lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 08.03.2005 13:44:39 von nospam_g_bachmann

Liebe Gruppe,

ich möchte auf jeden Fall eine BU-Versicherung abschließen. Ich habe
dazu den letzten Vergleich von Finanztest gelesen, mich im Internet
informiert und mit 2 Vers. Maklern gesprochen. Für die "normale"
BU-Vers. habe ich jetzt eine für Akademiker besonders geeignete ins
Auge gefasst.

Nun bin ich auf die Möglichkeit der lebenslangen BU-Vers. gestoßen.
Angesichts meiner *sehr* bescheidenen zu erwartenden Rente rechne ich
damit, dass ich ohnehin bis ca. meinem 70 sten Lebensjahr arbeiten
muss. (40J, Selbstständig, körperlich sehr fit, keine Krankeiten etc.,
Gelegenheitsraucher, Berufsgruppe hoffentlich 1, 1-Kind-Familie)

Haltet ihr unter diesen Voraussetzungen eine lebenslange BU für
sinnvoll?

Es gibt scheinbar nur sehr wenige Gesellschaften, die dieses Modell
anbieten. Von diesen nehmen einige so alte Knochen wie mich nicht mehr
bzw. kommen wg. Konditionen nicht in Frage (BU-Fall muss bis zum 45
Lebenjahr eingetreten sein). Selbst bei einer minimalen BU-Rente von
1000 Euro liegt der Monatsbeitrag bei den Lebenslänglichen immer noch
bei ca. 100 Euro. Dafür gäbe es bei einer Laufzeit bis 65 J. immerhin
fast die dopplte Rente bei anderen Gesellschaften.

Für jeden Tipp bedankt sich der
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 08.03.2005 14:53:19 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 10:00:04 von Nils-Oliver Majewski

Mail:
"Günter Bachmann" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> Liebe Gruppe,
>
> ich möchte auf jeden Fall eine BU-Versicherung abschließen. Ich habe
> dazu den letzten Vergleich von Finanztest gelesen, mich im Internet
> informiert und mit 2 Vers. Maklern gesprochen. Für die "normale"
> BU-Vers. habe ich jetzt eine für Akademiker besonders geeignete ins
> Auge gefasst.
>
> Nun bin ich auf die Möglichkeit der lebenslangen BU-Vers. gestoßen.
> Angesichts meiner *sehr* bescheidenen zu erwartenden Rente rechne ich
> damit, dass ich ohnehin bis ca. meinem 70 sten Lebensjahr arbeiten
> muss. (40J, Selbstständig, körperlich sehr fit, keine Krankeiten etc.,
> Gelegenheitsraucher, Berufsgruppe hoffentlich 1, 1-Kind-Familie)
>
> Haltet ihr unter diesen Voraussetzungen eine lebenslange BU für
> sinnvoll?

Nein, eine Absicherug bis max. 65 Jahre wäre "sinnvoll". Ab spätestens 65
sollte eine separate Vorsorge vorhanden sein, die ggfs. auch bei BU eine
Beitragsbefreiung beinhaltet.

Evtl. könnet die neue Basisrente hier interessant sein.

Nils

>
> Es gibt scheinbar nur sehr wenige Gesellschaften, die dieses Modell
> anbieten. Von diesen nehmen einige so alte Knochen wie mich nicht mehr
> bzw. kommen wg. Konditionen nicht in Frage (BU-Fall muss bis zum 45
> Lebenjahr eingetreten sein). Selbst bei einer minimalen BU-Rente von
> 1000 Euro liegt der Monatsbeitrag bei den Lebenslänglichen immer noch
> bei ca. 100 Euro. Dafür gäbe es bei einer Laufzeit bis 65 J. immerhin
> fast die dopplte Rente bei anderen Gesellschaften.
>
> Für jeden Tipp bedankt sich der
> Günter
>

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 11:39:00 von nospam_g_bachmann

>> Haltet ihr unter diesen Voraussetzungen eine lebenslange BU für
>> sinnvoll?
>
> Nein, eine Absicherug bis max. 65 Jahre wäre "sinnvoll". Ab
> spätestens 65 sollte eine separate Vorsorge vorhanden sein, die
> ggfs. auch bei BU eine Beitragsbefreiung beinhaltet.

tja, die separate Vorsorge "sollte vorhanden" sein, da stimme ich dir
zu. Ich bemühe mich auch sehr, dieses Ziel zu erreichen. Nur leider
bleibt nicht mehr viel übrig, wenn die laufenden Kosten gezahlt sind.
Und der Arbeitsmarkt sieht auch nicht gerade rosig aus.

Deswegen gehe ich ja davon aus, dass ich wahrscheinlich bis zu meinem
70 sten Lebensjahr arbeiten muss. Nur wenn ich z.b. mit 49
berufsunfähig werden sollte, kann ich weder weiter einzahlen noch habe
ich bis dahin eine Rente oberhalb des Sozialhilfe-Niveaus aufgebaut.

ciao
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 12:35:16 von nospam_g_bachmann

> Das Leistungsversprechen eines Versicherers würde dich in eine
> Sicherheit wiegen, die man dir im Ernstfall sehr wahrscheinlich nicht
> gewähren wird.
.....
> Welche Art von Seiten hast du angeschaut - die bunten mit den schönen
> Versprechungen? Die "neutralen" Ratings und Rankings?
> Wieviele Gerichtsurteile zu Leistungsklagen hast du dir vollständig
> durchgelesen? Hast du die Knackpunkte verstanden?
> Hast du dir Informationen der Rückversicherer angelesen? Deren
> Bewertung der Risiken der Erstversicherer? Die entscheidenden
> Informationen
> findest du nicht auf Versicherungsseiten...

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast sicherlich Recht,
dass es sehr schwierig ist, im Ernstfall die Leistungen der BU-Vers. zu
bekommen. Andererseits sollte es in einem Rechtsstaat auch möglich
sein, seine Rechte durchzusetzen. Es gibt ja sehr viele Menschen, die
berufsunfähig sind und ihre Rente bekommen.

Du bist der Erste, der sich erkennbar mit der Problematik
auseinandergesetzt hat, und der mir von einer BU-Vers. abrät. Als Laie
ist es sehr schwierig, an "objektive" Informationen zum Thema
Versicherungen heranzukommen. Wer sich mit dem Thema auskennt, hat
i.d.R. auch eigene "Interessen" in diesem Bereich.

Deswegen verlasse ich mich auf Infos, die ich für "neutral" halte, z.b
von Finanztest. Die zählen die BU-Vers. (neben Haftpflicht etc.) zu den
absolut notwendigen Basisversicherungen.

