Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 13:38:37 von WeisM

Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ? Ab 2007
ist der Freibetrag außerdem nur noch 750 Euro (Einzelperson)! Lohnt es
sich dann überhaupt noch zu sparen ? Ist es nicht besser dann ein
Sozialfall zu sein ? Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
mehr...

Grüße Michael

Re: Fürwas ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 13:50:28 von Mark Obrembalski

Michael G. Weis <> schrieb:
> Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ?

Auf Erspartes musst Du keine Steuern zahlen, nur auf Erträge daraus.

> Ab 2007 ist der Freibetrag außerdem nur noch 750 Euro (Einzelperson)!

Solange Du insgesamt nicht über den Grundfreibetrag kommst, kriegst
Du die Steuern ja vollständig zurück, und darüber auch noch eine
ganze Weile zum großen Teil.

> Lohnt es sich dann überhaupt noch zu sparen ?

Das hängt kaum von der Besteuerung ab, eher davon, warum Du sparst
und was Du ansonsten mit dem Geld anstellen könntest.

> Ist es nicht besser dann ein Sozialfall zu sein ?

Das ist nur sehr bedingt eine Alternative zum Sparen.

> Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht mehr...

Mag sein. Die Tatsache, dass auch Einkünfte aus Kapitalvermögen
steuerpflichtig sind, gehört aber sicher nicht zu den Unstimmigkeiten.

Gruß,
Mark

--
Deutsche Gesetze im WWW:

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 13:57:02 von Arnold Nipper

On 16.12.2005 13:38 Michael G. Weis wrote

> Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ?

Nich für das Gesparte, sondern für die Zinsen. Das sind Einkünfte.

>Ab 2007
> ist der Freibetrag außerdem nur noch 750 Euro (Einzelperson)! Lohnt e=
s
> sich dann überhaupt noch zu sparen ? Ist es nicht besser dann ein
> Sozialfall zu sein ? Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
> mehr...
>=20

Genau ... es werden immer mehr, die ähnlich denken wie du. Das ist die =

Krux.



Arnold
--=20
Arnold Nipper, AN45

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 14:33:01 von Bernd Meyer

> Ist es nicht besser dann ein
> Sozialfall zu sein ? Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
> mehr...

Wieso? Es war immer so.
Auf Einkommen werden Steuern gezahlt. Das geht gar nicht anders.
Wie das Einkommen erzielt wird, ob durch Arbeit, durch Zinsen, durch Betrug,
ist egal.
Es müssen einfach Steuern bezahlt werden, wenn man einen Staat mit seinen
vielfältigen Aufgaben unterhalten will.
Ob sich sparen lohnt, um Zinsen zu erwirtschaften, ist allerdings
zweifelhaft.
Gruß, Bernd

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 14:34:29 von WeisM

Mark Obrembalski wrote:
> Michael G. Weis <> schrieb:
>> Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ?
>
> Auf Erspartes musst Du keine Steuern zahlen, nur auf Erträge daraus.
>

Der Ertrag ergibt sich ja aus dem Ersparten. Ich lege Geld an um Zinzen
zu bekommen, ansonsten kann ich das Geld ja auch unter meine Matraze
legen.

>> Ab 2007 ist der Freibetrag außerdem nur noch 750 Euro
(Einzelperson)!
>
> Solange Du insgesamt nicht über den Grundfreibetrag kommst, kriegst
> Du die Steuern ja vollständig zurück, und darüber auch noch eine
> ganze Weile zum großen Teil.
>

Dann müßte ich eigentlich für die Steuern Zinzen verlangen, wenn ich
diese wieder zurückbekomme, da ich dieses Geld in der Zwischenzeit
nicht auf meinem Konto hatte...

>> Lohnt es sich dann überhaupt noch zu sparen ?
>
> Das hängt kaum von der Besteuerung ab, eher davon, warum Du sparst
> und was Du ansonsten mit dem Geld anstellen könntest.
>

Viele sparen für ihr Rentenalter und legen deshalb ihr Geld an. Mit der
Zeit überschreitet man automatisch den Grundfreibetrag...und jetzt muß
ich auch noch dafür bezahlen, daß ich gespart habe. Ziemlich paradox -
oder nicht ?

