Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 01.07.2006 11:54:51 von nospam.q02.2006

Thomas Berding wrote:

> "Insbesondere für junde Akademiker ist es bei der Lebensplanung
> deutlich effizienter, wenn sich die angehende Führungskraft
> auf die eigene Qualifizierung und Karriereplanung konzentriert,
> statt sich mit so einer schwierigen und oft sehr fachfremden Materie
> wie die Finanzplanung auseinanderzusetzen."

"Ach was, diese ganze Geschichte mit der vernetzten Finanzstrategie, die
alle finanziellen Bereiche (Vermögensaufbau, Risikoabsicherung,
Vorsorge, Steuern, Immobilien und Finanzierung, Versicherungen,
Zuschüsse vom Staat, etc.) berücksichtigt, ist doch alles Quatsch. Das
haben sich irgendwelche gewiefte Rhetoriker ausgedacht, um arglose
Bürger auszunehmen, aus purer Geldgier und Bosheit. Selbstverständlich
ist es für den Kunden besser, wenn er für jeden dieser Bereiche einen
extra Berater hat und die Berater nichts voneinander wissen."

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 03.07.2006 08:42:31 von unknown

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Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 03.07.2006 09:26:55 von Thomas Berding

>> "Insbesondere für junde Akademiker ist es bei der Lebensplanung
>> deutlich effizienter, wenn sich die angehende Führungskraft
>> auf die eigene Qualifizierung und Karriereplanung konzentriert,
>> statt sich mit so einer schwierigen und oft sehr fachfremden Materie
>> wie die Finanzplanung auseinanderzusetzen."
>
> "Ach was, diese ganze Geschichte mit der vernetzten Finanzstrategie, die alle finanziellen Bereiche (Vermögensaufbau,
> Risikoabsicherung, Vorsorge, Steuern, Immobilien und Finanzierung, Versicherungen, Zuschüsse vom Staat, etc.) berücksichtigt, ist
> doch alles Quatsch. Das haben sich irgendwelche gewiefte Rhetoriker ausgedacht, um arglose Bürger auszunehmen, aus purer Geldgier
> und Bosheit."

Also Bosheit würde ich da nicht gleich unterstellen wollen. Erstere
aber schon ;-) Diese kann aber auch aus ganz normalem Überlebendrang
motiviert sein.

> "Selbstverständlich ist es für den Kunden besser, wenn er für jeden dieser Bereiche einen extra Berater hat und die Berater nichts
> voneinander wissen."

Nein, Calin, schon wieder daneben ;-) Hauptsächlich braucht man einen
einzigen Berater, nämlich sich selbst, in Kombination mit etwas Fleiß
und gesundem Menschenverstand. Wenn dann noch fragen offen bleiben,
formuliert man diese vor und wendet sich ggf. an den entsprechenden
Spezialisten oder eben diese Newsgroup. Wenn man erst genau weiß,
was man eigentlich nicht weiß, ist der Antwort schon ein erhebliches
Stück nähergekommen....

tb

PS: Meine Meinung.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 03.07.2006 13:13:26 von nospam.q02.2006

Thomas Berding wrote:

[Ich schrub:]

>> "Selbstverständlich ist es für den Kunden besser, wenn er für jeden
>> dieser Bereiche einen extra Berater hat und die Berater nichts
>> voneinander wissen."
>
> Nein, Calin, schon wieder daneben ;-)

Ach! :-)

> Hauptsächlich braucht man einen einzigen Berater, nämlich sich
> selbst,

Du hast die Anführungszeichen vergessen.
Nimm sie doch einfach aus Deinem anderen posting weg, nämlich hier:

<schnipp>
"Es ist einfach dreist bis anmaßend zu behaupten, dass man durch die
Lektüre von ein paar Ratgebern, die man abend kurz zwischen Fußball und
Tagesschau liest, das nachholen kann, wofür andere mehrere Jahre
studiert haben und regelmäßig an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen."
<schnapp>

dann passen (auf Otto Normalkunde bezogen) beide Aussagen.
SCNR

> in Kombination mit etwas Fleiß und gesundem Menschenverstand. Wenn
> dann noch fragen offen bleiben, formuliert man diese vor und wendet
> sich ggf. an den entsprechenden Spezialisten oder eben diese
> Newsgroup.

Falsch ist die Aussage nicht. Auch Du vergisst aber anscheinend, dass Du
erst nach etwas fragen wirst, von dessen Existenz Du eine ungefähre
Ahnung hast.
Wie ist es denn Deiner Meinung nach zu erklären, dass der
Durchschnittsdeutsche so "gut" mit Geld umgehen kann?

> PS: Meine Meinung.

Habe ich auch so aufgefasst. Ich schreibe das sicherheitshalber noch in
die sig rein. :-)

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 03.07.2006 13:49:32 von Thomas Berding

>> Hauptsächlich braucht man einen einzigen Berater, nämlich sich selbst,
>
> Du hast die Anführungszeichen vergessen.
> Nimm sie doch einfach aus Deinem anderen posting weg, nämlich hier:

Nein, ich habe die Anführungszeichen hier absichtlich weggelassen. (s.u.)

> <schnipp>
> "Es ist einfach dreist bis anmaßend zu behaupten, dass man durch die
> Lektüre von ein paar Ratgebern, die man abend kurz zwischen Fußball und
> Tagesschau liest, das nachholen kann, wofür andere mehrere Jahre
> studiert haben und regelmäßig an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen."
> <schnapp>
>
> dann passen (auf Otto Normalkunde bezogen) beide Aussagen.

Hmm. Ich bin mir nicht sicher, ob Du den Sinn des kleinen Dialogs, den
ich mit Lutz geführt habe, voll verstanden hast. Es geht ja gerade
darum, das Paradoxe an den Dialogen zwischen sogenannten Beratern
und "Otto Normalkunde" aufzuzeigen. Anscheinbar kann man es gar nicht
so sehr überzeichnen, dass es jedem auffällt, dass da was nicht stimmt.
(Das ist ja das Faszinierende)
Wie bereits geschrieben, ich habe mir mal die Mühe gemacht (ohne
mich vorher von etwas beeinflussen zu lassen, außer meinem persönlichem
Eindruck), die Pseudokausalketten, aus denen diese Berater-Kunde-
Gespräche aufgebaut sind zu analysieren.

Letztendlich sind die Aussagen dieser "Berater" alle in sich korrekt.
Nur es sind Binsenweisheiten, die das eigentlichen Problem nur
maximal tangieren, aber nicht wirklich etwas mit dem Kunde zu tun
haben, außer dass es sein Geld ist, von dem da die ganze Zeit die
Rede ist.

>
>> in Kombination mit etwas Fleiß und gesundem Menschenverstand. Wenn dann noch fragen offen bleiben, formuliert man diese vor und
>> wendet sich ggf. an den entsprechenden Spezialisten oder eben diese Newsgroup.
>
> Falsch ist die Aussage nicht. Auch Du vergisst aber anscheinend, dass Du
> erst nach etwas fragen wirst, von dessen Existenz Du eine ungefähre Ahnung hast.

Auch diese Aussage ist nicht falsch. Nur daraus abzuleiten, dass man
nach einem Beratungsgespräch eben diese Ahnung ist, das ist falsch.
Und da haben wir sie wieder, diese Paradoxie. Und genau das meine
ich (und andere Schreiber hier anscheinend auch):
- Otto Normalo hat keine Ahnung. Lässt sich beraten.
- Berater beglückwünscht ihn zu diesem Schritt. Toll! Hast Du gut gemacht.
- Otto ist erleichtert entspannt sich, wird locker.
- Im Gegenzug beginnt für Bernd Berater (nennen wir ihn so ;) )
die Spannung, er kann loslegen und sein Programm abspulen,
denn das entspannte Zurücklegen Ottos auf dem Stuhl, vielleicht
noch ein Getränk nach Wunsch vor sich, ist für ihn das Startsignal ;-)
- Otto bekommt alles erklärt, ist neugierig. Ja, irgendwann bricht
das Eis und er kann seine erste Frage stellen.
- Bernd involviert ihn ins Gespräch, stellt Otto suggestive Fragen.
- Otto antwortet stolz. Er weiß was! Mensch, das ist doch nicht
so schwierig, denkt er.
- Bernd arbeitet noch einen Moment, dann fühlt sich Otto
vollkommen kompotent.
(Otto hat immer noch keine Ahnung [Anmerkung eines Außenstehenden])
- Jetzt kommt irgendwann der heiße Moment, wo Bernd versuchen
muss einzulochen.
- Ja und sehr häufig wird Otto dann das für ihn vermeintlich
geniale Geschäft abschließen. Dann kommt er nach Hause.
Frag ihn jetzt bloß nicht, worum es in dem ein- bis zweistündigen
Gespräch ging. Otto weiß es nicht mehr....

> Wie ist es denn Deiner Meinung nach zu erklären, dass der Durchschnittsdeutsche so "gut" mit Geld umgehen kann?

Die Antwort ist in Deiner Frage schon enthalten, weil der
Durchschnittsdeutsche eben "durchschnittlich" ist.

>> PS: Meine Meinung.
>
> Habe ich auch so aufgefasst. Ich schreibe das sicherheitshalber noch in die sig rein. :-)

Naja, besser ist das. Denn man wird so leicht in NGs missverstanden....

tb

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 05.07.2006 14:18:44 von nospam.q03.2006

Thomas Berding wrote:

>>> Hauptsächlich braucht man einen einzigen Berater, nämlich sich selbst,

[Darauf ich:]

>> Du hast die Anführungszeichen vergessen.
>
> Nein, ich habe die Anführungszeichen hier absichtlich weggelassen. (s.u.)

Ist mir schon klar. Meine Aussage ist aber, dass sie da gut hingepasst
hätten.

