Problem Krankenhauszusatzversicherung

Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 06.04.2005 18:58:31 von cp

Hallo,

ich habe eine private Krankenhauszusatzversicherung bei der DKV und habe
eine Einweisung meiner Hausärztin in ein städtisches Krankenhaus, das mit
normalen, aber vor allem mit Naturheilmethoden arbeitet.

Nach Anruf bei der DKV bekomme ich einen Fragebogen mit einer Unmenge von
Fragen zugeschickt, die von meinem Hausarzt beantwortet werden sollen;
zusätzlich alle seit Jahren vorliegenden Untersuchungsergebnisse (Blut,
Blutdruck, EKG etc.) und einer Begründung, warum ein Krankenhausaufenthalt
notwendig ist, und welche anderen Naturheilverfahren bereits mit oder ohne
Erfolg angewendet worden sind etc. etc.

Als ich dies meinem Hausarzt vorlegte, hat dieser abgelehnt, ihn
auszufüllen. Ich habe volles Verständnis dafür, weil das Ausfüllen des
Fragebogens einschliesslich der Photokopien etc. in meinem Fall mindestens
einen halben Tag braucht.

Und ich glaube nicht, dass ich einen anderen Arzt finden werde, der sich die
dicke Akte zukommen lässt und sich dann stundenlang hinsetzt, um den
Anforderungen der DKV nachzukommen.

Was tun? Natürlich ist das völlig ungesetzlich und nicht im Vertrag
vorgesehen und reine Schikane, aber ich habe auch keinen Bock, jahrelang zu
prozessieren. Mir geht's ziemlich dreckig, ich bin nicht mehr der Jüngste,
kann also nicht die KV wechseln.
Und ich habe in dieser Klinik bereits schon einmal sehr gute Erfahrungen
gemacht (vor einem Jahr, damals noch ohne vorherigen Fragebogen). Eine
schwere Atemwegserkrankung wurde dort innerhalb von zwei Wochen dauerhaft
geheilt, hauptsächlich mit Naturheilverfahren.

Ich bin dankbar für jeden Hinweis, der mir weiterhelfen kann.

Christian P.

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 06.04.2005 23:51:38 von Martin Gerken

On Wed, 6 Apr 2005 18:58:31 +0200, "cp" <> wrote:

>Als ich dies meinem Hausarzt vorlegte, hat dieser abgelehnt, ihn
>auszufüllen. Ich habe volles Verständnis dafür, weil das Ausfüllen des
>Fragebogens einschliesslich der Photokopien etc. in meinem Fall mindestens
>einen halben Tag braucht.

Was würde er für eine Stundensatz anrechnen und was würdest Du von der
Versicherung bekommen?

Hat Dir die Versicherung einen Grund für die Anfrage genannt?


cu, Martin
--
Ubi bene ibi Colonia!
ROT13 for email:

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 07.04.2005 05:00:14 von cp

>>Als ich dies meinem Hausarzt vorlegte, hat dieser abgelehnt, ihn
>>auszufüllen. Ich habe volles Verständnis dafür, weil das Ausfüllen des
>>Fragebogens einschliesslich der Photokopien etc. in meinem Fall mindestens
>>einen halben Tag braucht.
>
> Was würde er für eine Stundensatz anrechnen und was würdest Du von der
> Versicherung bekommen?

Danke für den Tipp, da hatte gar nicht dran gedacht.

> Hat Dir die Versicherung einen Grund für die Anfrage genannt?

Das übliche bla bla bla: "Im Interesse unserer Versicherungsnehmer"...."zur
Vermeidung von unnötigen Beitragserhöhungen..." etc.

C.

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 07.04.2005 08:20:14 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 07.04.2005 09:22:38 von cp

Na ja, als Versicherungshai machst Du Dich ja prächtig!
Ist schon klar, dass die auch in die auch in den Newsgroups mitmischen.
Für Dich und weitere Vertreter Deines Standes sei noch folgendes angemerkt:

Auf der Krankenhauseinweisung steht unter anderem: Herzinsuffizienz mit
Oedem und Aszites, Hypertonie, COPD, Arzneimittelunvertäglichkeit etc.