>> Ist es nicht besser dann ein Sozialfall zu sein ?
>
> Das ist nur sehr bedingt eine Alternative zum Sparen.
>

Eigentlich schon, denn da bekomme ich zumindest noch Geld und muß nicht
für mein Erspartes bezahlen.

>> Irgend etwas stimmt mit unserem System nicht mehr...
>
> Mag sein. Die Tatsache, dass auch Einkünfte aus Kapitalvermögen
> steuerpflichtig sind, gehört aber sicher nicht zu den
Unstimmigkeiten.
>

Das habe ich auch nicht behauptet.

Grüße Michael

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 14:39:33 von WeisM

Bernd Meyer wrote:
>> Ist es nicht besser dann ein
>> Sozialfall zu sein ? Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
>> mehr...
>
> Wieso? Es war immer so.
> Auf Einkommen werden Steuern gezahlt. Das geht gar nicht anders.

Es reicht wohl wenn ich bereits genug Steuern von meinem Gehalt
abgezogen bekomme. Da muß nicht unbedingt mein hart Erspartes darunter
leiden.

> Wie das Einkommen erzielt wird, ob durch Arbeit, durch Zinsen, durch
> Betrug, ist egal.

Finde ich nicht. Wir bezahlen bereits genug Steuern (und außerdem immer
noch den Solidaritätszuschlag)

> Es müssen einfach Steuern bezahlt werden, wenn man einen Staat mit
> seinen vielfältigen Aufgaben unterhalten will.

Schön ausgedrückt. Die Aufgaben möchte ich gerne einmal kennenlernen...

> Ob sich sparen lohnt, um Zinsen zu erwirtschaften, ist allerdings
> zweifelhaft.

Aber Hallo !! Selbst wenn das nur ein paar Euros sind, es ist auch
Geld.

Gruß Michel

Re: Fürwas ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 14:50:06 von Mark Obrembalski

Michael G. Weis <> schrieb:
> Mark Obrembalski wrote:
>> Michael G. Weis <> schrieb:
>>> Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ?
>>
>> Auf Erspartes musst Du keine Steuern zahlen, nur auf Erträge daraus.
>>
>
> Der Ertrag ergibt sich ja aus dem Ersparten.

Nicht automatisch.

> Ich lege Geld an um Zinzen
> zu bekommen, ansonsten kann ich das Geld ja auch unter meine Matraze
> legen.

Eben. Kein Einkommen, keine Einkommensteuer, ganz einfach. Im Gegensatz
zu anderen Steuersparmodellen, die meist auf dem gleichen Prinzip
beruhen, hat das Matratzen-Verfahren wenigstens den Vorteil, dass
zumindest das Ersparte selbst erhalten bleibt (solange kein Einbrecher
vorbeikommt).

>>> Lohnt es sich dann überhaupt noch zu sparen ?
>>
>> Das hängt kaum von der Besteuerung ab, eher davon, warum Du sparst
>> und was Du ansonsten mit dem Geld anstellen könntest.
>>
>
> Viele sparen für ihr Rentenalter und legen deshalb ihr Geld an. Mit der
> Zeit überschreitet man automatisch den Grundfreibetrag...und jetzt muß
> ich auch noch dafür bezahlen, daß ich gespart habe. Ziemlich paradox -
> oder nicht ?

Nein, nicht dafür, dass Du gespart hast, sondern dafür, dass Du
Zinseinkünfte erzielt hast.

>>> Ist es nicht besser dann ein Sozialfall zu sein ?
>>
>> Das ist nur sehr bedingt eine Alternative zum Sparen.
>>
>
> Eigentlich schon, denn da bekomme ich zumindest noch Geld und muß nicht
> für mein Erspartes bezahlen.

Nur weil Du nicht sparst, bekommst Du noch lange, lange kein Geld.

>>> Irgend etwas stimmt mit unserem System nicht mehr...
>>
>> Mag sein. Die Tatsache, dass auch Einkünfte aus Kapitalvermögen
>> steuerpflichtig sind, gehört aber sicher nicht zu den
> Unstimmigkeiten.
>>
>
> Das habe ich auch nicht behauptet.

Du tust die ganze Zeit nichts anderes, als über genau diese Tatsache
zu jammern.

