ElSter: Pros und Cons

ElSter: Pros und Cons

am 15.01.2005 14:01:00 von Siegfried Rundstedt

Oben wurde ich mehrfach gefragt, warum die Steuererklärung
via ElSter vorteilhaft sei. Ich will dies in Form von Pros
und Cons differenziert beantworten. Vielleicht haben andere
von Euch ja zusätzliche Erfahrungen.

Pro Elster:

1. Man benötigt keinen Doppeldruck von Formularen
und kein Tesafilm, um diese zusammenzukleben.

2. Trotz Kurzerklärung sinkt der Papierverbrauch erheblich.

3. Traumhaft bei Voranmeldungen: Keine Kurzerklärung, kein
Papierverbrauch, kein Porto. Verbindet man dies mit einer
Einzugsermächtigung, braucht man pro Monat max. 5 Minuten,
um den Voranmeldungskram zu erledigen.

4. Konsistenzprüfung durch das Programm (die mich das ein
oder andere mal auf einen Schnitzer hingewiesen hat).

5. Keine Übernahmefehler im FA, also gesparte Nerven für
falsch Bescheide, Einsprüche usw.

6. Schnellere Bearbeitung, zumindest angeblich.


Contra Elster:

1. Man muß M$ auf dem PC installiert haben.

2. Die Übertragung ist zwar verschlüsselt, aber (außer
bei digitaler Signatur) nicht authentifiziert. Theoretisch
kann ein x-beliebiger anderer einem einen Streich spielen.

3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
zeitaufwendig einarbeiten.


Zusammenfassend würde ich jedem zuraten, der mehrere Steuer-
erklärungen bzw. Voranmeldungen pro Jahr macht. Bei
Arbeitnehmer-Antragsveranlagungen erscheint mir der Aufwand
zu hoch.

Gruß, Steve

Re: ElSter: Pros und Cons

am 16.01.2005 00:25:00 von Ralf Bosselmann

Steve Highcastle schrieb:

sofern du die Einkommenssteuer auch meinst:
> Pro Elster:
>
> 1. Man benötigt keinen Doppeldruck von Formularen
> und kein Tesafilm, um diese zusammenzukleben.

Hab ich auch bisher nicht gebraucht - der Reihe nach mit dem
Tacker wurde auch hingenommen.

> 2. Trotz Kurzerklärung sinkt der Papierverbrauch erheblich.

sind nur 6 Seiten - die Belege die ich beilegen muss sind deutlich mehr.
Bei anderen mag das Stimmen.

> 4. Konsistenzprüfung durch das Programm (die mich das ein
> oder andere mal auf einen Schnitzer hingewiesen hat).

Bei Einkommenssteuer auch ohne Elster mit $Programm möglich.

> 5. Keine Übernahmefehler im FA, also gesparte Nerven für
> falsch Bescheide, Einsprüche usw.

Reine Übernahmefehler mit Zahlendrehern sind zumindest bei mir
selten bis nicht vorgekommen - aber prinzipiell natürlich richtig.
Meine Gründe für Einsprüche waren eher zopfige Sachbearbeiter.

> 6. Schnellere Bearbeitung, zumindest angeblich.

Die bei erwarteter Nachzahlung von Nachteil sein kann und
noch nicht bewiesen wurde.

> Contra Elster:
>
> 1. Man muß M$ auf dem PC installiert haben.

Soll sich ja angeblich ändern

> 2. Die Übertragung ist zwar verschlüsselt, aber (außer
> bei digitaler Signatur) nicht authentifiziert. Theoretisch
> kann ein x-beliebiger anderer einem einen Streich spielen.

Effektiv ist Elster sinnlos solange nicht zumindest einfache Steuerfälle
komplett darüber abgewickelt werden können. Und bis ich ein einfacher
Steuerfall wird noch einige Zeit ins Land gehen...:-(

> 3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
> zeitaufwendig einarbeiten.

So zeitaufwendig ist es bei Verwendung des bisherigen Programmes
nicht sofern dies Elster beherrscht. Für andere Konstellationen
fehlt mir die kenntnis.

> Zusammenfassend würde ich jedem zuraten, der mehrere Steuer-
> erklärungen bzw. Voranmeldungen pro Jahr macht. Bei
> Arbeitnehmer-Antragsveranlagungen erscheint mir der Aufwand
> zu hoch.

Und der Nutzen und die Sicherheit zumindest zweifelhaft. Zumindest
jetzt noch

Ralf

Re: ElSter: Pros und Cons

am 16.01.2005 09:25:25 von Siegfried Rundstedt

Ralf Bosselmann wrote:

>> 1. Man benötigt keinen Doppeldruck von Formularen
>> und kein Tesafilm, um diese zusammenzukleben.
>
> Hab ich auch bisher nicht gebraucht - der Reihe nach mit dem
> Tacker wurde auch hingenommen.

Ok, dann eben Tacker statt Tesa.
>
>> 2. Trotz Kurzerklärung sinkt der Papierverbrauch erheblich.
>
> sind nur 6 Seiten - die Belege die ich beilegen muss sind deutlich mehr.
> Bei anderen mag das Stimmen.
>
Das führt dann aber zu einem weiteren Pro: Bei Elstererklärungen
müssen keine Belege beigefügt werden. Sie sind nur aufzubewahren.