>> BU-Vers. habe ich jetzt eine für Akademiker besonders geeignete ins
>> Auge gefasst.
>
> Ein für Akademiker besonders geeignetes Bedingungswerk.
> Lass mal hören, was sind die Besonderheiten?

tja, ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, die ca. 50
Morgen&Morgen-Kriterien sowie die alle Finanztest-Kriterien für
BU-Versicherungsbedingungen, alle vollständig verstanden zu haben. Es
ging jedenfalls um den Verzicht auf abstrakte Verweisung und solche
Dinge, die die "Nürnberger BU-Vers." zur günstigsten (<30Euro/Monat,
1000 Euro Rente, bis 60 LJ) und einer "empfehlenswerten" Vers. machen
(sagt der Makler)

>> Nun bin ich auf die Möglichkeit der lebenslangen BU-Vers. gestoßen.
>
> Lebenslang? Das klingt schon mal teuer.

stimmt.

> extrem risikobereite Versicherer gewinnträchtig erscheinen läßt.
> Wie dem auch sei: Das "Schadenmanagement" des Anbieters wird
> aggressiv sein.

stimmt auch, das ist ein starkes Argument.

> Mal ein paar Ansätze: Ab WANN wärst du im Fall der Fälle auf die
> Leistungen des Versicherers angewiesen? 6 Monate nach deiner
> Berufsunfähigkeit? 1 Jahr? 1 Monat?
> Das reicht nicht. Du solltest mindestens 5 Jahre ohne Leistungen über
> die Runden kommen, denn eine Abwehrtaktik gegen den Bittsteller VN
> ist das Ausnutzen seiner finanziellen Notlage. Die 5 Jahre sind
> übrigens willkürlich gewählt, diverse Prozesse gehen viel länger -
> aber das wirst du ja in den Urteilen nachlesen.

hm, tja, ich hoffe, mit Hilfe von Verwandtendarlehen einige Zeit
durchzuhalten und mit Hilfe meiner Rechtschutzvers. die pot. Ansprüche
durchzusetzen.

> Bietet der VR ein aktives Case-Management an? Nimmt er dich an die
> Hand, hilft er aktiv mit, dich wieder in der einen oder anderen Form
> in die Arbeitswelt zu integrieren? Diese Dienstleistung kann sehr
> wertvoll sein und wird dir eher gewährt werden, als eine
> Rentenzahlung.

danke, das hatte ich noch gar nicht berücksichtigt. Kennst du
Versicherungen, die soetwas anbieten?

> In deinem Alter wird der Schadenbearbeiter im Leistungsfall intensiv
> auf Arglist durch falsche Antragsangaben prüfen. Ich glaube, er wird
> auch was finden...

hmm, meinst du "wenn ich erst mit 40 eine Versicherung abschließe, ist
der Sachbearbeiter besonders misstrauisch, weil ich Gesundheitsrisiken
verschwiegen haben könnte?"

> Du bist selbständig? Ein hohes subjektives Risiko, welches es im
> Leistungsfall intensiv zu prüfen gilt. Natürlich zustätzlich zu den

was gibt es da anderes zu prüfen als bei einem Angestellten?

> Mein Tipp: Investiere Zeit und Geld in die Prävention. Treibe Sport
> und unterlasse das Gelegenheitsrauchen. Eine UV und KV-Tagegeld
> schützen
> dich vor diversen Einwirkungen von außen.

tja, und dann gibts da noch die "schwere Krankheiten Versicherung" von
"Kanada Life" oder so, das könnte dann praktisch die BU-Vers. ersetzen.

> Und für den Fall der Fälle
> solltest du eine ausreichende Risiko-LV und eine Pistole in der
> Schublade haben.

davon abgesehen, dass ich diese Welt nicht wg. Geldmangel verlassen
werde: Wäre ich eine LV, würde ich Selbsttötung aus den Risiken
ausschließen.

Viele Grüße
Günter

ebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 15:10:38 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: ebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 17:20:11 von nospam_g_bachmann

> Laut map-report liegt die Schadensquote der privaten BU-Versicherer
> bislang bei lediglich 39 Prozent – von 100 Euro Prämieneinnahmen
> werden demnach 39 Euro für Schadensfälle ausgegeben.

hmm, das klingt nach sehr gutem Geschäft. Kennst du vergleiche mit
anderen Sparten, sagen wir mal Haftpflicht, Risiko-Leben oder so? Ich
hätte erwartet, dass die "Ausschüttungen" höher sind, als beim Lotto
(dort beträgt die Ausschüttung auch rund 40%).

>> Dinge, die die "Nürnberger BU-Vers." zur günstigsten (<30Euro/Monat,
>
> HÜSTEL.
> Das Wort "günstig" hat in diesem Zusammenhang nichts zu suchen.
> Niedrige Beiträge helfen nicht, wenn der Versicherung später
> herumzickt.
> Und die Nürnberger hat eine ziemlich große Rechtsabteilung - soll in
> einem direkten Zusammenhang mit deren Regulierungsverhalten stehen.

tja, das wäre das entscheidende Kriterium - leider gibt's dazu (nach
meinem Wissen) keine Untersuchungen. Wahrscheinlich gibt es wirklich
Versicherungen, die sich dem Kunden gegenüber halbwegs fair verhalten,
und andere, wo man grundsätzlich erst nach langen Prozessen (wenn man
sie durchhält) zu seinem Recht kommt. Nur - wie soll man das in
Erfahrung bringen?

> Sprich dazu mal die Fachabteilung BU der Kölner Rückversicherung an
> (Kontaktdaten gerne per Mail). Die vermitteln nicht an Verbraucher,
> können dir aber einen kompetenten Versicherer mit diesem
> Leistungsangebot nennen. Sei aber demütig, das sind RÜCKversicherer,
> die haben kein Interesse an Kontakt zu Endkunden :-)

danke, das klingt interessant, vielleicht könntest du es ja an
g(unterstrich)bachmann(ät)onlinehome.de
schicken?

> Dein höheres Risiko besteht in der Möglichkeit, künstlich ein höheres
> Einkommen zu produzieren und nach einiger Zeit aufgrund der
> schlechten Auftragslage BU zu werden.

stimmt, ist logisch

>> "Kanada Life" oder so, das könnte dann praktisch die BU-Vers.
>> ersetzen.
>
> Das Produkt der Canada Life kann interessant sein, aber über deren
> Leistungen kann ich nichts sagen. Vielleicht kannst du dir auch ein
> Leben ohne Versicherung vorstellen?

haha, ich bin wahrscheinlich ein "Vorzeige-Versicherungsfreier". Bisher
gibt's nur eine Haftpflicht (und das auch nur seit ich Vater geworden
bin) und eine Rechtschutz (seit ich selbstständig bin). Da ich nun aber
meine Familie absichern möchte, will ich zumindest die
"Elementarversicherungen" abschließen - welche auch immer das sein
mögen?