Gruß,
Mark

--
Deutsche Gesetze im WWW:

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 15:09:02 von WeisM

Mark Obrembalski wrote:
<snip>
> Du tust die ganze Zeit nichts anderes, als über genau diese Tatsache
> zu jammern.
>

Jo, so ist es. Das tue ich und das merkt man bestimmt ;-))

Gruß Michael

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 15:14:20 von Martin Hentrich

On Fri, 16 Dec 2005 13:38:37 +0100, "Michael G. Weis"
<> wrote:

>Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ?=20

Niemand muß das und niemand tut das. Besteuert werden in Deutschland
Einkünfte, das sind eben die Zinsen (schreibt man in Deutschland
übrigens mit "s" und nicht mit "z").

>Ab 2007
>ist der Freibetrag außerdem nur noch 750 Euro (Einzelperson)!=20

Das ist der Sparerfreibetrag für Zinseinkünfte. Lebst du nur von
Zinsen, dann beachte bitte den einkommensteuerlichen Grundfreibetrag
mit über 7.500 Euro jährlich.

>Lohnt es
>sich dann überhaupt noch zu sparen ?=20

Warum sollte es sich nicht lohnen?

>Ist es nicht besser dann ein
>Sozialfall zu sein ?

=46ür Dumme und Faule schon, die tun das auch bewußt. Wenn jemand in
Deutschland leidet, dann unter Arbeitslosigkeit, nicht unter der
Besteuerung von Zinseinkünften.

> Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
>mehr...

Das System ist voll in Ordnung. Die Mentalität vieler Bürger ist
schräg... :-)

Martin

PS: Bitte plenke nicht. Vor Interpunktionszeichen gehören nun mal
keine Leerzeichen. Das ist häßlich und falsch.

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 15:19:44 von Martin Hentrich

On Fri, 16 Dec 2005 14:39:33 +0100, "Michael G. Weis"
<> wrote:

>> Wieso? Es war immer so.
>> Auf Einkommen werden Steuern gezahlt. Das geht gar nicht anders.
>
>Es reicht wohl wenn ich bereits genug Steuern von meinem Gehalt
>abgezogen bekomme. Da muß nicht unbedingt mein hart Erspartes darunter
>leiden.

Das hart Ersparte leidet ja überhaupt gar nicht.

>> Wie das Einkommen erzielt wird, ob durch Arbeit, durch Zinsen, durch
>> Betrug, ist egal.
>
>Finde ich nicht. Wir bezahlen bereits genug Steuern (und außerdem =
immer
>noch den Solidaritätszuschlag)

In Deutschland werden Einkommensteuern nach der wirtschaftlichen
Leistungsfähigkeit gezahlt. Dabei werden sämtliche Einkünfte =
summiert.
Das ist auch gut so.

>> Es müssen einfach Steuern bezahlt werden, wenn man einen Staat mit
>> seinen vielfältigen Aufgaben unterhalten will.
>
>Schön ausgedrückt. Die Aufgaben möchte ich gerne einmal =
kennenlernen...

[ ] Du hast Ahnung.

>> Ob sich sparen lohnt, um Zinsen zu erwirtschaften, ist allerdings
>> zweifelhaft.
>
>Aber Hallo !! Selbst wenn das nur ein paar Euros sind, es ist auch
>Geld.

Bei dir sind es ja wohl mehr als 750 Euro Zinsen (=3DSparerfreibetrag),
auf nem Geldmarktkonto mit derzeit 2,5%, dann solltest du also mehr
als 30.000 Euro auf deinem Konto haben. Das sind nicht nur paar
Euronen. Und von deinen 30.000 Euro nimmt dir auch niemand was weg.

Martin

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 15:31:12 von Matthias Kryn

Michael G. Weis schrieb:

> Dann müßte ich eigentlich für die Steuern Zinzen verlangen,
> wenn ich diese wieder zurückbekomme, da ich dieses Geld in
> der Zwischenzeit nicht auf meinem Konto hatte...

Exakt. Wenn die Steuererstattung nur genügend lange währt, wird
die zurückzuzahlende Steuer verzinst.

Grüße
Matthias

P.S.: Das Wort heißt "Zins" und "Zinsen".