> Hmm. Ich bin mir nicht sicher, ob Du den Sinn des kleinen Dialogs, den
> ich mit Lutz geführt habe, voll verstanden hast. Es geht ja gerade
> darum, das Paradoxe an den Dialogen zwischen sogenannten Beratern
> und "Otto Normalkunde" aufzuzeigen. Anscheinbar kann man es gar nicht
^^^^^^^^^^^
Anscheinbar? Was soll das sein? Ich kenne "scheinbar" und "anscheinend".
Scheinbar ist hier "scheinbar" gemeint. :-)

> so sehr überzeichnen, dass es jedem auffällt, dass da was nicht stimmt.
> (Das ist ja das Faszinierende)

Ich denke schon dass ich verstanden habe, was Du meinst (wenn ich mir
auch nicht 100% sicher bin).
Das was Du mit "Pseudologik" bezeichnest hast Du in Anführungsstriche
gesetzt und Deinen Eindruck aus solchen Berater-Kunde-Begegnungen
dargestellt. Da Du in der Kundenrolle bist, eben aus Kundensicht. Genau
das gleiche habe ich auch getan, nur eben aus Beratersicht. Deswegen bin
ich auch der Meinung, dass der Satz ebenfalls in Anführungsstriche
gehört, damit er scheinbar richtig (also falsch) ist. :-)

> Letztendlich sind die Aussagen dieser "Berater" alle in sich korrekt.
> Nur es sind Binsenweisheiten, die das eigentlichen Problem nur
> maximal tangieren, aber nicht wirklich etwas mit dem Kunde zu tun
> haben, außer dass es sein Geld ist, von dem da die ganze Zeit die
> Rede ist.

Die Beratungen aller Berater sind immer gleich. Deswegen sind
Verallgemeinerungen immer richtig.

> Auch diese Aussage ist nicht falsch. Nur daraus abzuleiten, dass man
> nach einem Beratungsgespräch eben diese Ahnung ist, das ist falsch.

Natürlich ist das falsch. Es ist nicht meine Aufgabe, meine Kunden
auszubilden. Es ist u. A. meine Aufgabe, auf ihre Fragen einzugehen. Je
mehr Fragen, desto tiefer geht es in die Materie. Vor allem Akademiker
hinterfragen erstmal alles, wollen es ganz genau wissen. Und ob Du es
glaubst oder nicht, ich erkläre es ihnen gerne. Wer kein Interesse hat,
fragt erst gar nicht. Was ich sage, kann ich auch schwarz auf weiß
belegen. Wenn sie es dann verstanden haben, sind sie auch überzeugt.

> - Bernd involviert ihn ins Gespräch, stellt Otto suggestive Fragen.
> - Otto antwortet stolz. Er weiß was! Mensch, das ist doch nicht
> so schwierig, denkt er.

Wärst Du Bernd, würdest *Du* das so machen?
Ich bin jetzt 3 Jahre beim AWD und habe in der Zeit viel gelernt. Eins
wusste ich jedoch von Anfang an: Ich muss den Kunden überzeugen und
nicht überfahren. Selbst wenn ich rhetorisch jemanden so einlulle, dass
er unterschreibt, irgendwann "wacht" er doch auf! Ein übertölpelter
Kunde fühlt sich nicht gut und empfiehlt mich auch nicht weiter. "Diesen
Beruf langfristig ausüben" und "Kunden zur Unterschrift überreden"
schließt sich also gegenseitig aus.

> - Ja und sehr häufig wird Otto dann das für ihn vermeintlich
> geniale Geschäft abschließen. Dann kommt er nach Hause.
> Frag ihn jetzt bloß nicht, worum es in dem ein- bis zweistündigen
> Gespräch ging. Otto weiß es nicht mehr....

Ja, das stimmt erstaunlich oft! Woran liegt das Deiner Meinung nach?
Meine Erklärung ist, dass das nunmal nicht Ottos Fachgebiet ist. Im
Gegensatz zu mir hat er nicht täglich damit zu tun. Er kann mir auch
stundenlang seine Arbeitsabläufe als Lagerarbeiter erläutern und für den
Moment würde ich sie sogar vielleicht verstehen. Aber stell mir mal 2
Wochen später Fragen dazu :-)
So ist es auch umgekehrt: Kunde fragt mich ausgiebig aus, ich erkläre es
ihm so genau, wie er es wissen will. Dann meint er es verstanden zu
haben (vllt. stimmt's, vllt. nicht). 2 Wochen später ruft er mich an und
stellt mir die selben Fragen nochmal. Also erkläre ich es ihm nochmal.
Heißt das, alle Kunden wären unintelligent? Nein, das heißt, dass sie
einen Job zu tun haben und eine Familie zu ernähren.

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 05.07.2006 20:50:05 von Thomas Berding

>> Hmm. Ich bin mir nicht sicher, ob Du den Sinn des kleinen Dialogs, den
>> ich mit Lutz geführt habe, voll verstanden hast. Es geht ja gerade
>> darum, das Paradoxe an den Dialogen zwischen sogenannten Beratern
>> und "Otto Normalkunde" aufzuzeigen. Anscheinbar kann man es gar nicht
> ^^^^^^^^^^^
> Anscheinbar? Was soll das sein? Ich kenne "scheinbar" und "anscheinend". Scheinbar ist hier "scheinbar" gemeint. :-)
>

Siehst Du, von dem ganzen Beraten ist meine Birne
doch schon weich geworden :-)

>> so sehr überzeichnen, dass es jedem auffällt, dass da was nicht stimmt.
>> (Das ist ja das Faszinierende)
>
> Ich denke schon dass ich verstanden habe, was Du meinst (wenn ich mir auch nicht 100% sicher bin).
> Das was Du mit "Pseudologik" bezeichnest hast Du in Anführungsstriche gesetzt und Deinen Eindruck aus solchen
> Berater-Kunde-Begegnungen dargestellt. Da Du in der Kundenrolle bist, eben aus Kundensicht. Genau das gleiche habe ich auch getan,
> nur eben aus Beratersicht.

Nein. Ich habe mich in die Beraterrolle versetzt und aus dessen
Position heraus auf Lutz geantwortet. Ich habe _zitiert_ und zwar
den Berater, der seinerzeit die gleichen Sprüche an den Kopf
geworfen (von mir) bekommen hat, wie Lutz sie hier geäußert hat.
Und da das, was ich schrub, nicht meine Meinung sondern die Antworten
meines Beraters waren, den ich zitiert habe, habe ich Anfürhungszeichen
gesetzt. Das, was daraufhin ohne Zitatzeichen folgte, war _meine_ Meinung.

> Deswegen bin ich auch der Meinung, dass der Satz ebenfalls in Anführungsstriche gehört, damit er scheinbar richtig (also falsch)
> ist. :-)
>
>> Letztendlich sind die Aussagen dieser "Berater" alle in sich korrekt.
>> Nur es sind Binsenweisheiten, die das eigentlichen Problem nur
>> maximal tangieren, aber nicht wirklich etwas mit dem Kunde zu tun
>> haben, außer dass es sein Geld ist, von dem da die ganze Zeit die
>> Rede ist.
>
> Die Beratungen aller Berater sind immer gleich. Deswegen sind Verallgemeinerungen immer richtig.

.... aller Berater [von Strukturvertrieben] ...

Full Ack.

>> Auch diese Aussage ist nicht falsch. Nur daraus abzuleiten, dass man
>> nach einem Beratungsgespräch eben diese Ahnung ist, das ist falsch.
>
> Natürlich ist das falsch. Es ist nicht meine Aufgabe, meine Kunden auszubilden. Es ist u. A. meine Aufgabe, auf ihre Fragen
> einzugehen.

Ja und nein. Natürlich ist es nicht Deine Aufgabe als Berater, den
Kunden weiterzubilden. Deine Aufgabe ist es, etwas zu verkaufen!
(Und das finde auch vollkommen legitim! Wir wollen ja alle leben.
Nur das Verschleiern dieser Tatsache finde ich nicht ok.)

Und an dieser Stelle befindet sich der Widerspruch bzw. auch das,
was ich an der ganzen Beraterei verwerflich finde: Dem Kunde wird
suggeriert, dass er hier rund um aufgeklärt (sprich weitergebildet)
wird, was nicht der Fall ist. Und daher sind auch die Kundenfragen
weitestgehend sinnfrei. In der Position, in der man ihn Fragen
stellen lässt, kann er i.Allg. keine stellen, die ihn irgendwie
weiterbringen. Das Eingehen auf die Fragen kann man in dieser
Stelle nur als reine Höflichkeitsgebärden betrachten, damit sich
Otto eben wohl und nicht übertölpelt (s.u.) fühlt.

> Je mehr Fragen, desto tiefer geht es in die Materie. Vor allem Akademiker hinterfragen erstmal alles, wollen es ganz genau wissen.
> Und ob Du es glaubst oder nicht, ich erkläre es ihnen gerne. Wer kein Interesse hat, fragt erst gar nicht. Was ich sage, kann ich
> auch schwarz auf weiß belegen. Wenn sie es dann verstanden haben, sind sie auch überzeugt.
>
>> - Bernd involviert ihn ins Gespräch, stellt Otto suggestive Fragen.
>> - Otto antwortet stolz. Er weiß was! Mensch, das ist doch nicht
>> so schwierig, denkt er.
>
> Wärst Du Bernd, würdest *Du* das so machen?

Ich würde nie Bernds Beruf übernehmen. Würde mich
das Schicksal irgendwie zwingen, dass es doch dazu
kommt, müsste ich mich wohl mit diesen Techniken
anfreunden um zu überlegen. Hätte ich dann
Alternativen, würde ich wie gesagt, nicht diesen
Beruf wählen.

> Ich bin jetzt 3 Jahre beim AWD und habe in der Zeit viel gelernt. Eins wusste ich jedoch von Anfang an: Ich muss den Kunden
> überzeugen und nicht überfahren.

Das ist mir schon klar. Davon rede ich ja auch die ganze Zeit
und die anderen im Thread auch. Immer höflich bleiben, dann
bleibt auch das Opfer "zivilisiert", wie hier schon gesagt wurde.

> Selbst wenn ich rhetorisch jemanden so einlulle, dass er unterschreibt, irgendwann "wacht" er doch auf! Ein übertölpelter Kunde
> fühlt sich nicht gut und empfiehlt mich auch nicht weiter. "Diesen Beruf langfristig ausüben" und "Kunden zur Unterschrift
> überreden" schließt sich also gegenseitig aus.

Ok. Das habe ich ja auch als Zitat gebracht.
Antwort: siehe Lutz.

