Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei meinen

Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei meinen

am 18.03.2006 08:57:46 von Lestat (Lestat

Meine Mutter ist bei einer privaten Krankenversicherung versichert. Ich bin
Student und seit meiner Kindheit bei meiner Mutter „mitversichert“. Mit dem
Erreichen meines 25. Lebensjahres stand ich vor der Wahl, in eine gesetzliche
Krankenversicherung zu wechseln, oder aber bis zum Ende meines 27.
Lebensjahres weiterhin über meine Mutter versichert zu bleiben, wodurch meine
Mutter auch finanzielle Zuschläge in ihrem Beruf erhielt. Da ich einen
13monatigen Zivildienst abgeleistet habe, wurde diese Zeit noch an den
Versicherungszeitraum angehängt. Nun bin ich also bei meiner Mutter bis Ende
April dieses Jahres krankenversichert. Danach fallen für mich auch die
bisherigen Zuschläge der Beihilfestelle weg, die bislang einen Teil des
Versicherungsbeitrages übernahm.

Ich bin weiterhin an einer Universität eingeschrieben und schreibe meine
Dissertation. Ich möchte mich gern gesetzlich krankenversichern. Die private
Krankenversicherung erklärte jedoch, dass ich auch weiterhin bei ihr versichert
bleiben müsse und sich der Versicherungsbetrag immens erhöhen wird, da ich
nicht mehr nur „mitversichert“ bin, sondern aufgrund der überschrittenen
Altersgrenze dann ein eigenes Versicherungsverhältnis bestehen würde. Das
Vertragsverhältnis könnte ich nur auflösen, wenn ich mich exmatrikuliere und
einen Arbeitsvertrag unterzeichne. Als Student ist mir das aber nicht möglich.
Zudem habe ich keinerlei Einkommen und bin nicht in der Lage, den
Versicherungsbeitrag zu zahlen. Zudem muss es doch möglich sein, ein
Vertragsverhältnis in mit einer bestimmten Frist kündigen zu können. Die private
Krankenversicherung streitet das ab. Zahlreiche gesetzliche
Krankenversicherungen bestätigten mir, dass ich die private
Krankenversicherung nur auflösen und in eine gesetzliche eintreten kann, wenn
ich einen Arbeitsvertrag habe.

Daher die Frage, ob die Forderung der privaten Krankenversicherung, bei ihr
versichert bleiben zu müssen, rechtlich fundiert ist. Und: wie soll ich den
Versicherungsbeitrag von zwischen 130 und 250 Euro zahlen? Ich habe nicht
einmal ausreichend Geld, um meine „normalen“ Lebenshaltungskosten zu
zahlen. Besteht eine Möglichkeit, in eine gesetzliche Krankenversicherung zu
wechseln? Wenn ja, wie muss ich vorgehen?

Antworten, wenn möglich, bitte auch an meine private E-mail-Adresse:

--
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Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 18.03.2006 12:47:04 von Martin Gerken

On 18 Mar 2006 07:57:46 GMT, Lestat () wrote:

>Daher die Frage, ob die Forderung der privaten Krankenversicherung, bei ihr
>versichert bleiben zu müssen, rechtlich fundiert ist. Und: wie soll ich den
>Versicherungsbeitrag von zwischen 130 und 250 Euro zahlen? Ich habe nicht
>einmal ausreichend Geld, um meine „normalen“ Lebenshaltungskosten zu
>zahlen. Besteht eine Möglichkeit, in eine gesetzliche Krankenversicherung zu
>wechseln? Wenn ja, wie muss ich vorgehen?

Natürlich kannst Du die PVK im Rahmen der Kündigungsfrist kündigen.
Leider stehst Du dann ohne Krankenversicherung da - und dafür wird Dich
die Uni rauswerfen. Du kannst in eine ander PKV wechseln (bei guter
Gesundheit kein Problem) und einen billigen Tarif nehmen.
Warum sollte Dich die GKV aufnehmen? Du jast keine
Vorversicherungszeiten (siehe SGB V). Einzige Chance ist eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. (Du hast für die Promotion
keine BAT2 Halbtagsstelle? Wo kommt Dein Geld her?)

Zusammenfassend hast Du Dich wohl damals falsch entschieden als Du die
GKV abgelehnt hast - jetzt darfst Du die Supper der damaligen
kurzfristigen Ersparnis auslöffeln.