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 15:44:27 von Joachim Peter

Michael G. Weis schrieb:
> Bernd Meyer wrote:
>
>>>Ist es nicht besser dann ein
>>>Sozialfall zu sein ? Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
>>>mehr...
>>
>>Wieso? Es war immer so.
>>Auf Einkommen werden Steuern gezahlt. Das geht gar nicht anders.
>
>
> Es reicht wohl wenn ich bereits genug Steuern von meinem Gehalt
> abgezogen bekomme. Da muß nicht unbedingt mein hart Erspartes darunter
> leiden.

Wie bereits mehrfach versucht wurde, dir zu vermitteln, leidet darunter
nicht dein Erspartes, sondern nur die Erträge, die du daraus erzielst.
Auch wenn du zig Millionen auf dem Sparbuch hast, werden die durch die
Zinsbesteuerung keinen Cent weniger. Nur der Ertrag wird weniger.
Rechne mal aus, wieviel du mit sagen wir mal 4% Zinsen anlegen kannst
(das geht schon nicht mehr auf dem Sparbuch), bis du 750 EUR Zinsen
bekommst:
18750 Euro. Wenn du verheiratet bist, doppelt soviel.
Das kommt bei dir einfach mal so automatisch? Ich meine, ohne
Altersrücklage, wenn du dafür sorgst, dass die Zinsen erst als Rentner
ausgezahlt werden, sieht die Sache noch anders aus (besser).
Nach meiner Erfahrung regen sich über die Zinsbesteuerung meistens die
auf, die davon eh keinen cent bezahlen müssen.

Joachim

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 16:02:51 von WeisM

Joachim Peter wrote:
> Michael G. Weis schrieb:
>> Bernd Meyer wrote:
>>
>> Es reicht wohl wenn ich bereits genug Steuern von meinem Gehalt
>> abgezogen bekomme. Da muß nicht unbedingt mein hart Erspartes
>> darunter leiden.
>
> Wie bereits mehrfach versucht wurde, dir zu vermitteln, leidet
> darunter nicht dein Erspartes, sondern nur die Erträge, die du daraus
> erzielst. Auch wenn du zig Millionen auf dem Sparbuch hast, werden
> die durch die Zinsbesteuerung keinen Cent weniger. Nur der Ertrag
> wird weniger. Rechne mal aus, wieviel du mit sagen wir mal 4% Zinsen
> anlegen kannst (das geht schon nicht mehr auf dem Sparbuch), bis du
> 750 EUR Zinsen bekommst:
> 18750 Euro. Wenn du verheiratet bist, doppelt soviel.
> Das kommt bei dir einfach mal so automatisch? Ich meine, ohne
> Altersrücklage, wenn du dafür sorgst, dass die Zinsen erst als
Rentner
> ausgezahlt werden, sieht die Sache noch anders aus (besser).
> Nach meiner Erfahrung regen sich über die Zinsbesteuerung meistens
die
> auf, die davon eh keinen cent bezahlen müssen.

Die Leute will ich eimal kennenlernen die nichts bezahlen müssen.
Wenn ich Zinzen auf mein Erspartes bekomme und diese gutgeschrieben
sind, ist das doch auch mein Erspartes, oder nicht?
Geld kommt bei mir automatisch, da ich arbeiten gehe und ein
monatliches Gehalt erhalte. Davon kann ich auch jeden Monat etwas zu
Seite legen. Da läppern sich ein paar Euronen über die Jahre zusammen.
Wenn dem nicht so ist würde ich etwas Falsches machen...

Gruß Michael

Re: Fürwas ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 16:25:11 von Achim Waldek

Am Fri, 16 Dec 2005 16:02:51 +0100 schrieb Michael G. Weis:



> Die Leute will ich eimal kennenlernen die nichts bezahlen müssen.

Es gibt haufenweise Leute, die keine _Einkommenssteuern_ zahlen müssen-
schlicht weil sie zu wenig verdienen, um über das steuerfreie
Existenzminimum zu kommen.

> Wenn ich Zinzen auf mein Erspartes bekomme und diese gutgeschrieben
> sind, ist das doch auch mein Erspartes, oder nicht?