>
>> - Ja und sehr häufig wird Otto dann das für ihn vermeintlich
>> geniale Geschäft abschließen. Dann kommt er nach Hause.
>> Frag ihn jetzt bloß nicht, worum es in dem ein- bis zweistündigen
>> Gespräch ging. Otto weiß es nicht mehr....
>
> Ja, das stimmt erstaunlich oft! Woran liegt das Deiner Meinung nach? Meine Erklärung ist, dass das nunmal nicht Ottos Fachgebiet
> ist.

Nein, das liegt daran, dass ihm nichts zum Thema erzählt wurde.
Das ist wie die "Geschichte vom Busfahrer", mit der mich mein Onkel
mal als kleines Kind "reingelegt" hat.

> Im Gegensatz zu mir hat er nicht täglich damit zu tun. Er kann mir auch stundenlang seine Arbeitsabläufe als Lagerarbeiter
> erläutern und für den Moment würde ich sie sogar vielleicht verstehen. Aber stell mir mal 2 Wochen später Fragen dazu :-)

Der Unterschied ist nur, dass es _Dir_ egal sein kann. Für Otto geht
es aber um die Wurst.

> So ist es auch umgekehrt: Kunde fragt mich ausgiebig aus, ich erkläre es ihm so genau, wie er es wissen will.

.... wie er es wissen will!?
Jepp. LOL. Genau so isses.

Es wäre besser, Du erklärtest es aber so, wie es den Tatsachen entspricht.

> Dann meint er es verstanden zu haben (vllt. stimmt's, vllt. nicht).

Ja, das ist ja der Rhetoriktrick. (1) Ihm wird etwas erklärt,
was für sich genommen vollkommen stimmt, nur es beantwortet
die Frage halt nicht. Je nach Schlagfertigkeit bemerkt
es Otto nicht, sondern erst ...

> 2 Wochen später ruft er mich an und stellt mir die selben Fragen nochmal.

Ja, weil er dann gemerkt hat, dass die Fragen
gar nicht beantworten worden sind. Jetzt erhält
Bernd wieder seine Redezeit.

> Also erkläre ich es ihm nochmal.

Sprich: Go To (1) --> Endlosschleife

> Heißt das, alle Kunden wären unintelligent?

Nein, definitiv nicht, manche übersehen eben nur
etwas.

> Nein, das heißt, dass sie einen Job zu tun haben und eine Familie zu ernähren.

Stimmt. Genau wie Du.

Grüße
tb

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 08:23:07 von Heinrich Schramm

Ca|in Rus <> wrote:

>Thomas Berding wrote:
>
>> Auch diese Aussage ist nicht falsch. Nur daraus abzuleiten, dass man
>> nach einem Beratungsgespräch eben diese Ahnung ist, das ist falsch.
>
>Natürlich ist das falsch. Es ist nicht meine Aufgabe, meine Kunden
>auszubilden. Es ist u. A. meine Aufgabe, auf ihre Fragen einzugehen.

Na, na, das muß man jetzt aber doch ein wenig korrigieren. Deine Aufgabe
(als "Finanzberater") ist es, Geld zu verdienen. Für deine Firma, für
das Finanzamt, für deine Familie, für dich (ungefähr in dieser
Reihenfolge). Geld verdienen kannst du aber nur, indem du es deinen
Kunden abknöpfst. Wenn das nur möglich ist, indem du Fragen
beantwortest, dann wirst du natürlich auch Fragen beantworten. Die Frage
ist halt, wie die Qualität deiner Antworten aussieht. Wenn ich mich als
Kunde nicht über den Tisch ziehen lassen will, dann muß ich diese
Qualität einschätzen und beurteilen können. Also muß ich mich sowieso
schlau machen und mich in die Thematik soweit einarbeiten, daß ich
zumindest in Teilbereichen mindestens so viel weiß, wie du. D.h. ich
brauche eine Art "Ausbildung", die aber natürlich nicht von dir kommen
kann, denn das ist weder deine Aufgabe noch wäre es aus
Objektivitätsgründen wünschenswert. (Und wenn ich diese Ausbildung habe,
brauche ich keinen "Berater" mehr. q.e.d.)

Gruß Heiner

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 08:39:18 von nospam.q03.2006

Thomas Berding wrote:

>>> Hmm. Ich bin mir nicht sicher, ob Du den Sinn des kleinen
>>> Dialogs, den ich mit Lutz geführt habe, voll verstanden hast. Es
>>> geht ja gerade darum, das Paradoxe an den Dialogen zwischen
>>> sogenannten Beratern und "Otto Normalkunde" aufzuzeigen.
>>> Anscheinbar kann man es gar nicht
>> ^^^^^^^^^^^
>> Anscheinbar? Was soll das sein? Ich kenne "scheinbar"
>> und "anscheinend". Scheinbar ist hier "scheinbar" gemeint. :-)
>
> Siehst Du, von dem ganzen Beraten ist meine Birne doch schon weich
> geworden :-)

Anscheinend.

> Nein. Ich habe mich in die Beraterrolle versetzt und aus dessen
> Position heraus auf Lutz geantwortet. Ich habe _zitiert_ und zwar den
> Berater, der seinerzeit die gleichen Sprüche an den Kopf geworfen
> (von mir) bekommen hat, wie Lutz sie hier geäußert hat. Und da das,
> was ich schrub, nicht meine Meinung sondern die Antworten meines
> Beraters waren, den ich zitiert habe, habe ich Anfürhungszeichen
> gesetzt. Das, was daraufhin ohne Zitatzeichen folgte, war _meine_
> Meinung.

Dann habe ich Dich ja doch richtig verstanden.

>> Die Beratungen aller Berater sind immer gleich. Deswegen sind
>> Verallgemeinerungen immer richtig.
>
> ... aller Berater [von Strukturvertrieben] ...
>
> Full Ack.

LOL, hast Du es wirklich nötig, mir Wörter in den Mund zu legen? Kannst
Du Deine Meinung nicht auch als solche vertreten?
Ah ja, noch einer der seine eigene kleine Welt nach Schubladen sortiert
hat. Fein.
Die Welt da draußen besteht aber aus mehr als nur schwarz und weiß.

> Deine Aufgabe ist es, etwas zu verkaufen!

<gebetmuehle>
Nein, ich verkaufe nichts.
</gebetmuehle>

> Und an dieser Stelle befindet sich der Widerspruch bzw. auch das, was
> ich an der ganzen Beraterei verwerflich finde: Dem Kunde wird
> suggeriert, dass er hier rund um aufgeklärt (sprich weitergebildet)
> wird, was nicht der Fall ist.

Dass bei Dir dieser Eindruck entstanden ist, ist bedauerlich. Ob das an
Deinem Berater oder an Dir lag, sei mal dahingestellt.
Der Kunde wird so weit aufgeklärt, wie er möchte. Warum sollen ihm
Fragen beantwortet werden, die er nicht stellt?

> Und daher sind auch die Kundenfragen weitestgehend sinnfrei.

Finde ich absolut nicht! Dieser Meinung mag man evtl. bei der Volksbank
sein.

> In der Position, in der man ihn Fragen stellen lässt, kann er i.Allg.
> keine stellen, die ihn irgendwie weiterbringen.

"Stellen lässt"? Was für ein Unfug! Ich habe nicht wenige Akademiker als
Kunden. Die warten nicht, bis man sie Fragen "stellen lässt", die
"lassen" sich ihre Fragen beantworten, und zwar so lange, bis sie
überzeugt sind. Da ich selber einer bin, mache ich es im Übrigen
genauso, wenn ich irgendwo in der Rolle des Kunden bin.

> Das Eingehen auf die Fragen kann man in dieser Stelle nur als reine
> Höflichkeitsgebärden betrachten, damit sich Otto eben wohl und nicht
> übertölpelt (s.u.) fühlt.

Verallgemeinernder Unsinn. Aber darauf stehst Du ja offenbar.

> Ich würde nie Bernds Beruf übernehmen. Würde mich das Schicksal
> irgendwie zwingen, dass es doch dazu kommt, müsste ich mich wohl mit
> diesen Techniken anfreunden um zu überlegen. Hätte ich dann
> Alternativen, würde ich wie gesagt, nicht diesen Beruf wählen.

Du urteilst über etwas, das Du nicht kennst.

>> Ja, das stimmt erstaunlich oft! Woran liegt das Deiner Meinung
>> nach? Meine Erklärung ist, dass das nunmal nicht Ottos Fachgebiet
>> ist.
>
> Nein, das liegt daran, dass ihm nichts zum Thema erzählt wurde.

Hä? Sag ich doch!

>> Im Gegensatz zu mir hat er nicht täglich damit zu tun. Er kann mir
>> auch stundenlang seine Arbeitsabläufe als Lagerarbeiter erläutern
>> und für den Moment würde ich sie sogar vielleicht verstehen. Aber
>> stell mir mal 2 Wochen später Fragen dazu :-)
>
> Der Unterschied ist nur, dass es _Dir_ egal sein kann. Für Otto geht
> es aber um die Wurst.

Du hast den Sinn des Beispiels anscheinend nicht verstanden. Es ging
darum, dass man Dinge nicht so gut behalten kann, wenn man nicht täglich
damit zu tun hat. Selbstverständlich kann es mir *hier* egal sein. Aber
wenn *ich* mal in der Rolle des Kunden bin und jemand erklärt mir etwas,
das nicht zu *meinem* Fachgebiet gehört, geht es für *mich* um die
Wurst. Hier ging es nur um das Verstehen.

>> So ist es auch umgekehrt: Kunde fragt mich ausgiebig aus, ich
>> erkläre es ihm so genau, wie er es wissen will.
>
> ... wie er es wissen will!?

Nein, so *genau*, wie er es wissen will.

> Jepp. LOL. Genau so isses. Es wäre besser, Du erklärtest es aber so,
> wie es den Tatsachen entspricht.

Hast Du Leseprobleme? Die billige Polemik kannst Du fix stecken lassen.

> Ihm wird etwas erklärt, was für sich genommen vollkommen stimmt, nur
> es beantwortet die Frage halt nicht.

Genau. Und weil Du ja alle Berater schon kennen gelernt hast und wie Du
weiter oben schon schriebst Verallgemeinerungen immer richtig sind, ist
das immer so. Genau.

