Konkurrent verkauft schwarz
Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 09:16:27 von Harald Schwenzer
X-No-Archive:yes
Ich habe ein Problem mit einem Konkurrenten in meinem Geschäftsfeld.
Offiziell ist der arbeitslos, doch kauft und verkauft der massig Ware
hauptsächlich auf Flohmärkten, Computerbörsen
und kleinen Messen. Er verkauft nichts über den Versand und wird seine Ware
wohl per Nachnahme beziehen, also
ist auf seinem Konto wohl Ebbe und seine Geschäfte laufen wohl zu 100% über
Bargeschäfte, sowohl im Kauf als
auch im Verkauf.
Meinen Nachforschungen zufolge bezieht er Hartz IV und wenn er seine
Verkäufe nur über Bargeschäfte laufen lässt,
ist das für die Ämter nicht zu überprüfen.
Was kann man jetzt gegen so einen machen? Er kann mich preislich
hoffnungslos unterbieten, zahlt keine Steuern und
kassiert auch noch Geld vom Staat.
Macht das Finanzamt da etwas oder ist er für die ein zu "kleiner Fisch"?
Was kann man da machen?
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 11:46:13 von Will Berghoff
> Meinen Nachforschungen zufolge bezieht er Hartz IV
Also, ich möchte da jetzt nichts raten. Andere würden vielleicht auf
die Idee kommen, die Agentur für Arbeit zu informieren, aber ich fände
das echt fies.
Gruß
Will
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 12:16:38 von Matthias Koehler
[Will:]
> Also, ich möchte da jetzt nichts raten. Andere würden vielleicht auf
> die Idee kommen, die Agentur für Arbeit zu informieren, aber ich fände
> das echt fies.
Aber was ist nun fieser?
Matthias
--
Matthias Köhler
Film- und Fernsehproduktion
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 12:21:57 von Bernd Meyer
Mach erstmal einen Testkauf!
Danach (!) verlangst Du eine Quittung mit ausgewiesener MwSt.
Danach sprichst Du mit ihm - er soll das unterlassen!
Erst wenn das nicht fruchtet, informierst Du das Arbeitsamt.
Gruß, Bernd
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 13:06:47 von Martin Schoenbeck
Hallo Matthias,
Matthias Koehler schrieb:
> [Will:]
>
>> Also, ich möchte da jetzt nichts raten. Andere würden vielleicht auf
>> die Idee kommen, die Agentur für Arbeit zu informieren, aber ich fände
>> das echt fies.
>
> Aber was ist nun fieser?
Sich auf Kosten derer, die man unterbietet und die aber ordnungsgemäß ihre
Steuern zahlen, einen lauen Lenz zu machen.
Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 14:48:17 von Matthias Kryn
Will Berghoff schrieb:
> > Meinen Nachforschungen zufolge bezieht er Hartz IV
> Also, ich möchte da jetzt nichts raten. Andere würden
> vielleicht auf die Idee kommen, die Agentur für Arbeit zu
> informieren, aber ich fände das echt fies.
ad 1): Warum soll für ihn eine Ausnahme gelten?
ad 2): Wo siehst Du das moralische Problem?
Grüße
Matthias
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 15:19:01 von Martin Hentrich
On Tue, 27 Dec 2005 11:46:13 +0100, "Will Berghoff"
<> wrote:
>Also, ich möchte da jetzt nichts raten. Andere würden vielleicht auf=
=20
>die Idee kommen, die Agentur für Arbeit zu informieren, aber ich =
fände=20
>das echt fies.
Da soll man einer gesehen haben, wie ältere Schüler einen jüngeren
Mitschüler verprügelt haben und das sogar noch auf Handy-Video
aufgenommen haben. Er erkannte die Täter. Aber seine Freunde haben ihm
geraten, doch nichts zu melden, weil dieses Melden doch echt fies sei.
<Gedankenpause>
Warum sind Straftaten in Form von Betrug Kavaliersdelikte und
Straftaten gegen Leben und Gesundheit schlimmer?
Nein, es ist nicht fies. Er sollte die Polizei informieren, das ist
eindeutig Betrug, er kann auch die Agentur informieren oder auch die
Steuerfahndung:
Es ist nur gerecht.
Hier wird immer wieder auf die Abzocker im *Staat* oder bei der SV
gedröhnt: Die tatsächlichen Abzocker sitzen dort, wo der OP es
beschreibt!
Martin
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 15:20:37 von Will Berghoff
Im News-Beitrag: 43b14612$0$26903$
tippte Matthias Kryn:
> ad 1): Warum soll für ihn eine Ausnahme gelten?
Keine Ahnung, ich sehe keine Ausnahme von irgendwas.
> ad 2): Wo siehst Du das moralische Problem?
Moralische Probleme kann ich nicht entdecken.
Würde ich hingegen einen solchen Rat ernsthaft abgeben, wäre ich
möglicherweise in einen Rechtsstreit zu verwickeln. Ergo gebe ich einen
solchen Rat _niemals_, ja, ich rate nicht einmal _zu_ oder _ab_.
Wäre ich aber persönlich betroffen, so würde sich diese Hemmnis nicht
ergeben. Dann würde ich vermutlich hemmungslos fies sein. Ich war ja
lange genug im Rheinland, um den Begriff "fies" völlig ausleben zu
können...