PS: warum gibt Du andere Email-Adressen und keinen Realnamen an?



cu, Martin
--
Ubi bene ibi Colonia!
ROT13 for email:

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 18.03.2006 14:28:49 von Frank Kozuschnik

Lestat schrieb:

> Meine Mutter ist bei einer privaten Krankenversicherung versichert.

Ich nehme an, Beamtin?

> Ich bin Student und seit meiner Kindheit bei meiner Mutter
> „mitversichert“. Mit dem Erreichen meines 25. Lebensjahres stand ich
> vor der Wahl, in eine gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln,
> oder aber bis zum Ende meines 27. Lebensjahres weiterhin über meine
> Mutter versichert zu bleiben, wodurch meine Mutter auch finanzielle
> Zuschläge in ihrem Beruf erhielt. Da ich einen 13monatigen
> Zivildienst abgeleistet habe, wurde diese Zeit noch an den
> Versicherungszeitraum angehängt.

Bisher seid ihr mit der Entscheidung anscheinend ganz gut gefahren.

> Nun bin ich also bei meiner Mutter bis Ende April dieses Jahres
> krankenversichert. Danach fallen für mich auch die bisherigen
> Zuschläge der Beihilfestelle weg, die bislang einen Teil des
> Versicherungsbeitrages übernahm.

Die Beihilfe ist kein Zuschuss zu den Versicherungsbeiträgen, sondern
trägt einen Teil der Krankheitskosten. Wenn wir von den Beihilferege-
lungen des Bundes ausgehen, hat die Beihilfestelle bisher 80% deiner
Krankheitskosten erstattet. Nur für die restlichen 20% hat deine
Mutter eine private Krankenversicherung für dich abgeschlossen.
Entsprechend billig war der Tarif.

Nun fällst du wegen deines Alters aus der Beihilfe raus. Da ist der
20%-Beihilfe-Tarif natürlich nicht mehr angemessen. Du brauchst eine
Versicherung, die deine gesamten Krankheitskosten abdeckt.

> Ich bin weiterhin an einer Universität eingeschrieben und schreibe meine
> Dissertation. Ich möchte mich gern gesetzlich krankenversichern.

Du bist im Prinzip versicherungspflichtig, wenn du noch keine dreißig
Jahre alt bist und das 14. Semester noch nicht überschritten hast; in
Ausnahmefällen auch darüber hinaus. Wahrscheinlich hast du dich aber
von der Versicherungspflicht befreien lassen, weil du bisher Beihilfe
bekamst; diese Befreiung kannst du jetzt nicht mehr rückgängig machen.

> Die private Krankenversicherung erklärte jedoch, dass ich auch
> weiterhin bei ihr versichert bleiben müsse und sich der
> Versicherungsbetrag immens erhöhen wird, da ich nicht mehr nur
> „mitversichert“ bin, sondern aufgrund der überschrittenen
> Altersgrenze dann ein eigenes Versicherungsverhältnis bestehen würde.

Die Versicherungsgesellschaft müsste künftig nicht mehr 20%, sondern
100% deiner Krankheitskosten tragen. Dass das einen deutlich höheren
Beitrag bedeuten würde, liegt wohl auf der Hand.

Das bedeutet nicht, dass du bei *diesem Versicherungsunternehmen*
bleiben musst. Ein Wechsel zur privaten Krankenversicherung einer
anderen Gesellschaft würe durchaus vorstellbar. Wenn du gesund bist,
kriegst du einen Kompakt-Tarif für weniger als 100 Euro pro Monat. Die
Leistungen sind dann allerdings mehr oder weniger auf dem Niveau der
gesetzlichen Krankenversicherung.

Andererseits wäre selbst eine gesetzliche Krankenversicherung bei
freiwilliger Mitgliedschaft (ab 30 oder nach dem 14. Semester) wohl
nicht billiger.

> Das Vertragsverhältnis könnte ich nur auflösen, wenn ich mich
> exmatrikuliere und einen Arbeitsvertrag unterzeichne. Als Student
> ist mir das aber nicht möglich.

Exmatrikulieren musst du dich nicht unbedingt. Bleibst du weiterhin
immatrikulierter Student, dann musst du allerdings "hauptberuflich"
arbeiten, damit das Arbeitsverhältnis krankenversicherungspflichtig
wird.

> Zudem habe ich keinerlei Einkommen und bin nicht in der Lage, den
> Versicherungsbeitrag zu zahlen.

