[DiBa] Zu hohe Wertpapierausschuettungen

[DiBa] Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 25.02.2006 23:23:56 von Thomas Groetschel

Hallo,

am 29.9.2005 war ein Zinstermin für das Wertpapier DE000SG0EEE7
(Trio-Anleihe). Nach der Beschreibung des Wertpapiers sollte es 5% Zinsen
geben. Auf der Abrechnung, die ich von der DiBa erhielt, stand
Zinssatz 5%
Ausschüttung 5,06944444%
Ich wunderte mich über die höhere Ausschüttung.

Am 20.12.2005 wurde die Ausschüttung storniert und ich erhielt eine neue
Abrechung, diesmal mit 5% Ausschüttung. Da sich damit auch ZASt und SolZ
reduzierten, wundere ich mich nun, wie man als Bank dann bereits abgeführte
Abgaben wieder zurückfordern kann. Noch komplizierter kann es werden, wenn
zwischen zu hoher Ausschüttung und Korrektur ein Jahreswechsel liegt, da
sich ja dann auch die Zinserträge auf dem Korrespondenzkonto nachträglich
ändern könnten.

Am 23.2.2006 war ein Zinstermin für das Wertpapier DE000HV0A0E7
(Zins-Joker-Anleihe). Nach der Beschreibung des Wertpapiers sollte es 6%
Zinsen geben. Auf der Abrechnung, die ich von der DiBa erhielt, stand
Zinssatz 6%
Ausschüttung 6,11666666%

Ist nun wieder nach ca. 3 Monaten mit einer Stornierung zu rechnen?
Wie kommt die DiBa auf diese "krummen" Werte, wenn in den Beschreibungen der
Wertpapiere zumindest für die ersten Jahre klare Werte angegeben sind?
Wenn die Berechnung des Zinssatzes in späteren Jahren von einem Aktienkorb
abhängt, ist dann schwieriger zu überprüfen, ob man der Ausschüttung nun
trauen darf, oder ob sie später wieder nach unten korrigiert werden könnte.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Thomas

Re: [DiBa] Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 27.02.2006 14:26:11 von Jaakob Kind

"Thomas Groetschel" <> wrote in message
news:dtql7p$2u3$03$
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Nein, aber der Kundenservice der Diba ist eigentlich ganz gut. Frag dort
doch mal nach und berichte dann hier. Lass dich nur nicht vom
First-Level-Support abschrecken. Dessen Antworten treffen oft nicht das
Problem. Wenn du nachhakst, geht es zügig eine Ebene weiter. Diese Ebene
konnte bisher alle Probleme, die ich hatte, lösen.

Viele Grüße
Jaakob

Re: [DiBa] Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 22.04.2006 12:24:44 von Thomas Groetschel

Jaakob Kind schrieb:

> Nein, aber der Kundenservice der Diba ist eigentlich ganz gut. Frag dort
> doch mal nach und berichte dann hier.

Im März 2006 hatte ich auf den Webseiten der DiBa ein Formular ausgefüllt
und dort nachgefragt. Später erhielt ich dann eine Eingangsbestätigung als
E-Mail und noch später am selben Tag eine E-Mail, in der es hieß, dass mein
Anliegen aus Sicherheitsgründen nicht per E-Mail bearbeitet werden kann und
die ING-DiBa generell keine kundenbezogenen Daten und Informationen per
E-Mail übermittelt. Ich sollte mich per Telefon direkt an das
Wertpapier-Team wenden und zur Authentifikation auch eine Telebanking PIN
bereithalten.

Dabei dachte ich mir schon vor dem Ausfüllen des Formulars, dass es nicht um
personenbezogene Daten geht, sondern um wertpapierbezogene oder
abrechnungsverfahrenbezogene. Wenn ein ungebetener Mitleser die Mails
gelesen hätte, hätte er annehmen können, dass ich bei der DiBa
entsprechende Wertpapiere im Depot habe, sonst aber nicht viel mehr
kundenbezogene Daten. Beträge standen da nicht drin. Im Juli 2005 hatte ich
auf dem selben Weg eine Anfrage an die DiBa gerichtet, in der ich u. a.
nachfragte, wann eine Gutschrift zu einem bestimmten Wertpapier erfolgt.
Seinerzeit wurde bereitwillig darauf per E-Mail geantwortet.