Nein. Es ist Einkommen. Du bekommst dafür Geld, dass Du der Bank Kapital zu
verfügung stellst. Andere bekommen dafür Geld, dass sie Wohnraum vermieten.
Ein einfaches Steuersystem nimmt alle Einkünfte zusammen, die man so hat,
zieht die Freibeträge und die darüber hinausgehende negativen Einkünfte ab
und aus dem Rest wird die Steuerschuld errechnet. Sie wird mit der
vorausgezahlten Steuersumme verglichen. Entsprechend des Vorzeichens darf
man Nachschlag zahlen oder bekommt was raus.
Beim Sparerfreibetrag ist es so, dass bis zu 750 Euro einfach so behalten
werden dürfen. Man hat die Quellensteuer eingeführt, um ein wenig mehr
Ehrlichkeit zu erzwingen. Wenn man nämlich die Quellensteuer in seiner
Steuererklärung angibt, wird die mit der Gesamtsteuersumme verrechnet.
Also ist die Belastung aus Kapitaleinkünfte für Normalsterbliche gering bis
gar nicht vorhanden.

Hättest Du im Extremfall nur Einkünfte aus Kapital, bsp 24000 Europ/ Jahr
müsstest Du zwar 8000 Steurabzug dulden. Über die Steuererklärung bekämest
Du massig zurück, weil Deine Gesamteinkünfte als Lediger lediglich 24 000
Euro betragen, aus denen eine tatsächliche Steuerlast vcon ca 3000 Euro
resultiert. damit liegst du bei 500 Rückzahlung.

> Geld kommt bei mir automatisch,

geil, will ich auch haben
Gruß

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 16:42:36 von henry niemoeller

Michael G. Weis wrote:

> Warum muß ich für selbst Erspartes auch noch Geld bezahlen ? Ab 2007
> ist der Freibetrag außerdem nur noch 750 Euro (Einzelperson)! Lohnt es
> sich dann überhaupt noch zu sparen ? Ist es nicht besser dann ein
> Sozialfall zu sein ? Irgendetwas stimmt mit unserem System nicht
> mehr...

Da schlimme daran ist ja nicht, dass man für Zinseinkünfte Einkommenssteuern
zahlen muss, sondern der mangelnde (Planungs-)Horizont der angeblichen
Volksvertreter.
Regelungen haben aktuell eine Bestandszeit von 2 Jahren. In diesem Fall hat
man in 6 Jahren bereits die 3.(!) Änderung erreicht. Schön blöd, wenn jemand
z.B. auf Bundesschatzbriefe mit kummuliertem Zins und Anlagenformen mit
Zinssteigerung gesetzt hat.
Unter solchen Rahmenbedingungen (und das betrifft nicht nur die
Zinsabschlagssteuer) mittelfristig zu planen, ist unmöglich. Aber was soll man
von Personen erwarten, deren Handeln auf maximal 4-8 Jahre ausgelegt ist, weil
dann die Pensionsversorgung gesichert ist und deren primäre Gedanken sich nur
um die Terrorismusbedrohung und Bürgerüberwachung drehen ...
Also lieber eine schlechte Regelung, aber dann mal für 10 Jahre fixiert.

Im übrigen ist Sparen sowieso eine ganz schlechte Sache. Wenn du deine
Einkünfte verlierst, muss du erstmal dein Erspartes aufbrauchen, sonst gibt's
nichts "vom Staat". Also besser gleich alles ausgeben... ;))

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 16:47:28 von Arnold Nipper

On 16.12.2005 15:19 Martin Hentrich wrote

> In Deutschland werden Einkommensteuern nach der wirtschaftlichen
> Leistungsfähigkeit gezahlt.

Der war klasse!



Arnold
--=20
Arnold Nipper, AN45

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 16:57:30 von Matthias Kryn

Michael G. Weis schrieb:

> Zinzen

Nein.

Grüße
Matthias

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 17:23:17 von Martin Hentrich

On Fri, 16 Dec 2005 16:42:36 +0100, henry niemoeller <>
wrote:

>Im übrigen ist Sparen sowieso eine ganz schlechte Sache. Wenn du deine
>Einkünfte verlierst, muss du erstmal dein Erspartes aufbrauchen,...

Und genau für solche Fälle *AUCH* sollte man ja sparen.