>> 2. Die Übertragung ist zwar verschlüsselt, aber (außer
>> bei digitaler Signatur) nicht authentifiziert. Theoretisch
>> kann ein x-beliebiger anderer einem einen Streich spielen.
>
> Effektiv ist Elster sinnlos solange nicht zumindest einfache Steuerfälle
> komplett darüber abgewickelt werden können. Und bis ich ein einfacher
> Steuerfall wird noch einige Zeit ins Land gehen...:-(
>
>> 3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
>> zeitaufwendig einarbeiten.
>
> So zeitaufwendig ist es bei Verwendung des bisherigen Programmes
> nicht sofern dies Elster beherrscht. Für andere Konstellationen
> fehlt mir die kenntnis.

Hier liegt ein Mißverständnis vor: Ich meinte nicht nur das
reine Elster-Programm der Finanzverwaltung, sondern alle
Programme mit Elster-Client. Da läßt sich dann jeder beliebig
schwere Steuerfall abwickeln.
>
>> Zusammenfassend würde ich jedem zuraten, der mehrere Steuer-
>> erklärungen bzw. Voranmeldungen pro Jahr macht. Bei
>> Arbeitnehmer-Antragsveranlagungen erscheint mir der Aufwand
>> zu hoch.
>
> Und der Nutzen und die Sicherheit zumindest zweifelhaft. Zumindest
> jetzt noch

Gruß, Steve

Re: ElSter: Pros und Cons

am 16.01.2005 11:53:54 von Ralf Bosselmann

Steve Highcastle schrieb:
> Ralf Bosselmann wrote:

>> sind nur 6 Seiten - die Belege die ich beilegen muss sind deutlich mehr.
>> Bei anderen mag das Stimmen.
>>
> Das führt dann aber zu einem weiteren Pro: Bei Elstererklärungen
> müssen keine Belege beigefügt werden. Sie sind nur aufzubewahren.

Irgendwie fehlt mir der Glaube das ich ohne Belege für Arbeitsmittel,
Fachliteratur gefahrene Kilometer ( > 50000) Fortbildungen und Doppelten
Haushalt eine korrekten Steuerbescheid bekomme. Selbst mit war des
bisher eher Zufall als beabsichtigt. Das wird aber wohl bei "einfacheren
Fällen" anders sein. Gut - man könnte alle Belege auch als PDF....



>>> 3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
>>> zeitaufwendig einarbeiten.
>> So zeitaufwendig ist es bei Verwendung des bisherigen Programmes
>> nicht sofern dies Elster beherrscht. Für andere Konstellationen
>> fehlt mir die kenntnis.
>
> Hier liegt ein Mißverständnis vor: Ich meinte nicht nur das
> reine Elster-Programm der Finanzverwaltung, sondern alle
> Programme mit Elster-Client. Da läßt sich dann jeder beliebig
> schwere Steuerfall abwickeln.

Das meinte ich auch - allerdings bezogen auf die Programme für
Einkommenssteuer wie Maxtax Wiso und Co.
Unter der Annahme das solche Programme auch bisher verwendet wurden
dürfte die Einarbeitung nicht ins Gewicht fallen.

Ralf

Re: ElSter: Pros und Cons

am 17.01.2005 12:49:00 von unknown

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Re: ElSter: Pros und Cons

am 17.01.2005 18:42:50 von Hans-Georg Michna

On Sat, 15 Jan 2005 14:01:00 +0100, Steve Highcastle
<> wrote:

>Oben wurde ich mehrfach gefragt, warum die Steuererklärung
>via ElSter vorteilhaft sei. Ich will dies in Form von Pros
>und Cons differenziert beantworten. Vielleicht haben andere
>von Euch ja zusätzliche Erfahrungen.
>
>Pro Elster:

>3. Traumhaft bei Voranmeldungen: Keine Kurzerklärung, kein
>Papierverbrauch, kein Porto. Verbindet man dies mit einer
>Einzugsermächtigung, braucht man pro Monat max. 5 Minuten,
>um den Voranmeldungskram zu erledigen.

>Contra Elster:

>3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
>zeitaufwendig einarbeiten.

Steve,

du plädierst zwar für Elster, aber diese beiden Punkte
erscheinen mir immer noch überpessimistisch. Ich brauche für
eine Voranmeldung etwa eine Minute, vielleicht noch etwas
zusätzlich, um sie mir anzuschauen.

Ich musste mich auch nicht einarbeiten, schon gar nicht
zeitaufwendig. Ich musste nur den Befehl finden. (Ich benutze
QuickBooks.)

Hans-Georg

--
No mail, please.