Viele Grüße
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 17:55:41 von Peter Leibold

"Günter Bachmann" <> schrieb im Newsbeitrag
news:

> Du bist der Erste, der sich erkennbar mit der Problematik
> auseinandergesetzt hat, und der mir von einer BU-Vers. abrät. Als Laie
> ist es sehr schwierig, an "objektive" Informationen zum Thema
> Versicherungen heranzukommen. Wer sich mit dem Thema auskennt, hat
> i.d.R. auch eigene "Interessen" in diesem Bereich.

Wenn ich Gisbert in seinen ganzen Postings richtig verstanden habe rät er
nicht von der BU ab, weil er diese nicht als sinnvoll erachtet, sondern weil
er der Meinung ist, dass es sehr schwer ist an Leistung zu kommen.

> tja, ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, die ca. 50
> Morgen&Morgen-Kriterien sowie die alle Finanztest-Kriterien für
> BU-Versicherungsbedingungen, alle vollständig verstanden zu haben. Es
> ging jedenfalls um den Verzicht auf abstrakte Verweisung und solche
> Dinge, die die "Nürnberger BU-Vers." zur günstigsten (<30Euro/Monat,
> 1000 Euro Rente, bis 60 LJ) und einer "empfehlenswerten" Vers. machen
> (sagt der Makler)

Die Nünberger hat zum 01.01.2004 den Verzicht auf den 172 aus der Comfort BU
genommen und gleichzeitig die Prämien für Akademiker massiv gesenkt.


>> Du bist selbständig?

Achte auf die Klauseln zum Thema Umstrukturierung des Arbeitsplatzes.

> tja, und dann gibts da noch die "schwere Krankheiten Versicherung" von
> "Canada Life" oder so, das könnte dann praktisch die BU-Vers. ersetzen.

Nicht ganz - es sind 2 unterschiedliche Absicherungsgedanken. Die Dread
Disease Police leistet nach Feststellung einer vorher definierten Krankheit.
Der Grundgedanke sind die finanziellen Kosten die durch solche eine
Erkrankung entstehen können. Nach einem Herzinfakt oder einer Krebsdiagnose
bist du nicht zwangsläufig BU.

--
Gruss

Peter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 09.03.2005 22:13:21 von nospam_g_bachmann

> Die Nünberger hat zum 01.01.2004 den Verzicht auf den 172 aus der
> Comfort BU genommen und gleichzeitig die Prämien für Akademiker
> massiv gesenkt.

aha, das ist dann wohl der Grund, warum sie jetzt so "günstig" sind.

>>> Du bist selbständig?
>
> Achte auf die Klauseln zum Thema Umstrukturierung des Arbeitsplatzes.

danke für den Tipp!

> Nicht ganz - es sind 2 unterschiedliche Absicherungsgedanken. Die
> Dread Disease Police leistet nach Feststellung einer vorher
> definierten Krankheit. Der Grundgedanke sind die finanziellen Kosten
> die durch solche eine Erkrankung entstehen können. Nach einem
> Herzinfakt oder einer Krebsdiagnose bist du nicht zwangsläufig BU.

ok, da hast du natürlich Recht. Wenn ich mir allerdings vorstelle,
wodurch ich als Tastendrücker und Mausschieber ein BU-Fall werden
könnte, fällt mir ausser Unfall und schwerer Krankheit nicht so viel
ein.

Wenn Gisbert Recht hat (und davon gehe ich aus) zahlen die
BU-Versicherungen nur nach harten Kämpfen und verwenden nur 40% der
Einnahmen für die "Schadensfälle". Wenn ich nun mit einer Unfall+Dread
Disease-Versicherung beispielsweise 90% meines realen BU-Risikos
abdecken könnte, wäre das doch eine echte Alternative. Wenn dazu noch
bei den beiden Versicherungen das Verhältnis Einzahlung/Auszahlung
günstiger wäre oder es nicht so schwierig wäre, an sein Recht zu
kommen, würde ich mich wirklich gegen eine BU-Vers. entscheiden.

Die BU-Vers. kostet mich ja im günstigsten Fall ca. 350 Euro
Jahresbeitrag. Dafür sollte man ja schon recht hohe Summen für die
beiden genannten Versicherungen vereinbaren können...

ciao
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 11.03.2005 08:48:21 von Peter Leibold

"Günter Bachmann" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
>> Die Nünberger hat zum 01.01.2004 den Verzicht auf den 172 aus der
>> Comfort BU genommen und gleichzeitig die Prämien für Akademiker
>> massiv gesenkt.
>
> aha, das ist dann wohl der Grund, warum sie jetzt so "günstig" sind.

Mag sich jeder sein eigenes Urteil bilden.


>> Nicht ganz - es sind 2 unterschiedliche Absicherungsgedanken. Die
>> Dread Disease Police leistet nach Feststellung einer vorher
>> definierten Krankheit. Der Grundgedanke sind die finanziellen Kosten
>> die durch solche eine Erkrankung entstehen können. Nach einem
>> Herzinfakt oder einer Krebsdiagnose bist du nicht zwangsläufig BU.
>
> ok, da hast du natürlich Recht. Wenn ich mir allerdings vorstelle,
> wodurch ich als Tastendrücker und Mausschieber ein BU-Fall werden
> könnte, fällt mir ausser Unfall und schwerer Krankheit nicht so viel

Als Hauptursache werden mittlerweile Psycho und Wirbelsäulen Erkrankungen
genannt. Auch wenn das Thema Psyche immer etwas unter den Tisch gekehrt
wird. Der Verlust eines Menschen kann einen ziemlich schnell zum Profi
führen.


> Wenn Gisbert Recht hat (und davon gehe ich aus) zahlen die
> BU-Versicherungen nur nach harten Kämpfen und verwenden nur 40% der
> Einnahmen für die "Schadensfälle".

