Re: Vor die Tür stellen ??
Re: Vor die Tür stellen ??
am 01.07.2006 08:06:01 von c_moeller
Heiko Kradewitch schrieb:
> Thomas Mayer schrieb:
>> Nach Stundenende hat "Frau Lehrerin" unseren Sohn gesucht und
>> ist dann Amok gelaufen - es wird von Nervenzusammenbruch geredet!
>> (ist Ihr eingefallen daß man das nicht darf??)
>> Für heute haben wir unseren Sohn mal krank gemeldet
>> Wie sollen wir uns Montag verhalten ???
>> Habt Ihr einen Tipp?
>
> Am Montag in die Schule mit gehen und beim Direktor über die
> Verletzung der Aufsicht beschweren, da der Sohn auf einmal nach Hause
> gelaufen kam, weil ihn die Lehrerin aus dem Klassenzimmer verwiesen
> hat. Natürlich habt ihr Eurem Sohn nicht gesagt, heim zu gehen! Dann
> kannst Du die aber mal rotieren sehen.
Und Sohnemann sagt dann: "Aber Papa, du hast doch gesagt..."
Da wäre ich gern dabei, wenn die kurzen Lügenbeine ganz amputiert
werden...
MfG Christian
Re: Vor die Türstellen ??
am 01.07.2006 09:56:16 von Rupert Haselbeck
Christian Möller schrieb:
> Und Sohnemann sagt dann: "Aber Papa, du hast doch gesagt..."
> Da wäre ich gern dabei, wenn die kurzen Lügenbeine ganz amputiert=
> werden...
Das klingt zwar vielleicht alles ganz lustig, besonders auch die doofen=
Ratschläge (nein, die sind nicht von dir), wie man der Lehrerin mit e=
in
wenig lügen kräftig am Zeug flicken könne, aber man sollte bei de=
rlei
Überlegungen möglichst auch im Auge behalten, daß das Kind bereit=
s
jetzt schwere Folgen des väterlichen Verhaltens zu verdauen hat. Mit =
7
oder 8 Jahren haben Kinder in der Regel noch uneingeschränktes
Vertrauen in die Eltern. Wenn es nun plötzlich erkennen muß, daß =
der
Vater ein Lügner ist, und gar versucht, auch das Kind zum Lügen
anzuhalten, so verursacht das zwangsläufig eine massive
Vertrauenskrise, weil der Junge erkennen muß, daß sein Vater zu fei=
ge
ist, für seine Worte und/oder Taten einzustehen. Dies fördert weder=
die
Sozialkompetenz des Kindes noch ist es geeignet, dessen schulische
Leistungen und sein Verhalten im Unterricht positiv zu beeinflussen.
Schlimmer noch wäre es, wenn der Ausgangspunkt der Problematik, die
Verhaltensauffälligkeiten des Kindes, bereits darin zu suchen wäre.=
MfG
Rupert
Re: Vor die Tür stellen ??
am 01.07.2006 13:55:21 von Norbert Lack
Rupert Haselbeck schrieb:
> [...] aber man sollte bei derlei Überlegungen möglichst auch im Auge
> behalten, daß das Kind bereits jetzt schwere Folgen des väterlichen
> Verhaltens zu verdauen hat. Mit 7 oder 8 Jahren haben Kinder in der
> Regel noch uneingeschränktes Vertrauen in die Eltern. Wenn es nun
> plötzlich erkennen muß, daß der Vater ein Lügner ist, und gar
> versucht, auch das Kind zum Lügen anzuhalten, so verursacht das
> zwangsläufig eine massive Vertrauenskrise, weil der Junge erkennen
> muß, daß sein Vater zu feige ist, für seine Worte und/oder Taten
> einzustehen. Dies fördert weder die Sozialkompetenz des Kindes noch
> ist es geeignet, dessen schulische Leistungen und sein Verhalten im
> Unterricht positiv zu beeinflussen.
Meine volle Zustimmung! Obwohl es bei manchen Eltern sinnvoll wäre,
dieses Urvertrauen möglichst früh zu erschüttern --- wenn es nicht für
das/die Kind(er) so schädlich wäre.
> Schlimmer noch wäre es, wenn der Ausgangspunkt der Problematik, die
> Verhaltensauffälligkeiten des Kindes, bereits darin zu suchen wäre.
<Loriot>Ach!</Loriot>
Sollten die Probleme wirklich nur (oder hauptsächlich) dadurch bedingt
sein, dass die Lehrerin "austickt", sollte sie mMn durchaus "auf den
rechten Weg" gebracht werden (selbst wenn dieser aus dem Schuldienst
heraus führen sollte).
Sollte sich aber zeigen, dass die Probleme (zumindest zu nicht
unerheblichen Teilen) auf Inkompetenz oder Fehlverhalten der Eltern
zurück gehen, hoffe ich, dass die Schule in einem kleinen Dorf (oder
einem Stadtteil mit engen sozialen Bindungen) liegt.
In so weit bin ich für eine gründliche Klärung des Sachverhaltes.
Gruß
Norbert
--
Nichts ist so gerecht verteilt wie der Verstand,
jeder ist davon überzeugt, er habe genug davon.