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 08:54:03 von Thomas Berding

> Na, na, das muß man jetzt aber doch ein wenig korrigieren.
> Deine Aufgabe (als "Finanzberater") ist es, Geld zu verdienen.
> Für deine Firma, für das Finanzamt, für deine Familie, für
> dich (ungefähr in dieser Reihenfolge). Geld verdienen kannst
> du aber nur, indem du es deinen Kunden abknöpfst. Wenn das
> nur möglich ist, indem du Fragen beantwortest, dann wirst du
> natürlich auch Fragen beantworten. Die Frage ist halt, wie
> die Qualität deiner Antworten aussieht. Wenn ich mich als
> Kunde nicht über den Tisch ziehen lassen will, dann muß
> ich diese Qualität einschätzen und beurteilen können. Also
> muß ich mich sowieso schlau machen und mich in die Thematik
> soweit einarbeiten, daß ich zumindest in Teilbereichen
> mindestens so viel weiß, wie du. D.h. ich brauche eine
> Art "Ausbildung", die aber natürlich nicht von dir kommen
> kann, denn das ist weder deine Aufgabe noch wäre es aus
> Objektivitätsgründen wünschenswert. (Und wenn ich diese
> Ausbildung habe, brauche ich keinen "Berater" mehr. q.e.d.)

Danke, Heiner! Für diese Worte. Genau so sehe ich
das auch. Und genau das wollte ich auch zum Ausdruck
bringen. Es liegt mir wirklich ernsthaft fern, irgendwie
polemisch zu werden oder gar zu diffamieren.

Ich kann mich nur wiederholen, ich finde es nicht
verwerflich, dass ein Finanzberater Geld verdienen will.
Er muss es einfach, die drei wesentlichen Gründe hast Du
genannt, die kann man nicht wegdiskutieren. Das hat
mit Schubladendenken rein gar nichts zu tun.

tb

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 08:54:46 von nospam.q03.2006

Heinrich Schramm wrote:

> Ca|in Rus <> wrote:
>
>> Es ist nicht meine Aufgabe, meine Kunden auszubilden. Es ist u. A.
>> meine Aufgabe, auf ihre Fragen einzugehen.
>
> Na, na, das muß man jetzt aber doch ein wenig korrigieren.

Nein, muss man nicht, denn ich schrub "u. A.". :-)

> Deine Aufgabe (als "Finanzberater") ist es, Geld zu verdienen. Für
> deine Firma, für das Finanzamt, für deine Familie, für dich (ungefähr
> in dieser Reihenfolge).

Könnte hinkommen. :-)

> Geld verdienen kannst du aber nur, indem du es deinen Kunden
> abknöpfst.

Wenn Du unbedingt dieses hässliche, negative Wort werwenden möchtest,
bitte schön.
Stell Dir vor, meine Kunden sind darüber glücklich, "knöpfe" ich ihnen
doch für bessere Leistungen, als sie vor meiner Beratung hatten, weniger ab.

> Die Frage ist halt, wie die Qualität deiner Antworten aussieht.

Ja.

> Wenn ich mich als Kunde nicht über den Tisch ziehen lassen will, dann
> muß ich diese Qualität einschätzen und beurteilen können. (...) .
> D.h. ich brauche eine Art "Ausbildung", die aber natürlich nicht von
> dir kommen kann, denn das ist weder deine Aufgabe noch wäre es aus
> Objektivitätsgründen wünschenswert. (Und wenn ich diese Ausbildung
> habe, brauche ich keinen "Berater" mehr. q.e.d.)

Alles richtig.

> Also muß ich mich sowieso schlau machen und mich in die Thematik
> soweit einarbeiten, daß ich zumindest in Teilbereichen mindestens so
> viel weiß, wie du

Viel Spaß. ;-)

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 09:16:02 von Thomas Berding

> Kannst Du Deine Meinung nicht auch als solche vertreten?

Das tue ich doch die ganze Zeit!

> Ah ja, noch einer der seine eigene kleine Welt nach Schubladen sortiert hat. Fein.

Von mir aus nenn es Schublade, aber ich bin
der Meinung, dass meine Argumente dargelegt habe.
Sonst frag halt nach. Ich muss schon prinzipbedingt
nicht jeden 'individuellen' Berater kennen.

> Die Welt da draußen besteht aber aus mehr als nur schwarz und weiß.

Nein, natürlich nicht, wieder so eine Binsenweisheit,
die uns hier aber nicht weiter führt.

>
>> Deine Aufgabe ist es, etwas zu verkaufen!
>
> <gebetmuehle>
> Nein, ich verkaufe nichts.
> </gebetmuehle>

Na gut, dann nennen wir es "vermitteln+Provision einstreichen"

>> Und an dieser Stelle befindet sich der Widerspruch bzw. auch das, was
>> ich an der ganzen Beraterei verwerflich finde: Dem Kunde wird suggeriert, dass er hier rund um aufgeklärt (sprich
>> weitergebildet) wird, was nicht der Fall ist.
>
> Dass bei Dir dieser Eindruck entstanden ist, ist bedauerlich. Ob das an
> Deinem Berater oder an Dir lag, sei mal dahingestellt.
> Der Kunde wird so weit aufgeklärt, wie er möchte. Warum sollen ihm
> Fragen beantwortet werden, die er nicht stellt?

Weil er die wichtigen Fragen möglicherweise vergessen
hat zu stellen. Wenn wir mal konstatieren, dass der
Berater aufklären soll, müsste er ja daraufhin weisen.

>
>> Und daher sind auch die Kundenfragen weitestgehend sinnfrei.
>
> Finde ich absolut nicht! Dieser Meinung mag man evtl. bei der Volksbank sein.
>
>> In der Position, in der man ihn Fragen stellen lässt, kann er i.Allg.
>> keine stellen, die ihn irgendwie weiterbringen.
>
> "Stellen lässt"? Was für ein Unfug! Ich habe nicht wenige Akademiker als
> Kunden. Die warten nicht, bis man sie Fragen "stellen lässt", die
> "lassen" sich ihre Fragen beantworten, und zwar so lange, bis sie
> überzeugt sind.

Schon der Gebrauch des Wortes "überzeugen" erweckt in mir
den Eindruck, dass das etwas nicht stimmt. "Überzeugen"
muss seinen Gegner in einem Streitgespräch. Es wird aber
behauptet, dass Berater und Kunde auf der gleichen Seite
stehen, wieso muss man ihn dann "überzeugen"?

> Da ich selber einer bin, mache ich es im Übrigen
> genauso, wenn ich irgendwo in der Rolle des Kunden bin.
>
>> Das Eingehen auf die Fragen kann man in dieser Stelle nur als reine
>> Höflichkeitsgebärden betrachten, damit sich Otto eben wohl und nicht
>> übertölpelt (s.u.) fühlt.
>
> Verallgemeinernder Unsinn. Aber darauf stehst Du ja offenbar.
>
>> Ich würde nie Bernds Beruf übernehmen. Würde mich das Schicksal irgendwie zwingen, dass es doch dazu kommt, müsste ich mich wohl
>> mit diesen Techniken anfreunden um zu überlegen. Hätte ich dann Alternativen, würde ich wie gesagt, nicht diesen Beruf wählen.
>
> Du urteilst über etwas, das Du nicht kennst.
>

Du hast mich gefragt, wie ich mich verhalten würde,
das war meine Antwort. Sorry.

> Du hast den Sinn des Beispiels anscheinend nicht verstanden. Es ging
> darum, dass man Dinge nicht so gut behalten kann, wenn man nicht täglich
> damit zu tun hat. Selbstverständlich kann es mir *hier* egal sein.

Doch ich habe das Beispiel verstanden und es passt äußerst gut,
aber nicht in dem von Dir intendierten Sinne. Mir fällt kein
anderer Beruf ein, in dem es so schwierig ist, den Erbringer einer
mangelhaften Leistung in Regress zu nehmen, wie bei der Finanzberatung.
Daher ist es hier über alle Maßen wichtig als Kunde aufzupassen
und zu behalten/verstehen, was einem gesagt wurde.

> Aber
> wenn *ich* mal in der Rolle des Kunden bin und jemand erklärt mir etwas,
> das nicht zu *meinem* Fachgebiet gehört, geht es für *mich* um die
> Wurst. Hier ging es nur um das Verstehen.

Wie gesagt, wenn das Nicht-Verstehen folgenlos bleibt,
ist das Beispiel nicht relevant.

tb

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 09:52:59 von maldiciones

Ca|in Rus wrote:
> <gebetmuehle>
> Nein, ich verkaufe nichts.
> </gebetmuehle>

Aber selbstverständlich verkaufst du, nichts anderes ist dein Job. Und
erst, wenn du das verstanden und akzeptiert hast, wird vielleicht mal
ein wirklich guter Verkäufer aus dir.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 10:12:39 von les_ich_nicht

Thomas Rudolf Bergh wrote:
> > <gebetmuehle>
> > Nein, ich verkaufe nichts.
> > </gebetmuehle>
>
> Aber selbstverständlich verkaufst du, nichts anderes ist dein Job. Und
> erst, wenn du das verstanden und akzeptiert hast, wird vielleicht mal
> ein wirklich guter Verkäufer aus dir.

Ganz so hart würde ich das nicht ausdrücken wollen, immerhin hat er ja in
Message-ID: <44abae24$0$29130$> schon
richtig erkannt "Ich muss den Kunden überzeugen und nicht überfahren".
Was ihm allerdings in der Tat sehr offensichtlich fehlt, ist die
Erkenntnis, dass eben genau das "verkaufen" bedeutet.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 10:35:50 von Thomas Berding

>>
>> Aber selbstverständlich verkaufst du, nichts anderes ist dein Job. Und
>> erst, wenn du das verstanden und akzeptiert hast, wird vielleicht mal
>> ein wirklich guter Verkäufer aus dir.
>
> Ganz so hart würde ich das nicht ausdrücken wollen, immerhin hat er ja in
> Message-ID: <44abae24$0$29130$> schon
> richtig erkannt "Ich muss den Kunden überzeugen und nicht überfahren".
> Was ihm allerdings in der Tat sehr offensichtlich fehlt, ist die
> Erkenntnis, dass eben genau das "verkaufen" bedeutet.