Ich möchte Gisbert nicht seine Meinung absprechen. Allerdings sollte man
hier auch differenzieren. Die alten Bu - Bedingungen (vor 1995) waren in der
Tat Imho "wachsweich". Insbesondere das Thema "abstrakte Verweisung" führte
oftmals zu Streit vor Gericht. Auch die Formulierung " voraussichtlich
dauernd" bezeichnete einen Zeitraum von 3 Jahren. Seit 1995 wurden die
Versicherungsbedingungen immer wieder verbessert, so dass es Imho für den
Versicherer immer schwerer wird sich aus seiner Verantwortung zu entziehen.
So haben die meisten Versicherer keine "abstrakte Verweisung" mehr, ein
Anbieter nicht mal die konkrete Verweisung und ein weiterer verzichten bei
der Erstprüfung im Grunde auf die abstrakte und konkete Verweisung. Die
ersten Leistungsfälle kommen aber erst in ca. 10 Jahren auf einen
Versicherer zu. Nach den neuen Bedingungen gibt es insofern noch keine
aussagekräftigen Daten - Imho.

Ein Anhaltspunkt könnte die Prozessquote des Anbieters bringen. Allerdings -
woher stammen die Daten - vom Anbieter selbst. Hinzu kommt, dass ein
Anbieter verpflichtet ist die Leistung zu prüfen. Er darf - im Sinne seiner
Versichertengemeinschaft icht einfach auszahlen. Damit schädigt er die
anderen Versicherten. Im schlimmsten Fall würde das dazu führen, dass der
Anbieter seiner Leistungspflicht nicht mehr nachkommen kann. Entscheidend
ist meines erachtens die Information, ob ein Anbieter seine Prozesse
gewinnt. Gewinnt er viel - schützt er sein Kollektiv, was wichtig und gut
für alle ist. Verliert er seine Prozesse - versucht er sich um die Leistung
zu drücken. Diese Information habe ich aber noch nirgend gesehen. Die
Prozessquote ist also nur bedingt aussagekräftig.

>Wenn ich nun mit einer Unfall+Dread
> Disease-Versicherung beispielsweise 90% meines realen BU-Risikos
> abdecken könnte, wäre das doch eine echte Alternative.

Wenn es so wäre - aber wer kann schon in Zukunft schauen - Das muss
letztlich jeder für sich selbst entscheiden.

> Wenn dazu noch bei den beiden Versicherungen das Verhältnis
> Einzahlung/Auszahlung
> günstiger wäre oder es nicht so schwierig wäre, an sein Recht zu
> kommen, würde ich mich wirklich gegen eine BU-Vers. entscheiden.

Ganz gleich, welche Absicherung du nutzt - Ich wünsche dir das du dein Leben
lang einzahlst und am Ende das ganze Geld weg ist. Verstanden? ;-)

> Die BU-Vers. kostet mich ja im günstigsten Fall ca. 350 Euro
> Jahresbeitrag. Dafür sollte man ja schon recht hohe Summen für die
> beiden genannten Versicherungen vereinbaren können...

Bei der Canada Life kostet ein Schutz gegen schwere Krankheiten ca. 400 Euro
bei Summe 21.450 ? (40 Jahre alt, Laufzeit 20 jahre)

Das Leben an sich ist grundsätzlich ein Risiko. Es bleibt immer die Frage,
wieviel ich davon finanziell abgesichert sein möchte und was ich bereit bin
dafür auszugeben. Alles absicher geht nicht (oder ist nicht zu
finanzieren) - ein bisschen Rest bleibt immer - und das ist auch gut so.
Immerhin man wächst ja an seinen Aufgaben.

--
Gruss

Peter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 11.03.2005 12:31:24 von nospam_g_bachmann

> Als Hauptursache werden mittlerweile Psycho und Wirbelsäulen
> Erkrankungen genannt. Auch wenn das Thema Psyche immer etwas unter
> den Tisch gekehrt wird. Der Verlust eines Menschen kann einen
> ziemlich schnell zum Profi führen.

oder unter die Brücke - da hast du natürlich Recht.
....
> ein Anbieter nicht mal die konkrete Verweisung und ein weiterer
> verzichten bei der Erstprüfung im Grunde auf die abstrakte und
> konkete Verweisung. Die ersten Leistungsfälle kommen aber erst in
> ca. 10 Jahren auf einen Versicherer zu. Nach den neuen Bedingungen
> gibt es insofern noch keine aussagekräftigen Daten - Imho.

klingt logisch - kannst du hier auch die Namen der Anbieter nennen? Ich
finde zu "konkreter Verweisung" nichts.

....
> Gewinnt er viel - schützt er sein Kollektiv, was wichtig und gut für
> alle ist. Verliert er seine Prozesse - versucht er sich um die
> Leistung zu drücken. Diese Information habe ich aber noch nirgend
> gesehen. Die Prozessquote ist also nur bedingt aussagekräftig.

tja, schade, dass wären wirklich wertvolle Daten!

> Ganz gleich, welche Absicherung du nutzt - Ich wünsche dir das du
> dein Leben lang einzahlst und am Ende das ganze Geld weg ist.
> Verstanden? ;-)

klaro - wünsch ich mir auch, das ist ja das Prinzip der Versicherung.

> Bei der Canada Life kostet ein Schutz gegen schwere Krankheiten ca.
> 400 Euro bei Summe 21.450 ? (40 Jahre alt, Laufzeit 20 jahre)

äh, woher hast du diesen Betrag? Auf

finde ich nur Beispielrechnungen für Kinder und Führungspersonen.

> Das Leben an sich ist grundsätzlich ein Risiko. Es bleibt immer die
> Frage, wieviel ich davon finanziell abgesichert sein möchte und was
> ich bereit bin dafür auszugeben. Alles absicher geht nicht (oder ist
> nicht zu finanzieren) - ein bisschen Rest bleibt immer - und das ist
> auch gut
> so. Immerhin man wächst ja an seinen Aufgaben.

logo, unterschreibe ich sofort. Bislang bin ich wohl deutlich
unterversichert.Ich möchte jetzt als Familienvater nur wenigstens die
"Elementarversicherungen" haben. Fragt sich nur, welche?

Vielen Dank für deine guten Erläuterungen!
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 11.03.2005 16:07:02 von Peter Leibold

"Günter Bachmann" <> schrieb im Newsbeitrag
news:

> klingt logisch - kannst du hier auch die Namen der Anbieter nennen? Ich
> finde zu "konkreter Verweisung" nichts.

Stuttgarter - Verzicht auf konkrete Verweisung, Gerling beim
Erstprüfungsverfahren (leicht eingeschränkt)

>> Gewinnt er viel - schützt er sein Kollektiv, was wichtig und gut für
>> alle ist. Verliert er seine Prozesse - versucht er sich um die
>> Leistung zu drücken. Diese Information habe ich aber noch nirgend
>> gesehen. Die Prozessquote ist also nur bedingt aussagekräftig.
>
> tja, schade, dass wären wirklich wertvolle Daten!

