Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 27.12.2005 19:39:11 von blauk

Hallo,

ich fahre mit einem Firmen-Fahrzeug regelmäßig zur Uni. Laut
Arbeits-/Ausbildungsvertrag sind diese Fahrten "dienstlich", da der
Betrieb die Kosten für das Studien übernimmt und ich schon während,
aber v.a. nach Abschluss des Studiums die Firma selbständig führen
soll.

Ist es ausreichend für eine sachgerechte Schätzung, die private
Nutzungsentnahme so zu berechnen, in dem ich von den gesamt gefahrenen
Kilometern die regelmäßigen Fahrten zur Uni (Strecke immer gleich +-1
km) abziehe?

Ansonsten mache ich eigentlich kaum dienstliche Fahrten.

Danke
Klaus

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 10:46:45 von Will Berghoff

Eigentlich ist dann jede Fahrt eine Privatfahrt, denn ein Studium ist
eine Private Bildungsmaßnahme, auch wenn der AG dafür die Kosten
übernimmt.

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzungbei Firmen-PKW

am 28.12.2005 11:26:03 von Martin Schoenbeck

Hallo Will,

Will Berghoff schrieb:

> Eigentlich ist dann jede Fahrt eine Privatfahrt, denn ein Studium ist
> eine Private Bildungsmaßnahme, auch wenn der AG dafür die Kosten
> übernimmt.

Warum soll der Arbeitgeber nicht die Kosten für die Anfahrt übernehmen
dürfen?

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 11:30:57 von Will Berghoff

Im News-Beitrag: vgnulyy5mlmb$ tippte Martin
Schoenbeck:
> > Eigentlich ist dann jede Fahrt eine Privatfahrt, denn ein Studium
> > ist eine Private Bildungsmaßnahme, auch wenn der AG dafür die
> > Kosten übernimmt.
>
> Warum soll der Arbeitgeber nicht die Kosten für die Anfahrt
> übernehmen dürfen?

Das kann er doch - und tut er ja auch durch Stellung des PKW, dennoch
ist es einkommenssteuerlich eine Privatfahrt, da nicht dienstlich
veranlasst. Also ist es ein geldwerter Vorteil.

Bei der 1%-Regelung ist es irrelevant da über die Versteuerung
abgegolten, bei Abrechnung über Fahrtenbuch kommt sicher keine
50%-Geschäftsfahrtennutzung zusammen.

Hier stellt sich natürlich die Frage, ob der OP von der Neuregelung
betroffen ist oder nicht.

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzungbei Firmen-PKW

am 28.12.2005 11:52:57 von Martin Schoenbeck

Hallo Will,

Will Berghoff schrieb:

> Im News-Beitrag: vgnulyy5mlmb$ tippte Martin
> Schoenbeck:
>>> Eigentlich ist dann jede Fahrt eine Privatfahrt, denn ein Studium
>>> ist eine Private Bildungsmaßnahme, auch wenn der AG dafür die
>>> Kosten übernimmt.
>>
>> Warum soll der Arbeitgeber nicht die Kosten für die Anfahrt
>> übernehmen dürfen?
>
> Das kann er doch - und tut er ja auch durch Stellung des PKW, dennoch
> ist es einkommenssteuerlich eine Privatfahrt, da nicht dienstlich
> veranlasst. Also ist es ein geldwerter Vorteil.

Ich meinte mit 'übernehmen' schon ein komplette Übernahme. Wenn er sich
arbeitsvertraglich festgelegt fortbildet, wo siehst Du dann die private
Veranlassung?

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 12:11:12 von Gerd Kluger

"Will Berghoff" <
> Eigentlich ist dann jede Fahrt eine Privatfahrt, denn ein Studium ist eine Private Bildungsmaßnahme, auch wenn der AG dafür die
> Kosten übernimmt.

Du machst es dir zu einfach. Als erstes müßte die Frage geklärt
werden, ob es sich bei dem Studium um eine Ausbildung oder um
Fortbildung handelt. Es ist mitnichten so, dass jedes Studium
eine private Bildungsmaßnahme ist. Ein Zweitstudium wird z.B.
ohne Probleme als Fortbildung angesehen. Wenn hier das Studium
auf Veranlassung des AGs betrieben wird, tendiere ich eindeutig
zur Fortbildung. In diesem Fall fällt es eindeutig unter
Dienstreise und der AG kann hierfür natürlich ein Fahrzeug
zur Verfügung stellen.