Jepp. So einfach ist es.
Siehe auch meine Ausführung zum Begriff "überzeugen"

tb

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 13:03:31 von nospam.q03.2006

Thomas,

wer ich bin wissen wir nun. Ich würde es sehr begrüßen, wenn auch Du mit
offenen Karten spielst. Was machst *Du* eigentlich beruflich? Du bist
nicht zufällig der hier?
<>

Thomas Berding wrote:

[Ich schrub:]

>> Kannst Du Deine Meinung nicht auch als solche vertreten?
>
> Das tue ich doch die ganze Zeit!

Nein, Du legst mir Wörter in den Mund. Das ist nicht schick.

> Ich muss schon prinzipbedingt nicht jeden 'individuellen' Berater
> kennen.

Ach so. Aber eine pauschale Meinung über alle hast Du trotzdem. Wieviele
kennst Du denn? 0,0000001%?
Nun ja, einen willkürlich herausgepickten Amerikaner stört es auch
nicht, dass er nicht viele Deutsche kennt. Für ihn sind wir trotzdem
alles Bier saufende und Sauerkraut essende Nazis. Er ist sogar ganz
erstaunt, wenn man ihm sagt, dass Hitler schon tot ist.
Du meinst, man müsse auch nicht viele Polen kennen? Autos klauen sie ja
eh alle, das wissen wir ja...

>> Die Welt da draußen besteht aber aus mehr als nur schwarz und weiß.
>
> Nein, natürlich nicht, wieder so eine Binsenweisheit, die uns hier
> aber nicht weiter führt.

Nein, nicht "uns". *Dich*.

> Weil er die wichtigen Fragen möglicherweise vergessen hat zu stellen.
> Wenn wir mal konstatieren, dass der Berater aufklären soll, müsste
> er ja daraufhin weisen.

"Herr Kunde, Sie fragen gerade ..., aber kann es sein, dass Sie Ihre
Frage eigentlich so formulieren wollten: ...?"

> Schon der Gebrauch des Wortes "überzeugen" erweckt in mir den
> Eindruck, dass das etwas nicht stimmt. "Überzeugen" muss seinen
> Gegner in einem Streitgespräch. Es wird aber behauptet, dass Berater
> und Kunde auf der gleichen Seite stehen, wieso muss man ihn dann
> "überzeugen"?

Wortspielchen sind scheinbar Dein Fachgebiet.
Thomas, wirklich, *niemand* hier kann etwas dafür, dass der Begriff
"überzeugen" bei Dir negativ belegt ist. So wie Du bspw. über meine
Arbeit (ohne sie zu kennen) negativ überzeugt bist, kann man auch
positiv überzeugt sein.
Ich war bspw. dem Audi A6 3.0 TDI quattro gegenüber nicht negativ
eingestellt, aber eine Probefahrt damit hat mich trotzdem überzegt.

>> Du hast den Sinn des Beispiels anscheinend nicht verstanden. Es
>> ging darum, dass man Dinge nicht so gut behalten kann, wenn man
>> nicht täglich damit zu tun hat. Selbstverständlich kann es mir
>> *hier* egal sein.
>
> Doch ich habe das Beispiel verstanden

Dass Du es nicht verstanden hast, beweisen Deine Worte weiter unten. [1]

> Daher ist es hier über alle Maßen wichtig als Kunde aufzupassen und
> zu behalten/verstehen, was einem gesagt wurde.

Hier sind wir ausnahmsweise einer Meinung. Das Verstehen mag bei
vernünftiger Beratung noch hinkommen. Bloß mit dem Behalten wird es
schwierig. Aus schon erwähnten Gründen.

>> Aber wenn *ich* mal in der Rolle des Kunden bin und jemand erklärt
>> mir etwas, das nicht zu *meinem* Fachgebiet gehört, geht es für
>> *mich* um die Wurst. Hier ging es nur um das Verstehen.
>
> Wie gesagt, wenn das Nicht-Verstehen folgenlos bleibt, ist das
> Beispiel nicht relevant.

[1] Nämlich hier. Was ich versucht habe Dir zu erklären ist, dass es auf
die *Rolle* ankommt. Für den *Kunden* bleibt das Nicht-Verstehen *nicht*
folgenlos.
Ich habe gesagt, dass ich es mir ebenfalls schwer merken kann, wenn ein
Kunde mir etwas von seinem (mir fremden) Fachgebiet erklärt. Darauf Dein
(IMHO unpassender) Einwand: "Der Unterschied ist nur, dass es _Dir_ egal
sein kann. Für Otto geht es aber um die Wurst."
Selbstverständlich, er ist ja auch in der beschriebenen Situation der
Kunde. Wenn ich im Baumarkt falsch beraten werde, geht es für *mich* um
die Wurst. Das ändert aber alles nichts daran, dass man sich Dinge nicht
gut merken kann, die nicht zum eigenen Fachgebiet gehören bzw. mit denen
man selten zu tun hat. Dafür und für nichts anderes war das Beispiel.

Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 13:03:35 von nospam.q03.2006

Hallo Thomas,

Thomas Grüske wrote:

> Ganz so hart würde ich das nicht ausdrücken wollen, immerhin hat er ja in
> Message-ID: <44abae24$0$29130$> schon
> richtig erkannt "Ich muss den Kunden überzeugen und nicht überfahren".

Nunja, ich habe es nicht da erst erkannt, sondern (wie es da drin steht)
von Anfang an.

> Was ihm allerdings in der Tat sehr offensichtlich fehlt, ist die
> Erkenntnis, dass eben genau das "verkaufen" bedeutet.

Interessant, diese Neigung zu Wortspielereien. Siehe auch meine Antwort
an Deinen Vornamensvetter bzgl. "verkaufen".
Aber schön, wenn es Dich glücklicher macht "analysieren, beraten, mit
gegebenen Mitteln den Kunden wirtschaftlich besser positionieren und
dabei selber daran verdienen" als "verkaufen" zu bezeichnen, dann sei es so.

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

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Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 13:03:38 von nospam.q03.2006

Thomas Rudolf Bergh wrote:

> Aber selbstverständlich verkaufst du, nichts anderes ist dein Job. Und
> erst, wenn du das verstanden und akzeptiert hast, wird vielleicht mal
> ein wirklich guter Verkäufer aus dir.

Ah, noch einer, der mich und meine Arbeit besser kennt als ich selbst.
*aufdieStirnhau*
Mensch, Thomas, wieso habe ich dich nicht schon viel früher gefragt, wo
der Hase läuft? Dann würde ich jetzt schon...
Ja, was würde ich jetzt? Am laufenden Band Lebensversicherungen
"verkaufen"? Mit der selben Fachkompetenz wie die Dame an der Kasse bei
Feinkost-Albrecht?
Übrigens: Hast du dich bei Aldi an der Kasse schon mal "beraten" lassen,
welche Shimano-Baugruppe am Fahrrad für 199 Euro montiert ist? Oder aus
welchem Material die Dämpfungslage in der Sohle der Joggingschuhe für
15,99 Euro besteht?
Hast du schon mal einen Autoverkäufer gefragt, was der Unterschied
zwischen Turbolader und Kompressor oder was das Lambda-Fenster ist?
Das sind alles willkürlich ausgewählte Beispiele, mein Auto hat weder T.
noch K. und das Kraftstoff-Luft-Mischverhältnis hat mich nie
*sonderlich* interessiert.

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 13:39:52 von les_ich_nicht

Ca|in Rus wrote:
> Interessant, diese Neigung zu Wortspielereien. Siehe auch meine Antwort
> an Deinen Vornamensvetter bzgl. "verkaufen".

Wortspielereien betreiben diejenigen, denen der Begriff "verkaufen" aus
irgendwelchen Gründen nicht fein genug ist, und die sich dann mit
vermeintlich besser klingenden Bezeichnungen wie "Führungskraft",
"Berater", "Consultant", "Account Manager" und ähnlichen Worthülsen
schmücken müssen, um sich ausreichend bedeutsam zu fühlen.
Gut zu verkaufen ist eine hochqualifizierte Aufgabe, die je nach Produkt
und Aufgabenstellung unterschiedliche Voraussetzungen an Ausbildung und
Persönlichkeit stellt. Das gilt genauso für einen so genannten "Business
Development Manager" mit Einzelprojekten von mehreren Millionen wie für
die Kassiererin bei Aldi. Verkäufer sind sie trotzdem alle.

Gruß Thomas

Chief Visionary Officer
Bankkaufmann
Geprüfter Finanz- und Anlage-Berater
MBA, Banking & Finance
- VERKÄUFER -

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 14:54:26 von nospam.q03.2006

Thomas Grüske wrote:

> Wortspielereien betreiben diejenigen, denen der Begriff "verkaufen" aus
> irgendwelchen Gründen nicht fein genug ist,

Ich finde ihn nicht zutreffend. Nicht fein genug ist deine Interpretation.

> und die sich dann mit
> vermeintlich besser klingenden Bezeichnungen wie "Führungskraft",
> "Berater", "Consultant", "Account Manager" und ähnlichen Worthülsen
> schmücken müssen, um sich ausreichend bedeutsam zu fühlen.

"Vermeintlich besser klingenden Bezeichnungen wie 'Berater'" LOL!
Wer, außer dir gerade, schmückt sich hier noch mit Worthülsen und
vermeintlich wichtig (da Englisch) aussehenden Bezeichnungen?

> Gruß Thomas
>
> Chief Visionary Officer
> Bankkaufmann
> Geprüfter Finanz- und Anlage-Berater
> MBA, Banking & Finance
> - VERKÄUFER -

Beeindruckend.

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

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offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 06.07.2006 19:45:33 von les_ich_nicht

Ca|in Rus wrote:
> Ich finde ihn nicht zutreffend.