Gruß
Will
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 27.12.2005 16:15:09 von Matthias Reichelt
Weiterhin Anzeige beim Gewerbeamt wegen Verstoß Anzeigepflicht nach 14 GewO.
Weiterhin Anzeige beim FA §138 AO. Und noch eins draufsetzen mit dem Versuch
der Steuerhinterziehung § 370 Abs. 2 AO.
Wäre noch zu klären, ob Du die Anzeige namentlich oder anonym stellst.
Bei namentlicher Anzeige ziehe ich schon jetzt den Hut vor Dir. Achtung:
Eine Retourkutsche kann kommen (falls man selber etwas am Hacken hat ...).
Was bezwecken die ganzen Anzeigen?
Aus meiner Sicht wird derjenige, um den es hier geht, plötzlich für die
Verwaltung interessant.
Vielleicht kann man es auch so steuern (wobei das schwierig ist), dass im
ersten Monat das Finanzamt sich erkundigt. Im zweiten Monat kommt eine
Anfrage des Gewerbeamtes.
Im dritten die BA etc.
Der stete Tropfen höhlt den Stein.
Ich wünsche dem OP Nerven wie Stahlseile und eine riesige Portion Mut, die
ihn nicht verlassen darf, wenn er dich für diesen Weg entscheiden sollte.
Aber manchmal muss der Wahrheit mit brachialen Mitteln nachgeholfen werden
....
Gruß Matti
"Bernd Meyer" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> Mach erstmal einen Testkauf!
> Danach (!) verlangst Du eine Quittung mit ausgewiesener MwSt.
> Danach sprichst Du mit ihm - er soll das unterlassen!
> Erst wenn das nicht fruchtet, informierst Du das Arbeitsamt.
> Gruß, Bernd
>
>
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 28.12.2005 18:09:14 von Werner Warweg
Harald Schwenzer schrieb:
> Macht das Finanzamt da etwas oder ist er für die ein zu "kleiner Fisch"?
Zitat: .... Linzer Ökonomie-Professor Friedrich Schneider, der das Feld
seit Jahren beleuchtet und mit exakten Zahlen aufwartet. Danach hätte
das Schwarzarbeitsvolumen im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik 370
Milliarden Euro betragen, rund 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Du *mußt* was machen! Ich habe neulich auch eine Anzeige losgelassen und
habe zwar noch nichts wegen Mangels an Beweisen erreicht. Der
Staatsanwalt rief mich aber an und sagt, dass jeder Fall in einer
Datenbank erfasst wird und bei der nächsten Gelegenheit der Erwischte
nicht mehr so glimpflich davon käme. Bis dato war der Knabe nämlich ein
unbeschriebenes Blatt.
--
Mit freundlichem Gruß
Werner Warweg (, www.warweg.com)
Schul- und Studienfreunde finden:
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 28.12.2005 21:35:09 von bb.bb
Werner Warweg wrote:
> Harald Schwenzer schrieb:
>
> > Macht das Finanzamt da etwas oder ist er für die ein zu "kleiner Fisc=
h"?
> Zitat: .... Linzer Ökonomie-Professor Friedrich Schneider, der das Feld
> seit Jahren beleuchtet und mit exakten Zahlen aufwartet. Danach hätte
> das Schwarzarbeitsvolumen im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik 370
> Milliarden Euro betragen, rund 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Damals war das 14%. Jetzt ist es 17%. Je schlechter die Wirtschaft ist,
desto hoher diese Zahlen. Interessant!!
Re: Konkurrent verkauft schwarz
am 30.12.2005 15:58:39 von g.g.grund
"Harald Schwenzer" <> schrieb was ...
> Was kann man jetzt gegen so einen machen? Er kann mich preislich
> hoffnungslos unterbieten, zahlt keine Steuern und
> kassiert auch noch Geld vom Staat.
Mach ihn fertig, denn im Grunde lacht er über dich.
Melde es der AfA.
Auf einen Testkauf würde ich verzichten. Erst recht darauf, ihn darum zu
bitten, das zu unterlassen (albern).
Er würde dich kennen und seine Rache wäre grausam. Jedenfalls müßtest du mit
Konsequenzen aus deinem redlichen Handeln rechnen.
Eine anonyme Anzeige hat nichts mit Feigheit zu tun. Im Gegenteil, du nimmst
dem Angezeigten die Möglichkeit sich zu rächen und das ärgert ihn noch
zusätzlich, hähä.
Habe auch mal einen angezeigt:
Weiterbildung AA - 20 Leutchen in der Klasse - viele bekamen Spritgeld fürs
Auto nach Entfernung errechnet - einer hat bewusst mehr Kilometer angegeben
und bekam 300 DM/Monat - davon kaufte er ne Monatskarte für 100 DM - 200 DM
steckte er zusätzlich zum Unterhaltsgeld ein.
Sauerei. Erst bei der 2. Meldung ans AA wurden die tätig. Er musste hin und
behauptete, sein Auto wäre kaputt in der Werkstatt. Das war's.
Geldmäßig hatte sich nichts bei ihm geändert.
Nachher wusste auch jeder, dass ich ihn anzeigte. Alle, außer einem, waren
trotzdem noch lieb zu mir. :0)
So kann's also auch kommen.
Zeig ihn trotzdem an - oder jetzt erst recht.
Grüßchen
Günther