Betr. Altersvorsorge - Durchführung
Betr. Altersvorsorge - Durchführung
am 25.12.2005 00:29:09 von Christian Wieland
Hi NG,
gibt es einen Durchführungsweg in der BAV, in dem ich
arbeitnehmerfinanziert ganz individuell und flexibel Gehaltsbestandteile
in eine BAV umwandeln kann?
Ich denke hier z.B. an ein Fondkonstrukt dem ich dann z.B. Tantiemen in
unbestimmter Höhe und unregelmäßigen Abständen zuführen würde=
Folgende klassischen Wege mit fixen Beiträgen sind bereits realisiert:
- Direktversicherung
- Pensionskasse
- U-Kasse
Zu meiner Person: GGF, nicht sozialversicherungspflichtig.
Vielen Dank für hoffentlich zahlreiche Antworten und ein fröhliches
Weihnachtsfest euch allen!
Christian
Re: Betr. Altersvorsorge - Durchführung
am 26.12.2005 12:02:01 von Martin
Hi Christian, du hast sicherlich schon die Angemessenheit deiner
Altersversorgung geprüft, denn du darfst dir deine Altersversorgung
nur bis zu 75% deiner gegenwärtigen Bezüge bilden. Ansonsten tritt
leicht eine Überversorgung ein. Falls du dich noch im Rahmen deiner
Angemessenheit bewegst, kannst du mal über eine Pensionszusage
nachdenken, dort gibt es sicherlich noch ein Konstrukt, das dir
weiterhelfen kann.
Gruß
Re: Betr. Altersvorsorge - Durchführung
am 27.12.2005 00:04:07 von Christian Wieland
Hallo Martin,
Martin schrieb:
> Hi Christian, du hast sicherlich schon die Angemessenheit deiner
> Altersversorgung geprüft, denn du darfst dir deine Altersversorgung
> nur bis zu 75% deiner gegenwärtigen Bezüge bilden.
Ist mir bewusst und berücksichtigt.
> Ansonsten tritt
> leicht eine Überversorgung ein. Falls du dich noch im Rahmen deiner
> Angemessenheit bewegst, kannst du mal über eine Pensionszusage
> nachdenken,
Pensionszusage möchte ich wegen der Bilanzberührung nicht. Habe mir
einmal ein Muster rechnen lassen, da habe ich dann bei Pensionsbeginn
Rückstellungen in Größenordnung von 1 Mio EUR stehen. Dies gefäll=
t mir
überhaupt nicht.
Aber generell,
es gibt Jahre, da läuft es recht gut und ich kann mit einer ordentliche=
n
Tantieme rechnen. In anderen Jahren schrumpft die Tantieme auch einmal
gegen Null.
Da wäre es für mich begrüßenswert, wenn ich nach gutdünken in g=
uten
Jahren "Arbeitnehmerfinanziert (!)" auf einen Teil der Tantieme
verzichten könnte und diese im Rahmen einer BAV steueroptimiert
verrenten könnte.
(Was machen eigentlich all die SAP'ler, bei denen in manchen Jahren ja
gewaltige Gratifikationen aufs Konto fließen sollen?)
Direktversicherung und Pensionskasse laufen bei mir im Rahmen der ges.
zulässigen Beträge, die Unterstützungskasse (analog zur Direktzusag=
e)
läuft mit geringen Jahresprämien.
Würde mich über weitere Meinungen oder Erfahrungsaustausch sehr freue=
n.
Viele Grüße
Christian
Re: Betr. Altersvorsorge - Durchführung
am 27.12.2005 10:56:51 von Martin
Hallo Christian,
hast natürlich Recht. Pensionszusagen sind nicht immer sinnvoll, auch
wenn man an Unternehmensbewertung oder an eine spätere Veräußerung
denkt.
Hast du schon mal von Zeitwertkonten gehört? Ist auch Neuland für
mich, soll aber relativ bilanzneutral und sehr flexibel sein. Auch
unregelmäßigen Zahlungen sind bei diesem Verfahren kein Problem.
Gruß
AW: Betr. Altersvorsorge - Durchführung
am 27.12.2005 19:03:42 von Michael Reckzeh
Hallo Christian,
wenn Du überlegst, Tantiemen in eine bAV anzulegen, wird Dir nichts
anderes übrig bleiben, als dies als Einmalumwandlungen über eine
(bilanzberührende) Pensionszusage durchzuführen.
Möchtest Du keine Bilanzberührung, so bleiben dir die regelmäßigen
Beiträge in die U-kasse. Diese sind ebenso unbegrenzt (Angemessenheit
beachten) möglich wie die Beiträge zur Pensionszusage.
Bei Zeitwertkonten wurde und wird auch jetzt noch teilweise damit
geworben, dass ein GGF Tantiemen einbringen kann. Hier hat
Baden-Württemberg als erstes BL reagiert und einen Riegel vorgeschoben.
Es ist davon auszugehen, dass, je mehr GGF sich jetzt mit diesem Thema
"Zeitwertkonten" beschäftigen, die Finanzämter entsprechend regulierend
eingreifen werden. Auch verbindliche Auskünfte der Finanzämter gelten
dann nur in der Vergangenheit.
MfG Michael
Re: Betr. Altersvorsorge - Durchführung
am 27.12.2005 19:05:07 von a3xx_de
On Tue, 27 Dec 2005 00:04:07 +0100, Christian Wieland
<> wrote:
>Aber generell,
>
>es gibt Jahre, da läuft es recht gut und ich kann mit einer ordentlichen
>Tantieme rechnen. In anderen Jahren schrumpft die Tantieme auch einmal
>gegen Null.
>Da wäre es für mich begrüßenswert, wenn ich nach gutdünken in guten
>Jahren "Arbeitnehmerfinanziert (!)" auf einen Teil der Tantieme
>verzichten könnte und diese im Rahmen einer BAV steueroptimiert
>verrenten könnte.
Das geht bei Dir wohl nur über eine Direktzusage. Direktversicherung,
P-Kasse und P-Fonds hast Du offensichtlich schon ausgeschöpft. Bei
einer Unterstützungskasse (rückgedeckt ist nur sinnvoll IMHO) gehen
halt nur gleichbleibende oder steigende Beiträge. Dann bleibt nur die
Direktzusage. Daß Dich die Rückstelllung stört, ist nachvollziehbar.
Andererseits: Wäre eine rückgedeckte Direktzusage möglich? Da gibt es
zwar eine Rückstellung, aber die Risiken sind trotzdem ausgelagert.
Für diese Zwecke würde es sich lohnen, über eine englische
Versicherung nachzudenken. Wenn Dein Unternehmen nach IAS bilanziert,
dann könntest Du mir der Verpfändung der Rückdeckungsversicherung
Bilanzneutralität herstellen.
>(Was machen eigentlich all die SAP'ler, bei denen in manchen Jahren ja
>gewaltige Gratifikationen aufs Konto fließen sollen?)
Direktzusage...
>Direktversicherung und Pensionskasse laufen bei mir im Rahmen der ges.
>zulässigen Beträge, die Unterstützungskasse (analog zur Direktzusage)
>läuft mit geringen Jahresprämien.
Wie gesagt: Flexibilität und mehr als 3000 ¤ p.a. erfordern zwingend
(aus steuerlichen Gründen) den Durchführungsweg der Direktzusage.
>Würde mich über weitere Meinungen oder Erfahrungsaustausch sehr freuen.
HTH,
Guntram