Gruß
Gerd

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 12:12:43 von Will Berghoff

Im News-Beitrag: 1pltjorne9266$ tippte Martin
Schoenbeck:
> Ich meinte mit 'übernehmen' schon ein komplette Übernahme. Wenn er
> sich arbeitsvertraglich festgelegt fortbildet, wo siehst Du dann die
> private Veranlassung?

Es gab mal eine Entscheidung, dass ein Vollstudium an einer
öffentlichen Hochschule keine "Weiterbildung" ist und damit keine
Werbungskosten veranlasst, weil Studienkosten grundsätzlich Kosten der
privaten Lebensführung, ggf. Sonderausgaben sind. Die wurde auch
festgestellt für berufliche Weiterbildung an Berufsfachschulen (staatl.
gepr. ...)

Das hindert natürlich keinen AG, seinem MA ein solches Studium durch
Gehaltszahlung (incl. Dienstwagen) zu finanzieren, wenn er ggf. den
Nutzen für das Unternehmen darstellen kann. Ansonsten, fürchte ich,
wird ein Prüfer auch die betriebliche Veranslassung der Gehaltszahlung
nicht anerkennen.

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzungbei Firmen-PKW

am 28.12.2005 15:15:08 von Martin Schoenbeck

Hallo Will,

Will Berghoff schrieb:

> Es gab mal eine Entscheidung, dass ein Vollstudium an einer
> öffentlichen Hochschule keine "Weiterbildung" ist und damit keine
> Werbungskosten veranlasst, weil Studienkosten grundsätzlich Kosten der
> privaten Lebensführung, ggf. Sonderausgaben sind. Die wurde auch
> festgestellt für berufliche Weiterbildung an Berufsfachschulen (staatl.
> gepr. ...)

Gab es mal. Ist doch aber WIMRE inzwischen überholt, wenn derjenige in dem
Bereich, den er studiert, bereits arbeitet.

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 15:18:03 von Will Berghoff

Im News-Beitrag: 1n41a1xpioatu$ tippte Martin
Schoenbeck:
> Gab es mal. Ist doch aber WIMRE inzwischen überholt, wenn derjenige
> in dem Bereich, den er studiert, bereits arbeitet.

Du meinst also, wenn Paps seinem Filius das Studium durch Gehalt über
seinen eigenen Betrieb finanziert, ist das eine Art "Reichen-Bafög"?

Naja, ist ja auch sinnvoller angelegtes Steuergeld als die Finanzierung
des Grundbedarfes für Arbeitslose, die nach der 3.
Heuschrecken-Betriebsschliessung auf der Strasse stehen und über 45
sind...

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 15:32:44 von blauk

Will Berghoff schrieb:
> Es gab mal eine Entscheidung, dass ein Vollstudium an einer
> öffentlichen Hochschule keine "Weiterbildung" ist und damit keine
> Werbungskosten veranlasst, weil Studienkosten grundsätzlich Kosten der
> privaten Lebensführung, ggf. Sonderausgaben sind. Die wurde auch
> festgestellt für berufliche Weiterbildung an Berufsfachschulen (staatl.
> gepr. ...)

Kennt vielleicht jemand diese Entscheidung mit Aktenzeichen?

> Das hindert natürlich keinen AG, seinem MA ein solches Studium durch
> Gehaltszahlung (incl. Dienstwagen) zu finanzieren, wenn er ggf. den
> Nutzen für das Unternehmen darstellen kann. Ansonsten, fürchte ich,
> wird ein Prüfer auch die betriebliche Veranslassung der Gehaltszahlung
> nicht anerkennen.

Ich habe mal gesucht und bin dabei auf zwei Beiträge bei Impulse.de
gestoßen:





Allerdings handelt sich um eine GmbH, nicht etwa um ein Unternehmen
eines Selbständigen.