Dieses Problem würde der Arbeitsvertrag vielleicht beheben...

> Zudem muss es doch möglich sein, ein Vertragsverhältnis in mit
> einer bestimmten Frist kündigen zu können.

Davon würde ich auch ausgehen. Genaueres steht in deinem Vertrag.
Allerdings ist eine Kündigung nur dann sinnvoll, wenn du woanders
Versicherungsschutz hast.

> Die private Krankenversicherung streitet das ab.

Was schreiben sie denn genau?

> Zahlreiche gesetzliche Krankenversicherungen bestätigten mir, dass ich
> die private Krankenversicherung nur auflösen und in eine gesetzliche
> eintreten kann, wenn ich einen Arbeitsvertrag habe.

In die gesetzliche Krankenversicherung kommst du nur, wenn du entweder
versicherungspflichtig wirst, oder wenn eine der Voraussetzungen für
eine freiwillige Versicherung gegeben ist.
Eine Beschäftigung als Arbeitnehmer wäre in deinem Fall in der Tat die
naheliegendste Möglichkeit, versicherungspflichtig zu werden.

> Daher die Frage, ob die Forderung der privaten Krankenversicherung,
> bei ihr versichert bleiben zu müssen, rechtlich fundiert ist.

Ist sie wohl nicht, wenn man es genau nimmt. Aber wo willst du dich
sonst versichern?

> Und: wie soll ich den Versicherungsbeitrag von zwischen 130 und
> 250 Euro zahlen? Ich habe nicht einmal ausreichend Geld, um meine
> „normalen“ Lebenshaltungskosten zu zahlen.

Ich fürchte, du wirst das Geld irgendwie auftreiben müssen.

> Besteht eine Möglichkeit, in eine gesetzliche Krankenversicherung zu
> wechseln? Wenn ja, wie muss ich vorgehen?

Studium beenden oder zumindest nur noch neben einem Job betreiben.

> Antworten, wenn möglich, bitte auch an meine private E-mail-Adresse:
>

Im Header steht eine andere Adresse (syntaktisch falsch)?
Das ist hier eine Usenet-Gruppe und kein Sozialversicherungs-Helpdesk.

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 18.03.2006 15:39:08 von Frank Kozuschnik

Lestat schrieb:

[...dasselbe wie gestern in de.soc.recht.misc...]

Die Antworten in de.soc.recht.misc haben dir wohl nicht gefallen?

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 18.03.2006 18:40:09 von Ron Baker

Lieber angehender Dr.,
solange Du Student bist und keine eigenes Einkommen hast, hast Du nur die
Möglichkeit
Dich bei der PKV zu versichern. Solltest Du eine verischeurngspflichtige
Tätigkeit im
Rahmen Deiner Dissertation aufnehmen, hast Du eventuell die Möglichkeit
wieder in
die soziale Gemeinschaft der gestezlichen KVs aufgenommen zu werden.
Die Entscheidung der Befreiung von der gesetzl. KV gilt während der
der gsamten Studienzeit.
Es gibt von dem Auslaufmodell Private Krankenversicherung, Gesellschaften,
die
besondere Ausbildungstarife anbieten, diese gelten meist bis zur Vollendung
des 34 Lebensjahres. Diese Ausbildungsversicherungen bilden in der Regel
während deises Zeitraumes keine eigenen Rückstellungen, außer dern
gesetzlichen Beitragsszuschlag von 10%.
Du hast die Wahl von ca. 44 privaten KV-Unternehmen. Kündigung ist immer
3 Monate vor Jahreswechsel möglich, also bis 30.09. zum 31.12.
am 1.10 ist es zu spät.

Dass Du kein Einkommen hast ist bedauerlich, versuche es ml mit Arbeit
während
des Studiums oder während der Dissertation, kommt bestimmt gut und
wahrscheinlich
besser als auf Mutterstsche zu liegen.

Ron

Wo soll das nur hinführen mit den Führungskräften von morgen ?!?!?!
Langsam aber sicher geht dieser Staat zu Grunde.

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 18.03.2006 20:05:37 von Martin Gerken

On Sat, 18 Mar 2006 18:40:09 +0100, "Ron Baker"
<> wrote:

>Wo soll das nur hinführen mit den Führungskräften von morgen ?!?!?!

Völlig alltagsuntauglich und wirtschaftlich kurzsichtig (sonst hätte er
die Befreiung damals nicht gemacht).