Weil? Du dich damit nicht ausreichend von anderen Verkäufern, die du
für weniger qualifiziert hältst, abgrenzen kannst? Ist aber eigentlich
egal, weil es mir darum geht, dass du mit großer Vehemenz behauptest,
nichts zu verkaufen, denn das ist nun mal einfach nicht wahr.
Es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, weshalb man speziell in
Deutschland den Begriff "verkaufen" meidet wie der Teufel das
Weihwasser. Verkäufer sind die wichtigsten Mitarbeiter eines
Unternehmens, denn sie sorgen dafür, dass die Firma das Geld verdient,
von dem alle anderen bezahlt werden müssen. Es sind diejenigen, die
nicht automatisch ihr Festgehalt am Monatsende von "der Firma"
überwiesen bekommen, sondern die ein höheres Risiko eingehen - und
dafür im Erfolgsfall auch ein höheres Einkommen realisieren, wenn sie
gut *verkauft* haben.
Carsten Maschmeyer hat übrigens selbst überhaupt kein Problem mit dem
Begriff, also warum du?

> "Vermeintlich besser klingenden Bezeichnungen wie 'Berater'" LOL!
> Wer, außer dir gerade, schmückt sich hier noch mit Worthülsen und
> vermeintlich wichtig (da Englisch) aussehenden Bezeichnungen?

Englisch einfach deshalb, weil ich für ein britisches Unternehmen
arbeite, in Deutschland nennen mich alle einfach nur "Chef", wenn dir
das besser gefällt, die Asiaten könnten damit halt nicht so furchtbar
viel anfangen.
Du wirst unschwer feststellen, dass ich diese Ansammlung von wichtig
klingenden Worthülsen sonst niemals benutze, und genau das war
eigentlich auch der Sinn dieser übertriebenen Aufzählung von
Wichtigkeitsanzeigern: Man ist dieses und jenes, dies und das, aber im
Kundenkontakt immer und in jedem Fall vor allem Verkäufer. Schade, dass
das nicht so bei dir angekommen ist, aber dann habe ich das eben
schlecht verkauft (sic!).

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 07.07.2006 08:04:20 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 07.07.2006 09:20:59 von nospam.q03.2006

Thomas Grüske wrote:

> Ca|in Rus wrote:
>
>> Ich finde ihn nicht zutreffend.
>
> Weil? Du dich damit nicht ausreichend von anderen Verkäufern, die du
> für weniger qualifiziert hältst, abgrenzen kannst?

Ja. Das mag daran liegen, dass dieser Begriff bei mir mit dem eben
typischen Verkäufer assoziiert ist, bei dem man nicht zu viel Beratung
erwarten kann. In gewisser Weise habe ihr aber auch Recht, die Tätigkeit
des Verkäufers ist hier mit dabei. In Deiner Sprache wäre das dann wohl
"consultative selling".
Ich wollte da jetzt auch nicht so einen Aufriss darum machen, ich wehre
mich lediglich gegen Leute, die mir einreden wollen, was ich tue (nicht
Du). Ich weiß selber, was ich tue.

> Englisch einfach deshalb, weil ich für ein britisches Unternehmen
> arbeite, in Deutschland nennen mich alle einfach nur "Chef"

Mein Nachbar nennt mich auch oft "Chef". Meistens, wenn er ein Bier zu
viel hatte. :-)

> Du wirst unschwer feststellen, dass ich diese Ansammlung von wichtig
> klingenden Worthülsen sonst niemals benutze,

Auch ich habe bewusst darauf verzichtet, in meiner Antwort oder in
meiner Signatur meine Titel aufzuzählen.

> und genau das war eigentlich auch der Sinn dieser übertriebenen
> Aufzählung von Wichtigkeitsanzeigern: Man ist dieses und jenes, dies
> und das, aber im Kundenkontakt immer und in jedem Fall vor allem
> Verkäufer.

Und ich sehe mich in erster Linie als Berater. So what?

> Schade, dass das nicht so bei dir angekommen ist, aber dann habe ich
> das eben schlecht verkauft (sic!).

Doch doch, das hast Du schon richtig verkauft. So ironisch war das
"Beeindruckend" gar nicht gemeint. :-)

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 07.07.2006 16:00:54 von Wolfgang Krietsch

Ca|in Rus wrote:

>Thomas Grüske wrote:
>
>> und genau das war eigentlich auch der Sinn dieser übertriebenen
>> Aufzählung von Wichtigkeitsanzeigern: Man ist dieses und jenes, dies
>> und das, aber im Kundenkontakt immer und in jedem Fall vor allem
>> Verkäufer.
>
>Und ich sehe mich in erster Linie als Berater. So what?

Verkäufer, die sich "Berater" nennen, erwecken bei mir immer den Eindruck,
dass sie sich der zu verkaufenden Sache oder Dienstleistung etwas schämen,
so dass sie deshalb ihre Tätigkeit verschleiern möchten - was ich als nicht
sehr vertrauenerweckend empfinde.

Bye

woffi

--
I am not as think as you drunk I am!

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 07.07.2006 19:55:02 von nospam.q03.2006

Wolfgang Krietsch wrote:

> Verkäufer, die sich "Berater" nennen, erwecken bei mir immer den
> Eindruck, dass sie sich der zu verkaufenden Sache oder Dienstleistung
> etwas schämen, so dass sie deshalb ihre Tätigkeit verschleiern
> möchten - was ich als nicht sehr vertrauenerweckend empfinde.

Ich auch.

> I am not as think as you drunk I am!

Ach so :-)

Gruß,
Calin

--
Calin Rus - Finanzberater beim unabhängigen Finanzdienstleister AWD

Dieses posting stellt meine persönliche Meinung dar und ist keine
offizielle Aussage des AWD.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 07.07.2006 19:58:07 von les_ich_nicht

Wolfgang Krietsch wrote:
> Verkäufer, die sich "Berater" nennen, erwecken bei mir immer den Eindruck,
> dass sie sich der zu verkaufenden Sache oder Dienstleistung etwas schämen,
> so dass sie deshalb ihre Tätigkeit verschleiern möchten - was ich als nicht
> sehr vertrauenerweckend empfinde.

Ich eigentlich auch. Erfahrungsgemäß ist mindestens leise Vorsicht bei
denjenigen angebracht, die vehement betonen, dass sie ganz bestimmt nichts
verkaufen wollen. Besonders wenn sehr offensichtlich ist, dass genau das ihre
Aufgabe ist. Sie kriegen's aber auch oft genug von ihren Vorturnern so
eingetrichtert. Nett finde ich bei hier ankommenden cold-calls den bei mir
fast immer folgendermaßen ablaufenden Dialog
"Ich bin von Firma blablubb und wollte fragen, ob Sie einen Moment Zeit haben"
"Kein Problem, was möchten Sie mir denn gern verkaufen?"
"Neinneinnein, ich will Ihnen überhaupt nichts verkaufen!"
"Logisch wollen Sie mir was verkaufen, sonst würden Sie ja nicht anrufen."
"Nein, ich verkaufe nichts. Den Verkauf machen unsere Berater (sic!), wir
machen nur die Termine."
"Ah, sehen Sie, also wollen Sie mir einen Termin verkaufen!"
"..."
Übrigens haben die von Calin erwähnten Autoverkäufer auch nicht "Verkäufer",
sondern "Verkaufsberater" oder ähnliches auf der Visitenkarte stehen, nur
machen die meist keinen Hehl daraus, dass sie ein Auto verkaufen wollen. Na
ja, ok, oft genug hätten sie gern, dass der Kunde eins kauft, ohne dass sie es
ihm verkaufen müssen...
Im Grunde liegt das auch gar nicht unbedingt nur an den Verkäufern, sondern
mindestens ebenso auch an der Kundschaft, irgendwie sehe ich da auch ein
Henne-Ei-Problem.
Verkaufen ist in .de offenbar irgendwie etwas anrüchiges und ehrenrühriges und
wird aus irgendwelchen Gründen oft sofort in die Ecke von Drückerkolonnen und
ähnlichen Leuten gesetzt, die einem irgendwas aufschwatzen wollen, Hauptsache
der Kunde unterschreibt irgendwas. Lediglich im Einzelhandel (man korrigiere
mich, wenn noch woanders) wird ein Verkäufer auch Verkäufer genannt. Wobei,
andererseits, verkaufen ist ja eigentlich ein *aktiver* Prozess...
Aber wie ich auch schon schrieb, habe ich weniger damit ein Problem, dass
anstelle des "Verkäufer" ein "Berater", "Consultant", "Account Manager",
"Gebietsdirektor" oder whatsoever eingesetzt wird (den gei^h^h^h coolsten
Titel hat mir übrigens mal jemand von der T-Systems präsentiert, der nannte
sich allen ernstes "Key Account Director", und hat sich auch genau so
benommen), sondern dass man nicht dazu steht, etwas verkaufen zu wollen. Dass
zu einem qualifizierten Verkaufsgespräch auch eine gescheite Beratung gehört,
ist aus meiner Sicht dabei nicht mehr als selbstverständlich, denn ein guter
Verkäufer ist *sowieso* immer auch Berater.

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 09:18:01 von str

Thomas Grüske wrote:

>Weil? Du dich damit nicht ausreichend von anderen Verkäufern, die du
>für weniger qualifiziert hältst, abgrenzen kannst? Ist aber eigentlich
>egal, weil es mir darum geht, dass du mit großer Vehemenz behauptest,
>nichts zu verkaufen, denn das ist nun mal einfach nicht wahr.
>Es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, weshalb man speziell in
>Deutschland den Begriff "verkaufen" meidet wie der Teufel das
>Weihwasser. Verkäufer sind die wichtigsten Mitarbeiter eines
>Unternehmens, denn sie sorgen dafür, dass die Firma das Geld verdient,
>von dem alle anderen bezahlt werden müssen. Es sind diejenigen, die
>nicht automatisch ihr Festgehalt am Monatsende von "der Firma"
>überwiesen bekommen, sondern die ein höheres Risiko eingehen - und
>dafür im Erfolgsfall auch ein höheres Einkommen realisieren, wenn sie
>gut *verkauft* haben.


SUPER Kommentar!!