Von einer Telebanking PIN wußte ich nichts, ich hatte zuvor
Aufträge/Anfragen nur über das Internet an die DiBa gerichtet. Beim ersten
Anruf am 20.3.2006 beim Wertpapier-Team konnte ich nicht so gut mit dem
Sprachcomputer umgehen, der hat mich dann mit einem Kundenbetreuer
verbunden. Der fragte dann nach der Telebanking PIN und meinte, die müßte
mir im Rahmen einer Kontoeröffnung zugegangen sein. Ich fand dazu nichts.
Mein Anliegen konnte er nach seinen Angaben nicht bearbeiten, veranlaßte
dafür die Zusendung einer Telebanking PIN. Er empfahl zusätzlich, bei der
Anfrage zu einer früheren Tageszeit anzurufen. Die Begründung dafür war
IIRC, dass dann noch jemand von der Fachgruppe erreichbar wäre.

Nach Erhalt einer Telebanking PIN rief ich am 27.3.2006 zu einer üblicheren
Arbeitszeit bei der DiBa an und konnte mich diesmal auch beim
Sprachcomputer authentifizieren. Ich erreichte diesmal eine
Kundenbetreuerin, der ich die Unstimmigkeit beschreiben konnte. Die
Betreuerin meinte, das sei leider nicht das erste Mal. Sie hätten
wahrscheinlich einen Fehler im System. Sie leite weiter. Im Laufe der Woche
erhielte ich eine Antwort in der Post-Box.

Super. Für so eine Antwort der ganze Aufwand mit Ablehnung der Bearbeitung
per E-Mail und Telebanking PIN. In der Antwort sind meinem Verständnis nach
keine nennenswerten kundenbezogenen Daten enthalten. Bis heute habe ich zu
diesem Thema kein Schreiben in der Post-Box vorgefunden, jedoch inzwischen
einen Brief im physischen Briefkasten. Der Brief ist datiert vom 18. April
2006. Darin heißt es, dass ich telefonisch nicht erreicht wurde und ich
mich wegen eines Vorganges ... mit der DiBa in Verbindung setzen solle.
Um so ein Erreichbarkeitsproblem zu vermeiden, hätte ich ja auch die
Kommunikation per E-Mail bevorzugt. In dem Brief ist weder eine inhaltliche
Antwort enthalten noch eine Rückfrage, falls der DiBa noch etwas unklar
wäre, so daß es auch bei dieser Kommunikationsform inhaltlich nicht
weiterging. Und in Briefen verschickte die DiBa ja sogar schon
kundenbezogene Daten, z. B. Kontoauszüge. Bei einem in Verbindung Setzen
per E-Mail erwartete ich wieder eine Ablehnung, also griff ich wieder zum
Telefon. Nach einer Warteschleife erreichte ich eine Kundenbetreuerin, die
mir nach Entgegennahme der Vorgangskennung etwas vorlesen konnte. Dabei
hieß es etwa, dass 6% für 360 Tage gelten, aber 367 Tage verzinst wurden.
Es klang so, als ob also seitens der DiBa kein Fehler unterlaufen wäre.
Damit konnte ich etwas anfangen. Ich hatte zunächst keine Rückfragen mehr.
Mir ist bewußt, dass bei der Zinsrechung jeder Monat 30 Zinstage hat, also
ein Jahr 360 Zinstage. Ich wunderte mich wieder nur, warum man so eine
Angabe nicht per E-Mail verschicken darf. Oder auch der Brief wäre mit
dieser Angabe nicht wesentlich länger geworden. Nach Beendigung des
Telefongesprächs schaute ich in den alten Abrechungen nach und fing zu
rechnen an:

Wertpapier DE000HV0A0E7 (Zins-Joker-Anleihe):
Valuta für die Abbuchung nach der Zeichnung: 16.2.2005
Valuta für die erste Zinsgutschrift: 23.2.2006

Stimmt, es handelt sich um 367 Zinstage.

6%*367/360=6,11666667% , also ziemlich genau auch der Prozentsatz, der in
der dazugehörigen Abrechnung als Ausschüttung angegeben ist.

Darauf meinte ich zunächst, dass mit einer Stornierung nicht mehr zu rechnen
ist. Nur, nach Durchführung der Rechnung bei dem Wertpapier, mit dem ich
verglichen hatte, bin ich wieder unsicher:

Wertpapier DE000SG0EEE7 (Trio-Anleihe):
Valuta für die Abbuchung nach der Zeichung: 24.9.2004
Valuta für die erste Zinsgutschrift: 29.9.2005

Also 365 Zinstage.