>...sonst gibt's
>nichts "vom Staat". Also besser gleich alles ausgeben... ;))

Der Staat sind wir, bist auch du. Möchtest du gerne einem Notleidenden
von deinem (!) Geld etwas abgeben, weil der ja so in Not ist und seine
*Alters*-Rücklage von sagen wir mal 30.000 Euronen gerne erst anfassen
will, wenn er 65 ist?

Martin

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 17:28:48 von Martin Hentrich

On Fri, 16 Dec 2005 16:02:51 +0100, "Michael G. Weis"
<> wrote:

>Wenn ich Zinzen...

Bitte lerne dieses Wort: Zinsen!

Martin

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 19:25:36 von henry niemoeller

Martin Hentrich wrote:

> On Fri, 16 Dec 2005 16:42:36 +0100, henry niemoeller <>
> wrote:

[...]

>>...sonst gibt's
>>nichts "vom Staat". Also besser gleich alles ausgeben... ;))
>
> Der Staat sind wir, bist auch du. Möchtest du gerne einem Notleidenden
> von deinem (!) Geld etwas abgeben, weil der ja so in Not ist und seine
> *Alters*-Rücklage von sagen wir mal 30.000 Euronen gerne erst anfassen
> will, wenn er 65 ist?

Meine Aussage war ironisch gemeint, daher auch das ";)" am Ende des Absatzes.
Sorry, wenn ich das nicht deutlich genug gekennzeichnet habe.


henry

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 16.12.2005 23:24:45 von Joachim Peter

> Joachim Peter wrote:

>>Nach meiner Erfahrung regen sich über die Zinsbesteuerung meistens
> die
>>auf, die davon eh keinen cent bezahlen müssen.
>
>
> Die Leute will ich eimal kennenlernen die nichts bezahlen müssen.
Verkehrst du ausschließlich in abgehobenen Kreisen? Leute, die von ihrem
Ersparten weniger als 750 Euro Zinsen haben, gibt es wie Sand am Meer,
auch unter Durchschnittsverdienern.

> Wenn ich Zinzen auf mein Erspartes bekomme und diese gutgeschrieben
> sind, ist das doch auch mein Erspartes, oder nicht?
Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist. Dein Vermögen
(nenn es "Erspartes") sind die Million, die du auf dem Konto hast.
Dein Einkommen ist das, was dazu kommt. Ob es nun von deiner Arbeit
kommt, oder dadurch, dass du deine Million verpumpst und 1,1 Millionen
zurückkriegst, ist egal. Warum sollte man die 100000, die du
dazukriegst, sogar ohne dafür einen Finmger krumm zu machen, nicht als
Einkommen betrachten?
> Geld kommt bei mir automatisch, da ich arbeiten gehe und ein
> monatliches Gehalt erhalte.
Schön für dich.
Davon kann ich auch jeden Monat etwas zu
> Seite legen.
Noch schöner für dich.
Da läppern sich ein paar Euronen über die Jahre zusammen.
Die werden auch nicht nochmal besteuert.
> Wenn dem nicht so ist würde ich etwas Falsches machen...
Wenn du davon leben willst, wenn du aus Altersgründen nicht mehr
arbeiten kannst/willst/keine Arbeit mehr bekommst, solltest du sie so
anlegen, das die Zinsen erst dann fällig werden, wenn dieser Zeitpunkt
eintritt. bzw. auch dann erst nach und nach (du wirst ja nicht alles in
einem Jahr verprassen und dann sterben wollen). Das bietet eine private
Rentenversicherung. Wenn du dann davon lebst, hast du wie jeder andere
auch noch einen Einkommensgrundfreibertag in Höhe des Existenzminimums,
z.Zt. 7500 Euro. Auch wenn mann kaum ahnen kann, wie in 20-30 Jahren das
Steuersystem aussieht, die Steuerfreiheit des Existenzminimums kann
keine Regierung so einfach kippen, die wurde vor einigen Jahren durch
ein Verfassungsgerichtsurteil erzwungen.

beste Grüße

Joachim

Re: Fürwas ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 17.12.2005 00:37:24 von Mark Obrembalski

Joachim Peter <> schrieb:
> Wenn du davon leben willst, wenn du aus Altersgründen nicht mehr
> arbeiten kannst/willst/keine Arbeit mehr bekommst, solltest du sie so
> anlegen, das die Zinsen erst dann fällig werden, wenn dieser Zeitpunkt
> eintritt.