Das Studium (Wirtschaftsinformatik) soll letztlich dem Zweck dienen,
das Unternehmen später einmal wirtschaftlich zu führen,
möglicherweise auch die speziellen WInf-Kenntnisse für
Unternehmensberatung zu nutzen.

Beispielsweise sparen wir uns jetzt schon einen Großteil der Kosten
für den Steuerberater, weil ich die doppelte Buchführung durch das
Studium selbst machen kann.

Klaus

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 15:42:36 von Will Berghoff

Im News-Beitrag:
tippte Klaus Müller:
> Beispielsweise sparen wir uns jetzt schon einen Großteil der Kosten
> für den Steuerberater, weil ich die doppelte Buchführung durch das
> Studium selbst machen kann.

Toll, dafür genügt auch ein Buchhalter. Der _kann_ es dann auch und
muss nicht im Betrieb erst üben.

Und wieder ein Arbeitsplatz weg und statt dessen ein Steuersparmodell.

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzungbei Firmen-PKW

am 28.12.2005 16:20:23 von Martin Schoenbeck

Hallo Will,

Will Berghoff schrieb:

> Im News-Beitrag: 1n41a1xpioatu$ tippte Martin
> Schoenbeck:
>> Gab es mal. Ist doch aber WIMRE inzwischen überholt, wenn derjenige
>> in dem Bereich, den er studiert, bereits arbeitet.
>
> Du meinst also, wenn Paps seinem Filius das Studium durch Gehalt über
> seinen eigenen Betrieb finanziert, ist das eine Art "Reichen-Bafög"?
>
> Naja, ist ja auch sinnvoller angelegtes Steuergeld als die Finanzierung
> des Grundbedarfes für Arbeitslose, die nach der 3.
> Heuschrecken-Betriebsschliessung auf der Strasse stehen und über 45
> sind...

Ich dachte immer, hier geht's um die tatsächlichen rechtlichen und
steuerlichen Gegebenheiten, und nicht darum, wie Du sie gerne hättest.
Schreib das doch in Zukunft dazu, wenn Du Wünsche äußerst, statt Tatsachen.
;-)

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 17:26:18 von Will Berghoff

> Ich dachte immer, hier geht's um die tatsächlichen rechtlichen und
> steuerlichen Gegebenheiten,

Ja, dann sollte vielleicht mal jemand dem OP und Stunden der
Betriebswirtschaft sagen, dass für ihn als Angestellten die Neuregelung
der 1%-Dienstwagenversteuerung nicht gilt. Daher muss er sein Auto auch
nicht neu bewerten. Ich hätte ja bloss gerne noch gewusst, welcher Typ
das Uni-Auto ist.

SLK? Porsche oder BMW?

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 18:01:18 von Eric Lorenz

Will Berghoff schrieb:

> Ja, dann sollte vielleicht mal jemand dem OP und Stunden der
> Betriebswirtschaft sagen, dass für ihn als Angestellten die Neuregelung
> der 1%-Dienstwagenversteuerung nicht gilt. Daher muss er sein Auto auch
> nicht neu bewerten. Ich hätte ja bloss gerne noch gewusst, welcher Typ
> das Uni-Auto ist.
>
> SLK? Porsche oder BMW?

Früher hatten die Juristen Profs die dicksten Puschen auf dem Uni Parkplatz!

Die Studenten standen da mit R4, Enten und Käfer...

Heute fahren viele Mercedes (mit Taxi-Schild auf dem Dach)

Eric

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 19:05:59 von blauk

Will Berghoff schrieb:

> Im News-Beitrag:
> tippte Klaus Müller:
> > Beispielsweise sparen wir uns jetzt schon einen Großteil der Kosten
> > für den Steuerberater, weil ich die doppelte Buchführung durch das
> > Studium selbst machen kann.
>
> Toll, dafür genügt auch ein Buchhalter. Der _kann_ es dann auch und
> muss nicht im Betrieb erst üben.

Willst Du mir unterstellen, dass ich es nicht könnte? Ich habe mich
über die Vorlesung hinaus weitergebildet. Außerdem sind wir eine
kleine Firma und kein großer Konzern, somit gestalten sich die
Buchungen relativ einfach und übersichtlich.
Die Buchhaltung wird trotzdem noch einmal vom Steuerberater geprüft.

