli Kai Paulus
Michael Blunck wrote:
> Finanzmarktentwicklung), die "Flucht in/aus den/m Dollar". Fragen wir also doch
> noch einmal unseren OKP nach den genauen Wahrscheinlichkeitskoeffizienten seiner
> EUR/USD-Prognose. Ein lapidares "was weiß ich" hilft mir nicht so recht weiter.
> :o)
Mal sehen, ob Dir das hilft: auch wenn meine Argumente frei erfunden
waren, finde ich die für einen fallenden Dollar irgendwie plausibler.
Ich gehe also mit einer Wahrscheinlichkeit von 0.9 davon aus, daß der
Euro in den nächsten drei Monaten zumindest kurzfristig über 1.3$
gehandelt wird.
Im Moment steht er bei 1.2550 oder so. Bevor er auf besagte 1.3 steigt,
kann er auch noch auf z.B. 1.2 fallen. Wenn Du heute einen
Future-Kontrakt kaufst, mußt Du auf dem weg zu 1.3 einen Papierverlust
von 550 Ticks oder 6875$ wegstecken können. Kein Problem, weil er ja
dann auf 1.3 oder 5626$ Gewinn steigt - mit einem Restrisiko von 10% daß
es total in die Hose geht.
Na, wieviele Kontrakte kaufst Du?
Schönen Gruß,
------------------------------------------------------------ ----------
Oli Kai Paulus Bergstraße 18 Fon +49.30.28390731
D-10115 Berlin Fon +49.172.3914294
Re: Banken drehen großesRad
am 24.02.2004 13:21:38 von Gerd Roppelt
Wolfgang Garbe <> schrieb:
> [1] "The coming storm"
>
Wenn man mal die heiße Luft rausläßt aus diesem Artikel, dann
kondensiert er zu der Einsicht, daß bei einem größeren Schock auch
die Banken viel Geld verlieren und durch ihre Verkäufe den
Abwärtstrend verschärfen. Und wahrlich, das wissen wir alle. Schon
immer.
Der Zukunftsforscher wird hinzufügen, daß die Märkte irgendwann
wieder gen Süden drehen. Wann? *Irgendwann.* Da hat er recht, und
damit erweist sich auch der Zukunftsforscher als Wahrer Guru.
Amen,
Gerd
Re: Banken drehen großesRad
am 24.02.2004 17:59:54 von Wolfgang Garbe
Gerd Roppelt schrieb am 24.02.2004, 13:21 Uhr:
>> [1] "The coming storm"
>>
>
> Wenn man mal die heiße Luft rausläßt aus diesem Artikel, dann
> kondensiert er zu der Einsicht, daß bei einem größeren Schock auch
> die Banken viel Geld verlieren und durch ihre Verkäufe den
> Abwärtstrend verschärfen.
Es kondensiert halt bei jedem ein wenig anders. ;-)
Für mich war die Quintessenz eher, dass die Banken wissentlich momentan
ein (zu) hohes Risiko fahren, gedeckt durch Kennzahlen wie den VAR.
Geht es wieder schief, dann benötigt besagte Kennzahl - wie Norbert schon
sagte - eine Neujustierung.
> Und wahrlich, das wissen wir alle. Schon immer.
Wir alle schon mal gar nicht. Und natürlich auch nicht schon immer.
Du glaubst doch nicht etwa an effiziente Märkte?
> Der Zukunftsforscher wird hinzufügen, daß die Märkte irgendwann
> wieder gen Süden drehen. Wann? *Irgendwann.* Da hat er recht, und
> damit erweist sich auch der Zukunftsforscher als Wahrer Guru.
Sind Dir etwa die Prognosen der hiesigen Zukunftsforscher zu ungenau?
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Banken drehen großesRad
am 28.02.2004 12:52:50 von Gerd Roppelt
Wolfgang Garbe <> schrieb:
> Es kondensiert halt bei jedem ein wenig anders. ;-)
Exakt. Zum Bleistift hier:
> Für mich war die Quintessenz eher, dass die Banken wissentlich
> momentan ein (zu) hohes Risiko fahren, gedeckt durch
> Kennzahlen wie den VAR.
Wenn sie es wissentlich tun, dann sind diese Verfahren bloße
Augenwischerei, und ihr Tun ist durch diese Modelle alles andere
als gedeckt.
> Du glaubst doch nicht etwa an effiziente Märkte?
Nö, wieso auch. Wie kommst Du drauf?
Obwohl natürlich auch dieses eine Definitionsfrage ist. ;-)
> Sind Dir etwa die Prognosen der hiesigen Zukunftsforscher zu
> ungenau?
<> schon.
--
Schönen Gruß
Gerd
Re: Banken drehen großesRad
am 29.02.2004 13:09:21 von Wolfgang Garbe
Gerd Roppelt schrieb am 28.02.2004, 12:52 Uhr:
> Wolfgang Garbe <> schrieb:
>
>> Du glaubst doch nicht etwa an effiziente Märkte?
>
> Nö, wieso auch. Wie kommst Du drauf?
Weil Du geschrieben hattest, dass wir alle schon immer wussten, dass
Banken bei größeren Schocks viel Geld verlieren. Das klang mir so nach:
"jeder weiss alles zum gleichen Zeitpunkt". Zwar dürften in dieser
speziellen Frage tatsächlich die meisten Marktteilnehmer relativ früh zu
obiger Erkenntnis gelangt sein, doch schätze ich, dass es selbst hier
einige gibt, die sich dessen nicht bewußt sind - nicht zuletzt durch die
geschickte Vernebelung der Banken selbst.
>> Sind Dir etwa die Prognosen der hiesigen Zukunftsforscher zu
>> ungenau?
>
> <> schon.
Was bietest Du mir denn für eine genauere Prognose? ;-)
Gruß,
Wolfgang
--
Keiner kommt hier lebend raus.
Re: Banken drehen großesRad
am 04.03.2004 07:45:32 von Gerd Roppelt
Wolfgang Garbe <> schrieb:
>>> Sind Dir etwa die Prognosen der hiesigen Zukunftsforscher zu
>>> ungenau?
>>
>> <> schon.
>
> Was bietest Du mir denn für eine genauere Prognose? ;-)
Ich bezeichne mich ja auch nicht als Zukunftsforscher. ;-)
Schönen Gruß
Gerd