In der Tat.

>> Bei der Canada Life kostet ein Schutz gegen schwere Krankheiten ca.
>> 400 Euro bei Summe 21.450 ? (40 Jahre alt, Laufzeit 20 jahre)
>
> äh, woher hast du diesen Betrag? Auf
>
> finde ich nur Beispielrechnungen für Kinder und Führungspersonen.

Software angeworfen und ausgerechnet - 400 sind Euro sind Jahresbeitrag.

> logo, unterschreibe ich sofort. Bislang bin ich wohl deutlich
> unterversichert.Ich möchte jetzt als Familienvater nur wenigstens die
> "Elementarversicherungen" haben. Fragt sich nur, welche?

Tja - das kommt wie immer darauf an.

--
Gruss

Peter

Peter & Susanne Leibold
Versicherugsmakler GbR


PS: Jetzt weisst du auch warum ich das rechnen kann ;-))

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 11.03.2005 19:22:36 von Martin Gerken

On Tue, 8 Mar 2005 13:44:39 +0100, Günter Bachmann
<> wrote:

>muss. (40J, Selbstständig, körperlich sehr fit, keine Krankeiten etc.,
>Gelegenheitsraucher, Berufsgruppe hoffentlich 1, 1-Kind-Familie)
>Haltet ihr unter diesen Voraussetzungen eine lebenslange BU für
>sinnvoll?
>(BU-Fall muss bis zum 45 Lebenjahr eingetreten sein).

Äh - natürlich nicht!
Für die lächerlichen 5 Jahre in denen Du den besseren Schutz bekommst
zahlst Du bis zum Versicherungsende mehr.

(ich bin 10 Jahre jünger und habe eine solche Versicherung gewählt)


cu, Martin
--
Ubi bene ibi Colonia!
ROT13 for email:

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 12.03.2005 10:12:46 von nospam_g_bachmann

> Äh - natürlich nicht!
> Für die lächerlichen 5 Jahre in denen Du den besseren Schutz bekommst
> zahlst Du bis zum Versicherungsende mehr.
>
> (ich bin 10 Jahre jünger und habe eine solche Versicherung gewählt)

Hallo Jungspund, mittlerweile habe ich eine gefunden, wo man bis 50 J.
"Zeit hat", BU zu werden. Dann hätte ich immerhin noch 9-10 Jahre. Wenn
es stimmt, dass man zwischen 50 und 60 statistisch betrachtet noch
einiges für die Rente tut, wäre es doch vielleicht interessant?
Darf ich fragen, für welche Gesellschaft du dich entschieden hast und
wie die Beiträge so ca. liegen?

Vielen Dank
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 12.03.2005 11:45:14 von Martin Gerken

On Sat, 12 Mar 2005 10:12:46 +0100, Günter Bachmann
<> wrote:

>> Äh - natürlich nicht!
>> Für die lächerlichen 5 Jahre in denen Du den besseren Schutz bekommst
>> zahlst Du bis zum Versicherungsende mehr.
>>
>> (ich bin 10 Jahre jünger und habe eine solche Versicherung gewählt)
>
>Hallo Jungspund, mittlerweile habe ich eine gefunden, wo man bis 50 J.
>"Zeit hat", BU zu werden. Dann hätte ich immerhin noch 9-10 Jahre. Wenn
>es stimmt, dass man zwischen 50 und 60 statistisch betrachtet noch
>einiges für die Rente tut, wäre es doch vielleicht interessant?

Was kostet es denn mehr?

>Darf ich fragen, für welche Gesellschaft du dich entschieden hast und
>wie die Beiträge so ca. liegen?

Ich bin bei der LV1871 und es kostet brutto 1200 EUR/Jahr bzw. netto 693
EUR/Jahr für 1500 EUR Rente/Monat.


cu, Martin
--
Ubi bene ibi Colonia!
ROT13 for email:

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 14.03.2005 10:09:25 von Andreas Morgenstern

Martin Gerken wrote:

> On Tue, 8 Mar 2005 13:44:39 +0100, Günter Bachmann
> <> wrote:
>
>>muss. (40J, Selbstständig, körperlich sehr fit, keine Krankeiten etc.,
>>Gelegenheitsraucher, Berufsgruppe hoffentlich 1, 1-Kind-Familie)
>>Haltet ihr unter diesen Voraussetzungen eine lebenslange BU für
>>sinnvoll?
>>(BU-Fall muss bis zum 45 Lebenjahr eingetreten sein).
>
> Äh - natürlich nicht!
> Für die lächerlichen 5 Jahre in denen Du den besseren Schutz bekommst
> zahlst Du bis zum Versicherungsende mehr.
>
> (ich bin 10 Jahre jünger und habe eine solche Versicherung gewählt)
>
>
> cu, Martin
Hallo,
ich beschäftige mich im Moment auch mit einer
Berufsunfähigkeitsversicherung. Vielleicht helfen Dir einige meiner
Überlegungen (bin Diplom Informatiker, also ebenfalls Berufsgruppe 1,
Alter:27 mit einer Versicherungssumme von 1000 Euro):
zunächst habe ich mir überlegt, ob ich den Versicherungsschutz auf 60 oder
65 Jahre abschliessen sollte und dabei festgestellt, dass der
Versicherungsschutz bis 65 doppelt soviel kostet wie der bis 60. Also bin
ich davon ausgegangen, dass ich bis 60 Jahre nicht berufsuntätig werde und
die gesparte Beiträge in einen Aktienfonds investiere (Rechner bei einigen
Investmentfirmen). Wenn ich das mache, so komme ich beim 60.-65. Lebensjahr
auf eine monatliche Rente von 1500 Euro. Vielleicht wäre das eine
alternative.

Wie viel teuer ist denn die lebenslange Versicherung ? Eventuell kommt es
auch in Frage, die Versicherungssumme einfach höher abzuschliessen und
dieses Geld bei Bedarf in einen Aktienfond zu stecken.

Wo Du ganz schnell Angebote herkriegst ist bei Joergvoss.de, der bietet
onlinerechner, ohne dass man seine persönlichen Daten preisgeben muss.
Einfach nur so als Vergleich ganz gut.

Falls Du etwas über die Prozessquote der einzelnen Versicherer rauskriegst,
wäre ich Dir sehr verbunden, falls Du mir das ganze auch zukommen lassen
würdest.