------------------------------------------------------------ -------
Goethe äußerte -in einem Gespräch mit Eckermann:

Ich wüsste nicht, wessen Geist ausgeprägter sein müsste als der des
Handelsmannes.
Dieses Zitat möge den Verkäufer nicht nur stolz machen, sondern ihn
auch verpflichten, ständig an sich zu arbeiten. Der Beruf des
Verkäufers hat keine dreijährige, sondern eine lebenslange Lehrzeit.
Man wird bei der Begegnung mit anderen Menschen nie auslernen. Das
macht das Schöne und Aufregende dieses Berufes aus.
Verkaufen ist nicht irgendein Beruf, sondern eine Aufgabe, die sehr
viel Selbstdisziplin, Takt, Ausdauer und die Bereitschaft, ständig zu
lernen, verlangt.
Vom Verkäufer wird dabei eine zentrale Eigenschaft verlangt, deren
Fehlen schwerer wiegt als der Mangel an Intelligenz.
Wir meinen Humor. Humor im echten Sinne des Wortes, Humor, der
verwandt ist mit Güte, Wohlwollen, Gemeinschaftsgefühl,
Selbstlosigkeit und nichts mit Witzigkeit und schon gar nichts mit
Ironie zu tun hat. Humor weiß auch um die Kehrseite der Medaille, die
Tragik des Lebens, die mit einem Dennoch gemeistert wird.
Nicht ohne Humor ist deshalb der Brief an seine Exzellenz den
Verkäufer, den ein westdeutsches Unternehmen an seine Herren im
Außendienst verschickte;
Ein Unternehmen ist eine Einrichtung, die keinen Grund zum Bestehen
und keinen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten hat, sofern sie
nicht in der Lage ist, einen Kunden zu finden.
Verkäufer sind die wichtigste Antriebskraft in der modernen
Wirtschaft, sie sind die nimmermüden Garanten für Wachstum und
Wohlstand. Sie bewegen mehr Geld als alle Nabobs der Welt
zusammengenommen, sie machen Besuche zu den ungeeignetsten Zeiten,
stehen öfter in Opposition und im Regen, stellen mehr wesentliche
Fragen, geben mehr Auskünfte, werden mit mehr Unbequemlichkeiten
fertig als die Masse der übrigen in der Wirtschaft tätigen Menschen.
Verkäufer bringen mehr Freude, verursachen mehr Irrtümer, kolportieren
mehr Nachrichten, korrigieren mehr Fehler und hören mehr Beschwerden,
gleichen mehr Differenzen aus und verschwenden mehr Kraft und Nerven,
ohne ihre Ruhe zu verlieren, als irgendeine andere Gruppe von
Menschen.
Verkäufer werden individuell und kollektiv abwechselnd in den Himmel
gehoben und verdammt, man diskutiert über sie auf Vertriebstagungen,
bei kulturellen Veranstaltungen, hinter geschlossenen Türen, in
Herren- und Damenzimmern, in Bars und anderen geistigen Orten, von
ebenso vielen Standpunkten aus mit derselben Heftigkeit wie in den
Schlagzeilen seriöser und anderer Zeitungen.


Verkäufer verkaufen und führen mehr neue Wären ein, disponieren über
mehr alte Ware, beladen mehr Waggons, löschen mehr Schiffe, bewegen
mehr Lastwagen, entwerfen mehr Pläne und halten mehr Fließbänder in
Bewegung als alle anderen Geschöpfe dieser Erde.

Fürwahr, meine Freunde: Verkäufer halten die Räder der Wirtschaft und
den Geist der Menschen in Bewegung. Mehr kann von keinem Menschen
gesagt werden. Deshalb sei vorsichtig, wenn du jemanden einen
Verkäufer nennst, es sei denn, du willst schmeicheln.
--------------------------------------------------------

Alle, die heute behaupten sie seien "Berater" und nicht Verkäufer,
betreiben Augenwischerei!!

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 09:20:19 von str

Ca|in Rus wrote:

>Und ich sehe mich in erster Linie als Berater. So what?

Na, dann berate mal Deine "Mandanten", danach komme ich und schließe
ab. :-)))

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 09:23:14 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 09:38:03 von Wolfgang Krietsch

Thomas Grüske wrote:

>Titel hat mir übrigens mal jemand von der T-Systems präsentiert, der nannte
>sich allen ernstes "Key Account Director", und hat sich auch genau so
>benommen),

Einen "Key Account Manager" habe ich, als ich diese Bezeichnung das erste
Mal auf einer überreichten Visitenkarte las, mal gefragt, ob er den
Schlüsselkasten der Firma verwaltet. War schön zu sehen, wie die
vorgeschriebene Freundlichkeit und die zutiefst empfundene Empörung sich in
seinem Kopf ein Duell lieferten ;)



Bye

woffi

--
Despite the cost of living, have you noticed how popular it remains?

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 10:22:00 von UseNet-Posting-Nospam-74308-

begin (Gisbert Sachs) 03.07.06 in /de/etc/finanz/misc:

>Ca|in Rus schrieb:

>> "Ach was, diese ganze Geschichte mit der vernetzten Finanzstrategie,
>> [...]"

>"Und ob seine Gleichung Akademiker = Führungskräfte = Karriere immer
>so stimmt, wage ich zu bezweifeln. Die Zeit berichtet gerade darüber,
>dass immer mehr aus dieser Schicht in Berlin unter Brücken schläft."

Treffen sich 2 Dipl.-Physiker.
Was sagt der eine zum andern?

































"Pommes, Schranke!"


























SCNR.
Rainer

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 11:16:59 von les_ich_nicht

Sven T. Reichelt 'Home' wrote:
> Goethe äußerte -in einem Gespräch mit Eckermann:

Cool, das kannte ich noch nicht. Gibt es dazu eine Literatur-Quelle?

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 15:00:06 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 17:20:00 von UseNet-Posting-Nospam-74308-

(Ca|in Rus) 05.07.06 in /de/etc/finanz/misc:

>Thomas Berding wrote:
>Natürlich ist das falsch.

>Es ist nicht meine Aufgabe, meine Kunden auszubilden.

Klar. Die Rhetorik-Tricks behälst Du natürlich für Dich,
da sind sonst wirkunsglos würden ;-)


>Es ist u. A. meine Aufgabe, auf ihre Fragen einzugehen.

Es "Deine" Aufgabe Verträge zumachen, verträge, verträge.
Es "Deine" Aufgabe die Fragen zu stellen!
Der Kunde wird nicht die notwendigen Fragen stellen,
sonst bräuchte er ja "Deine" "Beratung" garnicht, oder?

Wieso sollte der Kunden nach einer BU fragen, wenn
er noch nie etwas davon gehört hat?


>Je mehr Fragen, desto tiefer geht es in die Materie.

Weshalb der Berater die Fragen stellt, nicht der ahungslose Kunde.

Wenn Du nun behauptest der Kunde würde "die" Fragen stellen, hast Du
irgendwas am Prinzip einer Beratung missverstanden, hm...
vielleicht bist Du doch nur ein Verkäufer?


>Vor allem Akademiker hinterfragen erstmal alles,
>wollen es ganz genau wissen.

Was Du ihm natürlich nicht sagst, da Du dann ja den Kunden "ausbilden"
würdest (s.o.)


>Und ob Du es glaubst oder nicht, ich erkläre es ihnen gerne.

Und oben weigerst Du dich noch dein "Wissen" weiter zugeben.

Ach Stopp..
Deine "Ausbildung" betrifft ja nicht das Wissen, sondern
nur die Veraufsrhetoritk
Sorry, war mir entfallen.


>Wer kein Interesse hat, fragt erst gar nicht.

Also wartest Du zu hause bis Dich wer anruft?
Du hast keine Freunde/Bekannte angerufen und "zur Übung"
versucht ihnen was zu verkaufen?

>Was ich sage, kann ich auch schwarz auf weiß belegen.

Klar.
Ich habe die Unterlagen einer solchen "Beratungs"firma mal meinen
Steuerberater gezeigt. Der hat sich vor Lachen auf die Schenkel
geklopft und ich war für Wochen bei ihm "unten durch" ihn mit
solchen offensichtlichen Müll belämmert zu haben.

>Wenn sie es dann verstanden haben, sind sie auch überzeugt.

Klar.
Daran gibt es bei KLV auch soooooo selten Rücktritte...


>> - Bernd involviert ihn ins Gespräch, stellt Otto suggestive Fragen.
>> - Otto antwortet stolz. Er weiß was! Mensch, das ist doch nicht
>> so schwierig, denkt er.

>Wärst Du Bernd, würdest *Du* das so machen?
>Ich bin jetzt 3 Jahre beim AWD und habe in der Zeit viel gelernt.

Ach.
Deine wesentliche Ausbildung hast Du im wesentlichen bei AWD genossen?
Nunja, ehrlich gesagt: man merkt es.

>Eins wusste ich jedoch von Anfang an:
>Ich muss den Kunden überzeugen und
>nicht überfahren.

Klar. Das predikt der Strukki-Ausbilder vom ersten Tag an!
WIR sind ein seriöses Unternehmen!
WIR beraten unsere Kunden!
WIR verkaufen *nichts*!
UNSERE Produkte sind die Besten!


>Selbst wenn ich rhetorisch jemanden so einlulle,

....wäre es sau dumm.
Er wird nicht eigellullt.
Er GLAUBT letztlich das er das selbst will, das ist ja
die grosse "Kunst".
Genauso wie Du (wirklich ehrlich) GLAUBST Deine Kunden seriös zu
"beraten", aber tatsächlich nur ein Verkäufer bist.
Würdest Du selbst nicht an das GLAUBEN was Du da machst,
hättest Du keinerlei Erfolg in der Branche.
Selbst Laien erkennen Lügner.
Das ist ja das perfide an diesen Strukki-Systemen,
dsa die Teilnehmer selbstglauben was sie sagen.
Ein Lügner ist nicht zu erkennen(weil er ja nicht lügt...)


>dass er unterschreibt, irgendwann "wacht" er doch auf!

Deshalb ist es ganz wichtig den Kunden 3 Jahre lang nach der Unterschrift
weiter zu "behandeln". Solange kann die Provision ja noch
zurückgebucht werden :-)

>Ein übertölpelter Kunde fühlt sich nicht gut und empfiehlt mich auch nicht
>weiter.
>"Diesen Beruf langfristig ausüben"

"Beruf"? Ich würde das "Tätigkeit" nennen, denn zu eine "Beruf"
gehört m.W. eine einheitliche, neutral(!) geprüfte Ausbildung.


>und "Kunden zur Unterschrift überreden" schließt sich also gegenseitig aus.