Ich glaube auch nicht, dass ein Buchhalter es kostenlos macht.
Als der Steuerberater unsere Buchhaltung samt USt-VA gemacht hat, haben
wir knapp 300 =80 pro Monat gezahlt, plus Portokosten für das
Versenden der Belege.
Ich hingegen beziehe außer dem PKW kein Gehalt, sondern zahle
Benzinrechnungen zum Großteil selbst.

Das ganze war übrigens nur ein Beispiel, ich mache noch mehr als nur
Buchhaltung.

Klaus

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 19:31:47 von Will Berghoff

Im News-Beitrag:
tippte Klaus Müller:
> Willst Du mir unterstellen, dass ich es nicht könnte? Ich habe mich
> über die Vorlesung hinaus weitergebildet.

Oh, natürlich nicht. Jeder Student ist schlauer als ein Praktiker. Ist
schon OK. Daher wundert es auch nicht, wenn Du dann noch folgendes
schreibst:

> Ich hingegen beziehe außer dem PKW kein Gehalt, sondern zahle
> Benzinrechnungen zum Großteil selbst.
>
> Das ganze war übrigens nur ein Beispiel, ich mache noch mehr als nur
> Buchhaltung.

Da will ich mal nicht weiter fragen, sondern ziehe mich vor soviel
Sachkompetenz zurück.

Gruß
Will

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 19:49:09 von Lutz Schulze

On 28 Dec 2005 06:32:44 -0800, "Klaus Müller" <> wrote:

>Beispielsweise sparen wir uns jetzt schon einen Großteil der Kosten
>für den Steuerberater, weil ich die doppelte Buchführung durch das
>Studium selbst machen kann.

Dafür muss man studieren? Und was hat Buchführung und in Sachen Steuer
beraten miteinander zu tun?

Lutz
--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk:
jetzt neu: Ethernetbox für direkten Anschluss der Sensoren im Netzwerk
Test im IT-Administrator:
- die Seite rund um EDV-Netzwerke

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 28.12.2005 22:01:21 von blauk

Lutz Schulze schrieb:

> >Beispielsweise sparen wir uns jetzt schon einen Großteil der Kosten
> >für den Steuerberater, weil ich die doppelte Buchführung durch das
> >Studium selbst machen kann.
>
> Dafür muss man studieren? Und was hat Buchführung und in Sachen Steuer
> beraten miteinander zu tun?

Nein, natürlich nicht. Das ganze sollte doch nur ein BEISPIEL sein,
dass das Studium durchaus einen direkten Nutzen für den Betrieb hat.
Mehr nicht!
Das Wort "Steuerberater" habe ich benutzt, weil unser Steuerberater
auch gleichzeitig Buchprüfer ist und für uns beide Tätigkeiten
ausgeübt hat. Dass manche so großen Wert auf Exaktheit gelegt, konnte
ich leider nicht voraussehen.

Gruß
Klaus

Re: Sachgerechte Schätzung bei Firmen-PKW

am 29.12.2005 15:23:13 von Ron Baker

"Klaus Müller" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
Lutz Schulze schrieb:

> >Beispielsweise sparen wir uns jetzt schon einen Großteil der Kosten
> >für den Steuerberater, weil ich die doppelte Buchführung durch das
> >Studium selbst machen kann.
>
> Dafür muss man studieren? Und was hat Buchführung und in Sachen Steuer
> beraten miteinander zu tun?

Nein, natürlich nicht. Das ganze sollte doch nur ein BEISPIEL sein,
dass das Studium durchaus einen direkten Nutzen für den Betrieb hat.
Mehr nicht!
Das Wort "Steuerberater" habe ich benutzt, weil unser Steuerberater
auch gleichzeitig Buchprüfer ist und für uns beide Tätigkeiten
ausgeübt hat. Dass manche so großen Wert auf Exaktheit gelegt, konnte
ich leider nicht voraussehen.

Gruß
Klaus
Da ht doch Will Berghoff schon alles gesagt, oder?
Frage doch Deinen Buchprüfer und Steuerberater zu Dienem Problem.
Ron