Bye,
Andreas

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 14.03.2005 12:50:51 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 14.03.2005 16:12:12 von Peter Leibold

"Gisbert Sachs" <> schrieb im Newsbeitrag
news:42357ac1$0$26541$
> Peter Leibold schrieb:
>
>> Als Hauptursache werden mittlerweile Psycho und Wirbelsäulen Erkrankungen
>> genannt. Auch wenn das Thema Psyche immer etwas unter den Tisch gekehrt
>> wird.
>
> Wenn ich mir die (Nicht-)Argumentation der Versicherer bei den
> offensichtlichen körperlichen Beeinträchtigungen ansehe, dann betrachte
> ich eine psychische Erkrankung als absolute Leistungsfreiheit des VRs.

Wobei sich in deinem Fall ja die Frage stellt, ob du dir überhaupt einen
Fall vorstellen kannst bei dem geleistet wird.


> Wer eine BU-Versicherung mit abstrakter Verweisungsklausel hat, sollte
> sofort ein Kündigungsschreiben aufsetzen. Ich behaupte: Für die
> überwiegende Mehrheit der Versicherungsnehmer ist ein Leistungsfall
> allenfalls in der Theorie konstruierbar.

um dann gar keinen Schutz mehr zu haben?

>> Insbesondere das Thema "abstrakte Verweisung" führte oftmals zu Streit
>> vor Gericht.
>
> So ist es.
>
>> so dass es Imho für den Versicherer immer schwerer wird sich aus seiner
>> Verantwortung zu entziehen.
>
> Diese Argumentation finde ich pervers, aber sie funktioniert:
> 1. "...unsere damaligen Bedingungen waren leider wachsweich."
> 2. "viele Schäden lagen leider im Graubereich, daher mussten wir nicht
> leisten - obwohl wir diese Schäden in der Kalkulation als Leistungsfall
> angesehen hatten"
> 3. "jetzt haben wir neue Bedingungen, damit werden wir zukünftig mehr
> leisten"
>
> Das glaube ich nicht.
> Das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen.

Wenn du dich mit den Versicherungsbedigungen beschäftigst, siehst du dass
diese mittlerweile eben sehr genau formuliert sind. Gerling gibt bsw.
verbindliche Informationen zu seinen Bedingungen raus. Vertrag ist Vertrag.
Wenn etwas klar definiert ist, ist auch die Leistung zu erhalten. (Ich weiss
dass du das aufgrund einen aktuellen Falles anders siehst)


>> der Erstprüfung im Grunde auf die abstrakte und konkete Verweisung.
>
> Der Verzicht auf die konkrete Verweisung erhöht das subjektive Risiko des
> Versicherers erheblich und wird zur negativen Risikoauslese führen, sollte
> der Anbieter damit alleine im Markt bleiben.

Oh - erst ist alleine. Deiner Argumentation kann ich folgen.

>> Nach den neuen Bedingungen gibt es insofern noch keine aussagekräftigen
>> Daten - Imho.
>
> Die Frage ist, ob die Kalkulation aufgeht bzw. die Gewinnerwartung des VR
> erfüllt wird.

Das ist Sache der Aktuare.

> Wenn nicht, wird der Versicherer auch für diese Tarifgeneration auf sein
> bewährtes kreatives Schadenmanagement zurückgreifen und nicht bezahlen.

s.o.

>> Hinzu kommt, dass ein Anbieter verpflichtet ist die Leistung zu prüfen.
>
> Klar. Aber wenn ich mir einige Fälle so ansehe, so handelt es sich dabei
> nicht um eine intensive Prüfung der Ansprüche. Es wird getrickst und
> taktiert und der VN anschließend mit einem Vergleich über den Tisch
> gezogen. Sorry, aber das ist gängige Praxis - diverse Urteile bestätigen
> das.

Welche Urteile - wenn der VR Recht bekam - dann war er doch im Recht. Und
wenn nicht musste der VR doch leisten.

>Allerdings kommen die wenigsten Fälle vor den Richter...

Woher nimmst du die Informationen? Wobei ich dir hier in Teilbereichen
sicher Recht gebe.

> > Er darf - im Sinne seiner
>> Versichertengemeinschaft icht einfach auszahlen. Damit schädigt er die
>> anderen Versicherten.
>
> Die Argumentation mit der (nicht existierenden) "Versichertengemeinschaft"
> hat zwar romantische Züge, kann aber lediglich zur didaktischen Ausbildung
> und anschaulichen Erklärung gegenüber Versicherungslaien dienlich sein.
> Der Versicherer muss sich ausschließlich an seinen Bedingungen messen
> lassen.

Also - nichts anderes habe ich gesagt - Im Grunde.

> Hat er falsch kalkuliert (dort kommt die Bestandsgröße als Einflußgröße
> auf den Risikoausgleich und als statistische Grundlage zur Schätzung der
> Schadenhäufigkeit vor), so muss er sich trotzdem an sein
> Leistungsversprechen halten! Schädigende Auswirkungen aus der
> Leistungsfplicht auf den Bestand können kein Argument sein, auch wenn die
> Überlegung nahe liegt und sogar von Juristen geteilt wird.

Was in der Konsequenz dann bedeutet, dass der Versicherer ein Fall für
Protektor wird oder werden kann.

>> Im schlimmsten Fall würde das dazu führen, dass der Anbieter seiner
>> Leistungspflicht nicht mehr nachkommen kann.
>
> Falsch. Der Fehler wurde früher gemacht (meistens in der
> Risikokalkulation, gerne auch in der Zeichnungspolitik).
> Die Ruinwahrscheinlichkeit kann nicht in der Leistungsabteilung gesenkt
> werden.

aber ist das nicht gerade dein Argument - bezahlt wird eh nie?

>> zu drücken. Diese Information habe ich aber noch nirgend gesehen. Die
>> Prozessquote ist also nur bedingt aussagekräftig.
>
> Dem stimme ich zu.
> Was ist zum Beispiel mit einem Versicherer, der sich gerne aus seiner
> Pflicht freikauft?
>
>> Immerhin man wächst ja an seinen Aufgaben.
>
> Ich behaupte, dass das Risiko der Berufsunfähigkeit auch ohne
> Versicherungsschutz nicht nur effektiv zu begrenzen ist, sondern dass
> dieses für die Mehrzahl der Menschen den einzigen gangbaren Weg darstellt.

Das sehe ich etwas anders. Du sprichts auch immer nur von den Fällen in
denen nicht geleistet wird - was ist mit den Fällen die bezahlt werden. Ich
selbst hatte in meiner Laufbahn schon 2 Fälle welche im Sinne des Kunden
abgewickelt wurden - alte Bedingungen und Rentenzahlung.

--
Gruss

Peter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 14.03.2005 16:32:25 von nospam_g_bachmann

> Was kostet es denn mehr?

von den wenigen Gesellschaften die es überhaupt anbieten schien mir die
WWK noch vergleichsweise "günstig" - rund 1500 EUR brutto und 1200 EUR
netto Jahresbeitrag - allerdings für eine lebenslängliche von nur 1000
EUR.

ciao
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 14.03.2005 16:41:02 von nospam_g_bachmann

>> äh, woher hast du diesen Betrag? Auf
>>
>> finde ich nur Beispielrechnungen für Kinder und Führungspersonen.
>
> Software angeworfen und ausgerechnet - 400 sind Euro sind
> Jahresbeitrag.

sorry, vielleicht habe ich einen blinden Fleck - du findest auf deren
Website einen Tarifrechner? Siehst du was was ich nicht sehe oder hast
du auf deinem Rechner die Software schon gehabt und mit meinen Daten
gefüttert?

>> logo, unterschreibe ich sofort. Bislang bin ich wohl deutlich
>> unterversichert.Ich möchte jetzt als Familienvater nur wenigstens
>> die "Elementarversicherungen" haben. Fragt sich nur, welche?
>
> Tja - das kommt wie immer darauf an.

Tja, ich habe ja schon meine gesamte Lebenssituation ausgebreitet,
Alter, Familienstand, Arbeit ... blabla, ach so, Krankheiten: keine.
Bis vor kurzem hielt ich die BU-Vers. noch für eine der elementaren (im
Ggs. zu Hausrat, Glasbruch etc.) - nun schwanke ich, weiss aber
trotzdem nicht, was ich jetzt tun (versichern) soll?

ciao
Günter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 14.03.2005 17:38:06 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 15.03.2005 09:19:42 von Andreas Morgenstern

Gisbert Sachs wrote:

> Günter Bachmann schrieb:
>
>> Andererseits sollte es in einem Rechtsstaat auch möglich
>> sein, seine Rechte durchzusetzen. Es gibt ja sehr viele Menschen, die
>> berufsunfähig sind und ihre Rente bekommen.
>
> Laut map-report liegt die Schadensquote der privaten BU-Versicherer
> bislang bei lediglich 39 Prozent – von 100 Euro Prämieneinnahmen werden
> demnach 39 Euro für Schadensfälle ausgegeben.
>
>> Wer sich mit dem Thema auskennt, hat
>> i.d.R. auch eigene "Interessen" in diesem Bereich.
>
> Korrekt, das meine ich mit der "bunten" Seite der Prospekte...
>
>> absolut notwendigen Basisversicherungen.
>
> Diese Formulierung stammt aus dem Marketing und wird ohne Nachdenken von
> vielen nachgeplappert...
>
>> ging jedenfalls um den Verzicht auf abstrakte Verweisung und solche
>
> Das ist schon lange nicht mehr der Stein des Anstoßes...
>
>> Dinge, die die "Nürnberger BU-Vers." zur günstigsten (<30Euro/Monat,
>
> HÜSTEL.
> Das Wort "günstig" hat in diesem Zusammenhang nichts zu suchen. Niedrige
> Beiträge helfen nicht, wenn der Versicherung später herumzickt.
> Und die Nürnberger hat eine ziemlich große Rechtsabteilung - soll in
> einem direkten Zusammenhang mit deren Regulierungsverhalten stehen.
>
Irgendwelche Erfahrungen mit der Nürnberger gemacht?
Ich habe diese auch in Betracht gezogen, weiss jedoch nicht, was ich von ihr
halten soll.


Grüße,

Andreas

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 24.03.2005 12:10:46 von Peter Leibold

"Gisbert Sachs" <> schrieb im Newsbeitrag
news:4235be12$0$26556$

Hallo Gisbert,

das kommt ja Arbeit gleich ;-), deshalb hat es auch wenig gedauert - hab ja
noch anderes zu tun.

> Peter Leibold schrieb:
>
>> Wobei sich in deinem Fall ja die Frage stellt, ob du dir überhaupt einen
>> Fall vorstellen kannst bei dem geleistet wird.
>
> Doch, sicherlich.
>
> [Verträge kündigen...]
>> um dann gar keinen Schutz mehr zu haben?
>
> Ja, da der VN zwei Vorteile erzielt: Er spart zum einen Geld und wähnt
> sich nicht in einer trügerischen Sicherheit, eventuell trifft er dann
> andere Vorsorge. Das betrifft nur gewisse Vertragskonstellationen, aber
> auch spezielle Versicherer.

Wenn ich dich richtig verstehe, gibt es dann letzlich doch Versicherer die
"Empfehlenswert" sind. Sicher ist es beispielsweise meine Aufgabe die alten
Verträge zu prüfen und zu versuchen das Risiko anderweitig und besser zu
versichern. Nur manchmal ist dies nicht möglich (Gesundheit). Soll dann
trotzdem der alte Vertrag gekündigt werden, damit mein Mandant Geld spart.
Selbst, wenn ich deine Einstellung nicht (komplett) teile, was die alten
Verträge angeht. Ich denke aber, dass ich im Schadensfall ein massives
Haftungsproblem hätte.

> Mein Lesetipp dazu (selten so klare Worte gelesen):
> "Bloß nichts riskieren" -
>

Jetzt muss ich auch noch den Artikel lesen ;-)
Mir sind da so ein paar Sachen aufgefallen.
1) Die Versicherer versichern nur was und wenn Sie wollen!
Bedauerlicherweise ja und nein. In der Regel ein Frage des Preises. Ein
Sprengmeister ist sicher nicht leicht zu versichern - aber er ist es.
Natürlich ist das kein Geschäft für einen Ausschliesslichkeitsagent. Und
dann
heisst es einfach - geht nicht.
2) Wer wird BU - Jeder 4 oder 5 oder 6 - Keine Ahnung - bis jetzt habe ich
noch keine Statistik gesehen, die das schlüssig nachweisen könnte. Von daher
hat Herr Kunze sicher recht. Ob allerdings die BFA genauere Zahlen
liefern kann ist fraglich - die BFA stellt ja völlig andere Voraussetzungen
an eine Erwerbsminderung als die privaten Anbieter. Ehrlich gesagt glaube
ich nicht, das es auch nur eine Quelle gibt, die hier wirklich vernüftige
Aussagen treffen kann.
3) Berechnungsbeispiel
Das Berechnungsbeispiel setzt voraus, dass ich weiss, dass ich in 30 Jahren
BU werde. Passiert mir das ganze nach 20 Jahren stimmen die Zahlen so nicht
mehr. 600 Euro nach 30 Jahren ist auch nicht wirklich viel! Dann sind wir
schon beim nächsten Punkt - der Rentenhöhe. Minirenten von 500 Euro sind in
der Tat nicht wirklich sinnvoll (es sei denn, man möchte das Sozialamt
entlasten). Die Mannheimer leben hatte hierzu ein interessantes Produkt. Nun
ja gibs ja nimmer.