Das reicht der DKV nicht, um die Leistung zu übernehmen.
(Aber es reicht, um von Dir als 'Schwätzer' bezeichnet zu werden.)

Ich kann da einen zusätzlichen Fragebogen, der Stunden dauert, ihn
auszufüllen, nur als Schikane und Abwimmelnwollen bezeichnen.

C.

> cp schrieb:
>> ich habe eine private Krankenhauszusatzversicherung bei der DKV und
>> habe eine Einweisung meiner Hausärztin in ein städtisches
>> Krankenhaus, das mit normalen, aber vor allem mit Naturheilmethoden
>> arbeitet.
>
> In der PKV gibt es nur eine Leistung, wenn die jeweiligen Untersuchungen
> bzw. Behandlungen einschließlich der verordneten Heil- und Hilfsmittel
> medizinisch notwendig sind.
>
>> Nach Anruf bei der DKV bekomme ich einen Fragebogen mit einer Unmenge
>> von Fragen zugeschickt, die von meinem Hausarzt beantwortet werden
>> sollen;
>
> Die medizinische Notwendigkeit muss anhand objektiver Kriterien wie z.B.
> medizinische Befunde, Laborergebnisse oder Röntgenaufnahmen
> nachvollziehbar sein.
>
>> Als ich dies meinem Hausarzt vorlegte, hat dieser abgelehnt, ihn
>> auszufüllen.
>
> Und was soll der Versicherer jetzt deiner Meinung nach machen? Hellsehen?
> Ohne Prüfung zahlen?
>
>> Ich habe volles Verständnis dafür, weil das Ausfüllen des Fragebogens
>> einschliesslich der Photokopien etc. in meinem Fall mindestens einen
>> halben Tag braucht.
>
> Du hast Verständnis für den Arzt, aber nicht für deinen Versicherer. Du
> solltest mal über deinen Nutzen nachdenken :-)
>
>> Was tun?
>
> Dem Versicherer etwas "anbieten", um ihn eine objektive
> Einschätzung zu ermöglichen. Wenn der Arzt der Meinung ist, dazu würden
> weniger Informationen ausreichen, dann soll er diese übermitteln.
>
>> Natürlich ist das völlig ungesetzlich und nicht im Vertrag vorgesehen
>> und reine Schikane [...]
>
> Schwätzer.
> Mit welchem Gesetz oder welcher Bedingungsklausel kollidiert das denn?
>
>> aber ich habe auch keinen Bock, jahrelang zu prozessieren. Mir geht's
>> ziemlich dreckig, ich bin nicht mehr der Jüngste, kann also nicht die
>> KV wechseln.
>
> Hör auf zu heulen. Ein Versicherungsvertrag gibt dir Rechte, aber auch
> Pflichten. Das gilt für alle Versicherer, sonst würden die pleite gehen.
>
>> Und ich habe in dieser Klinik bereits schon einmal sehr gute
>> Erfahrungen gemacht (vor einem Jahr, damals noch ohne vorherigen
>> Fragebogen).
>
> Dann weist das doch nach!
> Alternativ schon mal die Ablehnungsbegründung:
>
> "Manchmal ist bei einer Erkrankung zwar eine Behandlung erforderlich.
> Sie muss aber beispielweise nicht in einem Krankenhaus, also nicht
> stationär durchgeführt werden. Für eine stationäre Behandlung liegt dann
> keine medizinische Notwendigkeit vor, somit sind wir im Sinne der
> Bedingungen leistungsfrei."
>
> Gruss,
> GS

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 07.04.2005 10:00:02 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 07.04.2005 19:12:40 von cp

Auf der Krankenhauseinweisung steht unter anderem: Herzinsuffizienz mit
Oedem und Aszites, Hypertonie, COPD, Arzneimittelunvertäglichkeit etc.
Das reicht der DKV nicht, um die Leistung zu übernehmen.

Ich kann da einen zusätzlichen Fragebogen, der Stunden dauert, ihn
auszufüllen, nur als Schikane und Abwimmelnwollen bezeichnen.