5%*365/360=5,06944444% , also der Prozentsatz, der auf der ersten Abrechnug
zu dieser Zinsgutschrift als Ausschüttung angegeben war. Und trotzdem wurde
diese Ausschüttung im Dezember 2005 storniert und auf 5% gesetzt. Wenn also
bei DE000HV0A0E7 das Argument "367 Tage statt 360 Tage" gilt, warum galt
dann bei DE000SG0EEE7 nicht das Argument "365 Tage statt 360 Tage"?

Ob ein Prozentsatz bei einer Ausschüttung korrekt ist, kann ich nun immer
noch nicht entscheiden, selbst wenn in der Beschreibung eines Wertpapiers
ein fester Wert angegeben ist. Immerhin ist nun eine Rechnung bekannt, wie
die Prozentsätze für die vielleicht fehlerhaften Ausschüttungen entstanden.

Ob ich mich jetzt nochmals an die DiBa wende, weiß ich noch nicht. In einer
Mail kann man einfach die ganzen Valutatermine, Prozentsätze und ISINs
besser zusammenstellen als sie einem Kundenbetreuer zu erzählen, der von
dem Fall noch nichts weiß.

Die überwiegende Anzahl von Aufträgen bei der DiBa wird zu meiner
Zufriedenheit ausgeführt. In diesem Fall trafen die Angaben "einfach" und
"schnell" aus der Werbung jedoch nicht zu, günstig schon noch.

Thomas

Re: [DiBa] Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 23.04.2006 00:00:05 von unknown

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Re: Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 23.04.2006 13:20:07 von Nite4Hawks

>5%*365/360=3D5,06944444% , also der Prozentsatz, der auf der ersten Abrech=
nug
>zu dieser Zinsgutschrift als Ausschüttung angegeben war. Und trotzdem wu=
rde
>diese Ausschüttung im Dezember 2005 storniert und auf 5% gesetzt. Wenn a=
lso
>bei DE000HV0A0E7 das Argument "367 Tage statt 360 Tage" gilt, warum galt
>dann bei DE000SG0EEE7 nicht das Argument "365 Tage statt 360 Tage"?

DE000HV0A0E7 =3D Hypovereinsbank =3D deutsche Bank =3D deutsche
Zinsrechenmethode =3D 360 Tage pro Jahr

DE000SG0EEE7 =3D Societe Generale =3D französisch Bank =3D franz.
Zinsrechenmethode =3D 365 Tage pro Jahr

Vielleicht mal in die Anleihebedingungen sehen, um die Frage zu
klären?

Re: Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 23.04.2006 18:00:05 von unknown

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Re: Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 24.04.2006 00:00:06 von unknown

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Re: Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 24.04.2006 00:43:53 von Nite4Hawks

Bei den Valuten für eine Zeichnung wäre ich vorsichtig, da das Geld
ja vom Kunden zum Emittenten erst mal fliessen muss. Da könnte ich mir
ein paar "Verluste" durch den Interbanken-Zahlungsverkehr vorstellen,
für die der Emittent ja nicht gerade stehen wird - aber das ist nur
eine Vermutung, ich in kein WP-Fachmann.

Re: Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 24.04.2006 17:49:36 von Nite4Hawks

>Ich habe die Vorgaben des Vorposters zugrundegelegt, ich traue ihm zu, die
>Wertstellungsdaten korrekt von seinem Kontoauszug abgeschrieben zu haben.

Ich traue es ihm ebenfalls zu und habe es deshalb auch nicht in Zweifel
gezogen. Lediglich folgende Hinweise habe ich mir erlaubt:

1 es gibt unterschiedliche Zinsusancen zwischen D und F: D =3D 30/360
und F=3Dact/360
2 die Zeichnung eineer Anleihe bei einem Institut neben einer Depot-
und Geldbuchung in diesem Institut noch andere Aktivitäten nach sich
zieht: z.B. Transfer der Einlage zum Emittenten, Zinszahlung vom
Emittenten zum Anleiheinhaber vor dem Hintergrund das Geld auf der
Reise keine Zinsen trägt (jedenfalls nicht beim Anleihezeichner).

PS: Ich finde meinen Zitatstil ok.

Re: Zu hohe Wertpapierausschuettungen

am 25.04.2006 18:00:04 von unknown

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