4) Treib Sport - damit hätte ich sicher ein Haftungsproblem.

>> Wenn du dich mit den Versicherungsbedigungen beschäftigst, siehst du dass
>> diese mittlerweile eben sehr genau formuliert sind.
>
> Ja, aber auch das muss noch nichts heißen, auf die Auslegung kommt es
> schließlich an...

Ja und Nein - Viele Bedingungswerke sind "sauberer" geschrieben.

>> Das ist Sache der Aktuare.
>
> Das ist richtig, aber wie wird der VR (zumeist durch seinen Aktuar
> repräsentiert) reagieren, wenn Aktuare Mist gebaut und den Schadenbedarf
> zu niedrig geschätzt haben?

So er kann - wird er den Treuhänder bestellen und 172 VVG anwenden.

>> Welche Urteile - wenn der VR Recht bekam - dann war er doch im Recht. Und
>> wenn nicht musste der VR doch leisten.
>
> Ich meine Urteile, in denen der VR zur Leistung verurteilt wurde. Es wird
> gerne übersehen, dass die Leistungsprüfung JAHRE dauerte und die Menschen
> in der Zwischenzeit Verluste erlitten haben, die weit über den
> Zinsanspruch hinausgehen...

Ja - das kann so sein und ist bedaulerlicherweise teilweise auch so. Das
findest du aber auch im Bereich Haftpflichtschäden.Hier liegt es aber auch
an den Gerichten, diesen Anbietern auf die Finger zu hauen.

>> Woher nimmst du die Informationen? Wobei ich dir hier in Teilbereichen
>> sicher Recht gebe.
>
> Aus den Schadenabteilungen der Versicherer (wie z.B. ein Versicherer, der
> auf eine Verwaltungfunktion von BU-Renten im Bestandssystem verzichtete:
> "die paar Fälle machen wir mit Excel"), vom Ombudsmann, Berichte der
> beratenden Verbraucherzentralen, seriöse Presseberichte wie z.B. aus der
> Zeit "Zweifeln, hinhalten, austricksen"

>

Noch ein Artikel - also dann.

Verzögerung - Hier kann ein Vermittler sicher helfen, so er den will.
Anzweifeln - nun die Dauer ist in den alten Bedingungen nicht geregelt - die
Rechtssprechung geht von 3 Jahren aus, in den neuen ist von 6 Monaten zu
reden.
Verweisung - auch dies wurde ja verbessert
Vorwurf der arglistigen Täuschung - Von daher kann ich nur jedem empfehlen,
dass er alles angibt - ohne Wertung. Das bedeutet auch sich die Mühe zu
machen und die Ärzte aufzusuchen und/ oder aufzulisten.
Dieser Jounalist spricht jetzt wieder von jedem 4 Arbeitnehmer - wo er wohl
die Daten her hat? ,-)
Die Lüschen Kriterien - es gibt und gab nur einen Anbieter der alle 30
Kriterien erfüllt bzw. erfüllte (Hier spricht der Journalist von einigen
wenigen - soviel zum Thema Recherche *grins*). Wobei, wenn mich mein
Gedächnis nicht trübt, hat Herr Lüschen seinerzeit (2001) ziemlichen Ärger
bekommen und wurde sogar aus dem Verband ausgeschlossen (aber das weiss ich
nicht mehr genau).

>> Was in der Konsequenz dann bedeutet, dass der Versicherer ein Fall für
>> Protektor wird oder werden kann.
>
> Eine schlechte/falsche Kalkulation bedeutet, dass der Versicherer sein
> Handwerk nicht beherrschte. Sowas wird im Markt bestraft. Warum soll der
> Versicherungsnehmer für die Fehler des Vorstandes durch Leistungsverzicht
> gerade stehen?

Der Versicherer arbeitet ja mit seinen eigenen Statistiken indem er versucht
vorauszusehen, wie oft sich das Risiko als Leistung verwirklicht. Prüft er
nicht anständig zahlt er entgegen seiner eigenen Kalkulation zu viel aus.
Wobei die Betonung auf "anständig" liegt - also den Bedingungen gemäß.
Kalkuliert ein Versicherer aber schon vorher seine Leistungsverweigerung
(also inoffiziell) ein - um eine günstige Prämie am Markt zu haben, dann ist
das sicher nicht in Ordnung. Btw. ist hier nicht der Verbraucher (teilweise)
selbst schuld? Geiz ist geil - und alles muss nur billig sein? Kaum jemand
ist bereit für Qualität auch zu zahlen - aber das ist ein anderes Thema.

>> aber ist das nicht gerade dein Argument - bezahlt wird eh nie?
>
> So eine Aussage würde ich nie treffen, das ist viel zu konkret :)
> Ich wollte deutlich machen, dass die Kalkulation und die Leistung
> vollständig voneinander getrennt zu betrachten sind. Hat der Versicherer
> falsch kalkuliert und soll er später mehr zahlen als er an Vermögen hat,
> dann ist es sein Ende. Aber der Versicherer kann niemals eine
> Ruinwahrscheinlichkeit von Null haben (ob die Vorstände wussten, wie hoch
> sie nach dem Börsencrash war?), somit ist diese ungewisse Gefahr kein
> Entscheidungsmerkmal für den Einzelfall.
>
>> selbst hatte in meiner Laufbahn schon 2 Fälle welche im Sinne des Kunden
>> abgewickelt wurden - alte Bedingungen und Rentenzahlung.
>
> Unabhängig davon, dass das nicht repräsentativ ist: Wieviele Schadenfälle
> hattest du, in denen die Leistung verweigert bzw. verzögert wurde?

Keinen - es waren eben nur 2. Von daher ist es sozusagen eine Gute Idee sich
bei mir zu versichern. Statitisch gesehen - lol.

Dennoch sind wir doch grundsätzlich einer Meinung. Drum prüfe wer sich ewig
bindet... und nicht wer hat die meisten Sterne, Buchstaben und ist dann am
günstigsten.

in diesem Sinne viel Spass noch bei deiner Diplomarbeit.

--
Gruss

Peter

Re: lebenslanger BU-Schutz sinnvoll?

am 24.03.2005 13:23:21 von unknown

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