>Langsam aber sicher geht dieser Staat zu Grunde.

Außerdem: bei Schizophrenie (Symptom: verschiedenen Pseudo-Realnamen und
Emailadressen, völlig divergente Darstellung der eigene Situation,
Mehrfachfragerei) kommt er nicht in eine neue PKV.


cu, Martin
--
Ubi bene ibi Colonia!
ROT13 for email:

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 18.03.2006 22:04:56 von Ron Baker

"Martin Gerken" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> On Sat, 18 Mar 2006 18:40:09 +0100, "Ron Baker"
> <> wrote:
>
>>Wo soll das nur hinführen mit den Führungskräften von morgen ?!?!?!
>
> Völlig alltagsuntauglich und wirtschaftlich kurzsichtig (sonst hätte er
> die Befreiung damals nicht gemacht).
>
>>Langsam aber sicher geht dieser Staat zu Grunde.
>
> Außerdem: bei Schizophrenie (Symptom: verschiedenen Pseudo-Realnamen und
> Emailadressen, völlig divergente Darstellung der eigene Situation,
> Mehrfachfragerei) kommt er nicht in eine neue PKV.
>
>
> cu, Martin
> --
> Ubi bene ibi Colonia!
> ROT13 for email:

Martin,
ich hatte es zu spät gesehen, wahrscheinlich ein neuer Handelsvertreter der
sich hier etwas schlau machen will.
Zukünftig werde ich besser auf den Absender achten.


Ron

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 19.03.2006 16:23:00 von Lestat (Lestat

hallo und danke für die wirklich hilfreichen antworten,

ich möchte noch eins hinzufügen. ich bin weder ein vertreter noch
ein sozialschmarozer. die erste frage, also die, die sich auf den
wechsel der KV bezog, habe ich für einen freund gestellt, der nicht
die möglichkeit hat selber in newsgroups zu posten, deshalb auch die
andere e-mailadresse. es ist aber interessant in welche richtung
eure gedanken gehen. ihr nehmt immer gleich das schlechteste an,
oder irre ich da? nicht alles unf jeder versucht das sozialgefüge zu
schädigen. ob die damalige entscheidung falsch war oder nicht steht
auf einem anderen blatt, fehler machen wir doch alle mal. ist schon
bezeichnend für deutschland was für meinungen gefasst werden ohne
die genauen hintergründe zu kennen.

ich möchte mich aber noch mal bei allen bedanken die mir ein
objektive antwort zu dem thema gegeben haben.

Mario
--
* Posted with NewsLeecher v3.0 Beta 7
*

Re: Wechsel von Privater zur gesetzlichen Krankenversicherung, bin Student und Mitversichert bei mei

am 19.03.2006 16:45:36 von Ron Baker

"Lestat" <> schrieb im Newsbeitrag
news:441d7753$0$6617$
> hallo und danke für die wirklich hilfreichen antworten,
>
> ich möchte noch eins hinzufügen. ich bin weder ein vertreter noch
> ein sozialschmarozer. die erste frage, also die, die sich auf den
> wechsel der KV bezog, habe ich für einen freund gestellt, der nicht
> die möglichkeit hat selber in newsgroups zu posten, deshalb auch die
> andere e-mailadresse. es ist aber interessant in welche richtung
> eure gedanken gehen. ihr nehmt immer gleich das schlechteste an,
> oder irre ich da? nicht alles unf jeder versucht das sozialgefüge zu
> schädigen. ob die damalige entscheidung falsch war oder nicht steht
> auf einem anderen blatt, fehler machen wir doch alle mal. ist schon
> bezeichnend für deutschland was für meinungen gefasst werden ohne
> die genauen hintergründe zu kennen.
>
> ich möchte mich aber noch mal bei allen bedanken die mir ein
> objektive antwort zu dem thema gegeben haben.
>
> Mario
> --
> * Posted with NewsLeecher v3.0 Beta 7
> *

Wer dieses Forum etwas länger liest, weiß warum welche Annahmen getroffen
werden.
Zumal eine Person, welche vorgibt an einer Dissertation zu arbeiten immer in
der UNI
die Möglichkeit hat das Internet zu nutzen.
Des weiteren wäre es schön, keine Kunstnahmen zu nehmen, sondern den Vor-
und
Zunamen als Absender anzugeben.
Noch Fragen ??
Ron Baker