> Das ist dein gutes Recht. Es ändert aber nichts daran, dass der
> Versicherer ein Recht auf Informationen hat und ihn dein Gezeter kalt
> lassen wird. Ich kann dir nur raten, ihm Informationen zukommen zu lassen.
> Wenn du und dein Arzt der Meinung seid, den Bedarf auch ohne ausführlichen
> Fragebogen zu beantworten, so solltest du zumindest das machen - ansonsten
> ist dir die Leistungsablehnung sicher.

Ich habe heute im Krankenhaus angerufen und um Hilfe gebeten.
Dort erlebte ich mehrere Überraschungen:
1. Man war nicht überrascht, ich bin kein Einzelfall, sondern immer mehr die
Regel.
2. Die DKV ist Vorreiter dieser neuen 'Politik', die seit etwa einem Jahr
erfolgt (wie bereits gesagt, vor meinem KH aufenthalt vor 14 Monaten hatte
ich die Zustimmung ohne Fragebogen bekommen).
3. Andere private Versicherer bemühen sich auch sehr, selbst berechtigte
Einweisungen ins Krankenhaus durch zusätzliche, undurchsichtige und
aufwändige Fragebögen zu erschweren.

Haupttenor: Bitte beweisen Sie, dass Sie nicht auch ohne
Krankenhausaufenthalt gesund werden können.

Jedenfalls werden sie mir dabei behilflich sein, eine Lösung zu finden.

C.

Re: Problem Krankenhauszusatzversicherung

am 07.04.2005 21:19:09 von Martin Gerken

On Thu, 7 Apr 2005 19:12:40 +0200, "cp" <> wrote:

>Auf der Krankenhauseinweisung steht unter anderem: Herzinsuffizienz mit
>Oedem und Aszites, Hypertonie, COPD, Arzneimittelunvertäglichkeit etc.
>Das reicht der DKV nicht, um die Leistung zu übernehmen.

Kein Problem: Es wird einen Arztbrief des Krankenhauses an Deinen
Hausarzt geben und wenn Du einverstanden bist dann schicke doch einfach
eine Kopie an die Kasse und frage ob das reicht.

>> Das ist dein gutes Recht. Es ändert aber nichts daran, dass der
>> Versicherer ein Recht auf Informationen hat und ihn dein Gezeter kalt
>> lassen wird. Ich kann dir nur raten, ihm Informationen zukommen zu lassen.

Da hat er leider Recht. Die Frage ist nur, wo die Grenzen liegen. Würde
die PKV jeden Einzelfall prüfen wäre kein Geld mehr zur Behandlung da
(sie haben ja jetzt schon einen höheren Verwaltungskostenanteil als die
GKV - und sogar die kann sich fürstlich bezahlte Chefs leisten).

>Ich habe heute im Krankenhaus angerufen und um Hilfe gebeten.
>1. Man war nicht überrascht, ich bin kein Einzelfall, sondern immer mehr die
>Regel.

Auch die GKV schickt über den MDK massig Anfragen.
Auch dort gilt:

>Haupttenor: Bitte beweisen Sie, dass Sie nicht auch ohne
>Krankenhausaufenthalt gesund werden können.

>2. Die DKV ist Vorreiter dieser neuen 'Politik', die seit etwa einem Jahr
>erfolgt (wie bereits gesagt, vor meinem KH aufenthalt vor 14 Monaten hatte
>ich die Zustimmung ohne Fragebogen bekommen).

"Leistungsmanagement" oder wie hieß das noch?!
Du kannst es aber auch von der anderen Seite sehen: DU bezahlt die
Beiträge, und wenn jeder großzügig ohne Grund ins Krankenhaus kommt wird
DEIN Beitrag noch stärker steigen als bisher.

Dein Hausarzt hat natürlich auch Recht: ohne adäquate Bezahlung wird er
Dir keinen Zettel ausfüllen - erst recht nicht wenn es "nur" um Deine
Kohle geht.


cu, Martin
--
Ubi bene ibi Colonia!
ROT13 for email: