Rechtens oder Unverschämtheit???

Rechtens oder Unverschämtheit???

am 27.01.2005 16:33:10 von Nima Rezai

Hallo Leute,

ich bin bei Provinzial Kfz-versichert. Ende November lockte mich die "Alte
Leipziger" mit einem günstigeren Angebot. Als ich Interesse zeigte, drängten
die Herren mich, bis zum Monatsende bei Provinzial zu kündigen. Sie
schickten mir ein vorgefertigtes und an Provinzial addressiertes
Kündigungsformular, welches ich per Einschreiben einreichte.
Ich hatte aber zu keinem Zeitpunkt bei der "Alten Leipziger" unterschrieben,
da mein Versicherungsschutz bei Provinzial bis Mitte Januar 2005 gültig
gewesen wäre.
Unterdessen meldete sich Provinzial, um den Grund meiner Kündigung zu
erfahren. Als ich denen das deutlich bessere Angebot der AL vorlegte,
unterboten Sie dieses Angebot nochmals und legten mir nahe, die Kündigung
rückgängig zu machen und bei Provinzial zu bleiben.
Dem stimmte ich zu, und die Herren bekamen von mir eine Unterschrift zu
ihrem Kündigungsaufhebungsschrieb. Soweit so gut. Ich blieb bei Provinzial
zu deutlich verbesserten Konditionen (rein preislich).
Jetzt aber meldet sich die AL, weil sie von mir eine Einzugsermächtigung
möchte.
Auf meine Frage, wie es denn sein könne, dass ich bei denen versichert so,
obwohl ich nirgendwo einen Vertrag bei ihnen unterschrieben hätte,
antworteten sie, heutzutage sei eine Unterschrift nicht notwendig und es
reicht, wenn man sowas online oder am Telefon macht.
Das ist zwar meines Wissens mit Verlaub grosser Quatsch, aber ich wollte
gerne Eure Meinung dazu hören, und ob ich gegen die Herrschaften vorgehen
sollte.

Wenn dieser Unsinn nämlich stimmen sollte, frage ich mich, warum dann die
gleichen Herrschaften wegen Berufsunfähigkeitsversicherungen ihrer Mandanten
70 Km weit fahren, um eine Unterschrift zu holen.

Gruss
Nima

Re: Rechtens oder Unverschämtheit???

am 28.01.2005 11:59:03 von Robert Klemme

"Nima Rezai" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> Hallo Leute,
>
> ich bin bei Provinzial Kfz-versichert. Ende November lockte mich die
"Alte
> Leipziger" mit einem günstigeren Angebot. Als ich Interesse zeigte,
drängten
> die Herren mich, bis zum Monatsende bei Provinzial zu kündigen. Sie
> schickten mir ein vorgefertigtes und an Provinzial addressiertes
> Kündigungsformular, welches ich per Einschreiben einreichte.
> Ich hatte aber zu keinem Zeitpunkt bei der "Alten Leipziger"
unterschrieben,
> da mein Versicherungsschutz bei Provinzial bis Mitte Januar 2005 gültig
> gewesen wäre.
> Unterdessen meldete sich Provinzial, um den Grund meiner Kündigung zu
> erfahren. Als ich denen das deutlich bessere Angebot der AL vorlegte,
> unterboten Sie dieses Angebot nochmals und legten mir nahe, die
Kündigung
> rückgängig zu machen und bei Provinzial zu bleiben.
> Dem stimmte ich zu, und die Herren bekamen von mir eine Unterschrift zu
> ihrem Kündigungsaufhebungsschrieb. Soweit so gut. Ich blieb bei
Provinzial
> zu deutlich verbesserten Konditionen (rein preislich).
> Jetzt aber meldet sich die AL, weil sie von mir eine Einzugsermächtigung
> möchte.
> Auf meine Frage, wie es denn sein könne, dass ich bei denen versichert
so,
> obwohl ich nirgendwo einen Vertrag bei ihnen unterschrieben hätte,
> antworteten sie, heutzutage sei eine Unterschrift nicht notwendig und es
> reicht, wenn man sowas online oder am Telefon macht.
> Das ist zwar meines Wissens mit Verlaub grosser Quatsch, aber ich wollte
> gerne Eure Meinung dazu hören, und ob ich gegen die Herrschaften
vorgehen
> sollte.
>
> Wenn dieser Unsinn nämlich stimmen sollte, frage ich mich, warum dann
die
> gleichen Herrschaften wegen Berufsunfähigkeitsversicherungen ihrer
Mandanten
> 70 Km weit fahren, um eine Unterschrift zu holen.

Bin zwar kein Rechtsanwalt: Wenn du nicht gesagt hast, dass du bei ihnen
abschließen willst - oder sie das nicht nachweisen können (wg. kein
Telefonmitschnitt), bist du IMHO auf der sicheren Seite. Auch wenn du das
gesagt hast und sie das nachweisen können, haben sie dir ja scheinbar
keinen Versicherungsschein zugesendet. Soweit ich weiss, kann man
innerhalb von 14 Tagen nach Zugang des VS immer noch kündigen. Kann das
jemand bestätigen? Das scheint mir recht gut für dich auszusehen.

Du hast dich allerdings auch nicht optimal verhalten: du hättest ja *vor*
der Kündigung bei der Provinzial mal nach besseren Konditionen nachfragen
können... Nur so als Tipp für's nächste Mal.

Ciao

robert

Re: Rechtens oder Unverschämtheit???

am 28.01.2005 18:31:20 von unknown

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Re: Rechtens oder Unverschämtheit???

am 05.02.2005 22:40:44 von Jaakob Kind

Nima Rezai schrieb:

> Auf meine Frage, wie es denn sein könne, dass ich bei denen versichert so,
> obwohl ich nirgendwo einen Vertrag bei ihnen unterschrieben hätte,
> antworteten sie, heutzutage sei eine Unterschrift nicht notwendig und es
> reicht, wenn man sowas online oder am Telefon macht.

Prinzipiell kann man Verträge online oder am Telefon abschließen.
Allerdings müsste man dem Kunden den gesamten Vertragsinhalt bekannt
geben, was am Telefon mit Versicherungsbedingungen nur schwer möglich
ist.

Für Versicherungen gibt es Sonderegeln. Dort müssen dem Kunden die
Bedingungen bei Vertragsabschluss nicht vorliegen. Dafür darf der Kunde
dem Vertrag widersprechen, wenn er die Bedingungen erst mit der Police
bekommen hat.
Hast du die Versicherungsbedingungen und die Verbraucherinformation
überhaupt schon? Wenn nein, kommst du noch sehr leicht aus dem Vertrag
raus, falls denn schon einer geschlossen sein sollte. Wenn du eine
Police mit Bedingungen hast, dann läuft die Widerspruchsfrist (IMHO ein
Monat). Dann musst du zusehen, dass du rechtzeitig widersprichst.

Viele Grüße
Jaakob