Re: ElSter: Pros und Cons

am 17.01.2005 18:42:53 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: ElSter: Pros und Cons

am 18.01.2005 16:44:46 von Siegfried Rundstedt

Hans-Georg Michna wrote:
>>3. Traumhaft bei Voranmeldungen: Keine Kurzerklärung, kein
>>Papierverbrauch, kein Porto. Verbindet man dies mit einer
>>Einzugsermächtigung, braucht man pro Monat max. 5 Minuten,
>>um den Voranmeldungskram zu erledigen.
>
>>3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
>>zeitaufwendig einarbeiten.
>
> Steve,
>
> du plädierst zwar für Elster, aber diese beiden Punkte
> erscheinen mir immer noch überpessimistisch. Ich brauche für
> eine Voranmeldung etwa eine Minute, vielleicht noch etwas
> zusätzlich, um sie mir anzuschauen.

Ok, ich brauche eben 5 Minuten. Das ist aber immer noch besser
als die früheren 20-30 (einschließlich Briefmarke suchen, zum
Briefkasten gehen usw.)
>
> Ich musste mich auch nicht einarbeiten, schon gar nicht
> zeitaufwendig. Ich musste nur den Befehl finden. (Ich benutze
> QuickBooks.)

Dann bist Du einfach ein Genie! Ich kenne viele Selbermacher,
die mit dem Programm mehr Zeit verbringen als sie bräuchten,
um das Geld für einen StB zu verdienen.

Gruß, Steve

Re: ElSter: Pros und Cons

am 18.01.2005 17:31:00 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: ElSter: Pros und Cons

am 19.01.2005 13:05:26 von Hans-Georg Michna

On Tue, 18 Jan 2005 16:44:46 +0100, Steve Highcastle
<> wrote:

>Hans-Georg Michna wrote:

>> Ich musste mich auch nicht einarbeiten, schon gar nicht
>> zeitaufwendig. Ich musste nur den Befehl finden. (Ich benutze
>> QuickBooks.)

>Dann bist Du einfach ein Genie! Ich kenne viele Selbermacher,
>die mit dem Programm mehr Zeit verbringen als sie bräuchten,
>um das Geld für einen StB zu verdienen.

Steve,

das war eher bei anderen Funktionen des Programms so, obgleich
ich es nun schon seit Jahren mit geringem Zeitaufwand benutze,
nachdem ich seine Besonderheiten kenne.

Aber bei Elster ging es wirklich schnell und leicht.

Hans-Georg

--
No mail, please.

Re: ElSter: Pros und Cons

am 28.01.2005 09:26:48 von Detlev Hoffmann

Hallo,

"Steve Highcastle" <> schrieb im Newsbeitrag
news:csb455$6ob$
>
> Pro Elster:
>
> 1. Man benötigt keinen Doppeldruck von Formularen
> und kein Tesafilm, um diese zusammenzukleben.
Habe ich nie gebraucht - auch keinen Tacker, wozu auch?

>
> 2. Trotz Kurzerklärung sinkt der Papierverbrauch erheblich.
oki

> 4. Konsistenzprüfung durch das Programm (die mich das ein
> oder andere mal auf einen Schnitzer hingewiesen hat).
Macht (fast) jedes andere Programm auch, was hat das mit Elster zu tun?

> 5. Keine Übernahmefehler im FA, also gesparte Nerven für
> falsch Bescheide, Einsprüche usw.
Ritsch ratsch klick, abgelehnt vom FA ohne drüber nachgedacht zu haben ist
auch nicht vorteilhaft.

>
> 6. Schnellere Bearbeitung, zumindest angeblich.
Naja...

> Contra Elster:
>
> 1. Man muß M$ auf dem PC installiert haben.
>
> 2. Die Übertragung ist zwar verschlüsselt, aber (außer
> bei digitaler Signatur) nicht authentifiziert. Theoretisch
> kann ein x-beliebiger anderer einem einen Streich spielen.
>
> 3. Wichtigster Punkt: Man muß sich auch in diese Sache
> zeitaufwendig einarbeiten.
? Bei mir wars: Ausdruck oder Elster ? Wo ist da die Einarbeitung ?
>
Contra- Zusatz zu deinem Punkt 2+3:
Ich benötige für Zusatzunterlagen immer noch Porto, Umschlag, Anschreiben
und ein Erklärungsschriftsstück. Ansonsten müsste ich auch noch meinen
Scanner aufheizen und die grosse Menge an Daten versenden. Habe ich dann
keine Flatrate, wirds fast teurer als das Porto.

MfG
Detlev

Re: ElSter: Pros und Cons

am 18.02.2005 11:06:06 von Achim Roessler

Steve Highcastle schrieb:
> Ralf Bosselmann wrote:

> Das führt dann aber zu einem weiteren Pro: Bei Elstererklärungen
> müssen keine Belege beigefügt werden. Sie sind nur aufzubewahren.

Gibts dazu irgendeine Ausführungsbestimmung, wie wird das begründet?
Das hiesse IMHO, dass den Elster-Benutzern zunächst mal (warum auch
immer) ein Vertrauensbonus ggü. den anderen Steuererklärern gegeben würde.
Gleichbehandlungsgrundsatz?

>> Und der Nutzen und die Sicherheit zumindest zweifelhaft. Zumindest
>> jetzt noch

Ack!

Meinungen?

Gruss, Achim