Das kann auch ungünstig sein. Solche Anlagen sind oft recht
unflexibel, wenn man das Geld wider Erwarten doch früher braucht
oder zu dem Schluss kommt, dass es anders besser angelegt ist.

Gruß,
Mark

--
Deutsche Gesetze im WWW:

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 17.12.2005 01:54:42 von Joachim Peter

Mark Obrembalski schrieb:

> Joachim Peter <> schrieb:
>
>>Wenn du davon leben willst, wenn du aus Altersgründen nicht mehr
>>arbeiten kannst/willst/keine Arbeit mehr bekommst, solltest du sie so
>>anlegen, das die Zinsen erst dann fällig werden, wenn dieser Zeitpunkt
>>eintritt.
>
>
> Das kann auch ungünstig sein. Solche Anlagen sind oft recht
> unflexibel, wenn man das Geld wider Erwarten doch früher braucht
> oder zu dem Schluss kommt, dass es anders besser angelegt ist.
>
> Gruß,
> Mark
>
Klar, es ist alles ein Kompromiss und dass man nicht sein ganzes Geld in
eine Anlageform steckt, ist eine Binsenweisheit. Größere Anschaffungen,
die man nicht jeden Tag macht sind auch im Laufe des normalen Lebens
irgendwann fällig, bei der zukünftigen Einkommensplanung ist die Varianz
recht groß. Für Jobverlust mit 50 und null Chance, was neues zu kriegen
gibts auch keine brauchbare Versicherung. Hinterher weiß man immer, was
man hätte besser machen können - und wenn´s nur das war, seine Brille
gleich bei F*mann zu kaufen :-).

Grüße

Joachim

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 17.12.2005 08:51:00 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 18.12.2005 08:57:19 von Wolfgang Fieg

"Michael G. Weis" <> schrieb im Newsbeitrag
news:43a2c396$0$27905$
>
>> Es müssen einfach Steuern bezahlt werden, wenn man einen Staat mit
>> seinen vielfältigen Aufgaben unterhalten will.
>
> Schön ausgedrückt. Die Aufgaben möchte ich gerne einmal kennenlernen...
>

Eine ganz gute erste Informationsquelle dafür ist Model/Creifelds,
Staatsbürger-Taschenbuch, C.H. Beck Verlag, München

Gruß

Wolfgang

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 18.12.2005 20:03:17 von WeisM

Vielen Dank für eure Tips. Ich denke ich habe es jetzt verstanden.

Grüße Michael

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 18.12.2005 21:55:36 von Marcus Woletz

Hallo Martin,

Martin Hentrich schrieb:

[...]

>>Lohnt es
>>sich dann überhaupt noch zu sparen ?=20
>=20
>=20
> Warum sollte es sich nicht lohnen?

Vielleicht deshalb, weil die Zinseinkünfte, abzüglich
Kapitalertragssteuer, momentan normalerweise nicht
ausreichen, um die Inflation auszugleichen? Real ergibt
sich also ein Kaufkraftverlust des angelegten Kapitals.
Das ist irgend wie ein unangenehmer Gedanke...

[...]

ciao
Marcus

Re: Für was ist die Zinzabschlagsteuer ?

am 23.01.2006 13:23:15 von usenet-08-2005

Martin Hentrich schrieb:
> On Fri, 16 Dec 2005 14:39:33 +0100, "Michael G. Weis"
> <> wrote:
>
>
>>>Wieso? Es war immer so.
>>>Auf Einkommen werden Steuern gezahlt. Das geht gar nicht anders.
>>
>>Es reicht wohl wenn ich bereits genug Steuern von meinem Gehalt
>>abgezogen bekomme. Da muß nicht unbedingt mein hart Erspartes darunter
>>leiden.
>
>
> Das hart Ersparte leidet ja überhaupt gar nicht.

Jein - es wird zumindest weniger wert. Nur den Teil besteuern, der die
Inflation überschreitet, wollen die nicht. Würde dem faktischen Verbot
von Preissicherungsklauseln zuwiderlaufen etc. pp. (sagt der
Petitionsausschuß).