Ein Wort wie "Unterschrift" "Vertrag" fällt deshalb in
einer "Beratung" niemals!



>> - Ja und sehr häufig wird Otto dann das für ihn vermeintlich
>> geniale Geschäft abschließen. Dann kommt er nach Hause.
>> Frag ihn jetzt bloß nicht, worum es in dem ein- bis zweistündigen
>> Gespräch ging. Otto weiß es nicht mehr....

>Ja, das stimmt erstaunlich oft! Woran liegt das Deiner Meinung nach?
>Meine Erklärung ist, dass das nunmal nicht Ottos Fachgebiet ist.

Warum vertust Du dann 1..2 Stunden mit ihm?

Entweder WILL der Kunde oder er will es nicht.


>So ist es auch umgekehrt: Kunde fragt mich ausgiebig aus, ich erkläre
>es ihm so genau, wie er es wissen will.
>Dann meint er es verstanden zu haben (vllt. stimmt's, vllt. nicht).

>2 Wochen später ruft er mich an
>und stellt mir die selben Fragen nochmal.

>Also erkläre ich es ihm nochmal.

>Heißt das, alle Kunden wären unintelligent? Nein, das heißt,
>dass sie einen Job zu tun haben und eine Familie zu ernähren.

Ich würde eher sagen:
Deine Stärken liegen beim Verkaufen, nicht in der Pädagogik ;-)
Es ist schliesslich eine Kunst etwas zu zu klären, das
alle verständnisvoll nicken, ohne das man wirklich was
gesagt hat. Die besten dieser Leute finden wir dann im Bundestag...

Wenn ich jmd. was erkläre, er mir konzentriert zuhört,
mir auch passende Feedback gegeben hat,
und mich wirklich nach 2 Wochen nochmal genau das gleiche fragt
frage ich mich
a) Kann *ich* schlecht erklären?
b) Ist der andere wirklich dümmer als ich dachte?
c) Hat er schon leichten Alz?
d) Warum fragt er überhaupt, wenn's ihn doch nicht interssiert?
(Würde es ihn interssieren, hätte er es sich gemerkt. So
ist das Gehirn nun mal aufgebaut.)

Für mich sind solche Leute ein finanzieller Nachteil,
für Strukkis der Idealfall.

Rainer

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 17:23:00 von UseNet-Posting-Nospam-74308-

(Ca|in Rus) 06.07.06 in /de/etc/finanz/misc:

>Thomas Berding wrote:
>LOL, hast Du es wirklich nötig, mir Wörter in den Mund zu legen?
>Kannst Du Deine Meinung nicht auch als solche vertreten?
>Ah ja, noch einer der seine eigene kleine Welt nach Schubladen
>sortiert hat. Fein.
>Die Welt da draußen besteht aber aus mehr als nur schwarz und weiß.

>> Deine Aufgabe ist es, etwas zu verkaufen!

><gebetmuehle>
>Nein, ich verkaufe nichts.
></gebetmuehle>


Nicht mal "Beratung"? Aha.
Oder: lässt Du Verkaufen?


>> Und an dieser Stelle befindet sich der Widerspruch bzw. auch das,
>> was ich an der ganzen Beraterei verwerflich finde: Dem Kunde wird
>> suggeriert, dass er hier rund um aufgeklärt (sprich weitergebildet)
>> wird, was nicht der Fall ist.

>Dass bei Dir dieser Eindruck entstanden ist, ist bedauerlich. Ob das
>an Deinem Berater oder an Dir lag, sei mal dahingestellt.
>Der Kunde wird so weit aufgeklärt, wie er möchte.
>Warum sollen ihm Fragen beantwortet werden, die er nicht stellt?

Weil das die Aufgaben eine *Beraters* wäre!
Deine Einstellung ist ganz klar die eines *Verkäufers*!
Ja, ein Verkäufer wird natürlich nicht auf den Webfehler
auf der Ärmelunterseite hinweisen, den er schon beim Auspacken
des Anzuges inert Sekunde gesehen hatte.
Der Textilsachverständige der einfach naiv nach der Qualität des
Stücks gefragt wird, wird den Kunden dagegen natürlich sofort
auf den Webfehler hinweisen und ihm sagen, das er ein
anders Stück nehmen solle oder einen 80% Preisnachlass fordern.
Welcher Verkäufer würde einen Kunden auf ein Produktproblem
hinweisen?
Die aller aller wenigsten.
Aber von einen Berater MUSS man das erwarten können.
Schön das Du Dir in jedem 2. Absatz selbst widerlegst.
Biste ja wenigstens ehrlich.


BTW:
Es geht hier nicht um Dich, eher ganz und garicht um Dich, denn Du
bist ja anscheinend die ganz grosse Ausnahme, und rät's Kunden
sogar Deinen eigenen Produkte ab!
Solche "Berater" sind aber nicht alle Strukkis und man
weiss nie wen man bekommt.
Es geht darum, welche Risiken bestehen KÖNNEN wenn man
sich einen Strukki ins Haus kommen lässt.
Das nicht alle "Klinkenputzer" Betrüger und Abzocker sind ist
klar, ja das es sogar seriöse Versicherungsmakler gibt auch.
Die aber eher selten die Klinken putzen müssen, wenn sie gut sind.)
Diese Arbeiten aber meist auf Honorar Basis und haften(!)
dem Kunden ggü. für eine Falschberatung.
Was passiert einem Struki?
Maximal wird seine Provision zurückgebucht, aber auf dem Schaden
bleibt wahrscheinlich der Kunde sitzen.

Rainer

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 17:24:00 von UseNet-Posting-Nospam-74308-

(Ca|in Rus) 06.07.06 in /de/etc/finanz/misc:

>Thomas,

>> Ich muss schon prinzipbedingt nicht jeden 'individuellen' Berater
>> kennen.

>Ach so. Aber eine pauschale Meinung über alle hast Du trotzdem.
>Wieviele kennst Du denn? 0,0000001%?

Es gibt Strukkiausbildungen an denen man teilnehmen kann.
Dort wird genau das gelehrt was Thomas bei seinen Strukkis
erlebt hat.

>Nun ja, einen willkürlich herausgepickten Amerikaner stört es auch
>nicht, dass er nicht viele Deutsche kennt. Für ihn sind wir trotzdem
>alles Bier saufende und Sauerkraut essende Nazis. Er ist sogar ganz
>erstaunt, wenn man ihm sagt, dass Hitler schon tot ist.

Mir reicht es einen Amerikaner zukennen um diese als
dumme, arognate, geldgeile und kriegelüstener Lügner zu betrachten.
Schliesslich haben die meisten ihn gewählt, er, der skrupellose
Massenmörder, ist der Repräsentant des amerikanischen Volkes...


>Du meinst, man müsse auch nicht viele Polen kennen? Autos klauen sie
>ja eh alle, das wissen wir ja...

Deine Rhetorikausbildung war echt nicht schlecht.

Das ist jetzt die Regel:
Suchen Sie absurden Beispiele um Ihren Kontrahenten unglaubwürdig zu machen.


>>> Die Welt da draußen besteht aber aus mehr als nur schwarz und weiß.
>>
>> Nein, natürlich nicht, wieder so eine Binsenweisheit, die uns hier
>> aber nicht weiter führt.

>Nein, nicht "uns". *Dich*.

Wie bitte?
Du willst bestimmen was *mich* zu interessieren hat?


>> Weil er die wichtigen Fragen möglicherweise vergessen hat zu
>> stellen. Wenn wir mal konstatieren, dass der Berater aufklären
>> soll, müsste
>> er ja daraufhin weisen.

>"Herr Kunde, Sie fragen gerade ..., aber kann es sein, dass Sie Ihre
>Frage eigentlich so formulieren wollten: ...?"

Man wieder primitive "Eier-Rhetorik"...
Lass das doch bitte. Es führt hier zu nix.


>> Schon der Gebrauch des Wortes "überzeugen" erweckt in mir den
>> Eindruck, dass das etwas nicht stimmt. "Überzeugen" muss seinen
>> Gegner in einem Streitgespräch. Es wird aber behauptet, dass Berater
>> und Kunde auf der gleichen Seite stehen, wieso muss man ihn dann
>> "überzeugen"?

>Wortspielchen sind scheinbar Dein Fachgebiet.


>Thomas, wirklich, *niemand* hier kann etwas dafür, dass der Begriff
>"überzeugen" bei Dir negativ belegt ist.

Es geht Thomas nicht um das "überzeugen"
Nochmal für die Blitzmerker:

Wenn ich mit jemanden *zusammen* arbeite, muss ich ihn ebend
nicht "überzeugen", es sei denn, ich will das er *meinen* Ideen
folgt. Dann ist das aber kein Team mehr...


>So wie Du bspw. über meine Arbeit (ohne sie zu kennen)

Es geht nicht um Dich!

>negativ überzeugt bist, kann man auch positiv überzeugt sein.

Es ist für einen Strukki/Verkäufer ein absolutes *Muss* positive
von seiner Arbeit überzeugt zu sein!

Das heisst aber ebend nicht, das er das absolut Beste für seinen
Kunden tut, sondern nur das aus seine Ameisen/Frosch-Sicht beste!


>Ich war bspw. dem Audi A6 3.0 TDI quattro gegenüber nicht negativ
>eingestellt, aber eine Probefahrt damit hat mich trotzdem überzegt.

Du redest wirr ;-)

Rainer

Re: Deutsche Vermögensberatung kommt vorbei

am 08.07.2006 18:24:26 von str

Martin Gerdes wrote:

>Sven T. Reichelt 'Home' <> schrieb:
>
>>Fürwahr, meine Freunde: Verkäufer halten die Räder der Wirtschaft und
>>den Geist der Menschen in Bewegung. Mehr kann von keinem Menschen
>>gesagt werden. Deshalb sei vorsichtig, wenn du jemanden einen
>>Verkäufer nennst, es sei denn, du willst schmeicheln.
>
>>Alle, die heute behaupten sie seien "Berater" und nicht Verkäufer,
>>betreiben Augenwischerei!!
>
>Damit hast Du recht, und doch sollte man den Verkäufer nicht gering
>schätzen.

Durchaus nicht!
Ich bin Dipl. BW und Vers.Fachwirt und VERKÄUFER!! :-))