Re: Vor die Tür stellen ??
am 01.07.2006 19:51:10 von e-a-jungblut
Rupert Haselbeck wrote:
> Christian Möller schrieb:
>
>> Und Sohnemann sagt dann: "Aber Papa, du hast doch gesagt..."
>> Da wäre ich gern dabei, wenn die kurzen Lügenbeine ganz amputiert
>> werden...
>
> Das klingt zwar vielleicht alles ganz lustig, besonders auch die
> doofen Ratschläge (nein, die sind nicht von dir), wie man der
> Lehrerin mit ein wenig lügen kräftig am Zeug flicken könne, aber man
> sollte bei derlei Überlegungen möglichst auch im Auge behalten, daß
> das Kind bereits jetzt schwere Folgen des väterlichen Verhaltens zu
> verdauen hat. Mit 7 oder 8 Jahren haben Kinder in der Regel noch
> uneingeschränktes Vertrauen in die Eltern. Wenn es nun plötzlich
> erkennen muß, daß der Vater ein Lügner ist, und gar versucht, auch
> das Kind zum Lügen anzuhalten, so verursacht das zwangsläufig eine
> massive Vertrauenskrise, weil der Junge erkennen muß, daß sein Vater
> zu feige ist, für seine Worte und/oder Taten einzustehen. Dies
> fördert weder die Sozialkompetenz des Kindes noch ist es geeignet,
> dessen schulische Leistungen und sein Verhalten im Unterricht positiv
> zu beeinflussen. Schlimmer noch wäre es, wenn der Ausgangspunkt der
> Problematik, die Verhaltensauffälligkeiten des Kindes, bereits darin
> zu suchen wäre.
Vielleicht folgendes dazu: ich habe mal in der 3 Klasse Grundschule
gemeint das es sinnvoller sei die Unterschrift meines Vaters (Jahrgang
1920) unter ein Diktat welches nicht ganz in meinem Sinne gelaufen war
(zensurenmässig) zu fälschen/nachzumachen. Daraufhin wurde mein Vater
mit mir in die Schule bestellt und im jeniges in meinem Beisein zur
Ansicht vorgelegt. Nachdem er dann festgestellt hatte das es ganz klar
seine Unterschrift sei und wie man sich erdreisten könne daran zu
zweifeln. Als wir dann zu Hause waren habe ich die 'Jagdreise' bekommen,
sprich: er hat mir den Allerwertesten versohlt. Ich habe daraus gelernt.
1. Die Familie hält nach aussen absolut zusammen, egal was ist! 2. Man
macht sowas nicht! Wobei das 2. sofort klar war, schon auf der Fahrt zur
Schule und die erstere sich erst am nächsten Tag in meinem Kopf
manifestiert hat. Mein Vater hat mir insgesamt drei mal in meinem Leben
den Hintern versohlt und es hat mir erstens nicht geschadet (der
Allerwerteste ist dafür gepolstert) und zweitens habe ich daraus
entscheidende Sachen gelernt. Seinem Verhalten verdanke ich es
schliesslich, das ich heute noch lebe. Andere Kinder sind tot. Im
übrigen hat mein Vater nie jemanden (wie viele Eltern das machen) eine
Backpfeife runtergehauen. Und auch ansonsten sehr sinnvoll in Bezug auf
mein Verhalten agiert. Ich erinnere mich, das ich als kleines Kind so im
Alter von 7 Jahren oft meinem Vater beim technischen Zeichnen (er war
Ing.grad. Maschbau) zusah. Mich faszinierte es wie er mit in Vierteln
gebrochenen Rasierklingen auf den Zeichnungen fehlerhaftes ausmerzte.
Ich bettelte oft genug darum das auch mal machen zu dürfen und er sagte
immer das das nichts für mich sei. Völlig logisch. Nun ergab es sich das
ich mit Muttern zum Friseur musste. Und wie ich so wartete, entdeckte
ich in den Regalen die Packungen mit den Rasierklingen. Sofort sah ich
die Chance nun ohne Wissen meiner Eltern mein Ziel erreichen zu können.
Latürnich konnte ich die Klingen nur stehlen, denn der Friseur hätte sie
mir nicht verkauft, selbst wenn ich Geld gehabt hätte und meine Mutter
hätte 'n Teufel getan dies zu tun. Was passierte ist völlig klar, zu
Hause wurde die Packung entdeckt und ich intensiv verhört. Mein Vater
sagte dann, das ich zum Friseur gehen ihm das erzählen und mich
entschuldigen muss. Latürnich gab er mir das Geld für die Packung mit.
Ich habe das getan und es war mir sehr peinlich. Was ich daraus gelernt
habe? Das man nicht klaut bzw. nichts gesetzwidriges tut. Ich habe einen
grundlegenden Gerechtigkeitssinn und ich denke das damals in meiner
Kindheit der Grundstein zu meinem späteren Wunsch Rechtswissenschaften
zu studieren gelegt wurde. Wenn ich so zurückdenke...... auf die Frage
meines Vaters warum ich gedacht habe ich könnte die Packung einfach so
nehmen hab ich geantwortet: 'Der hat doch noch sooooooooooo viele!' ;-)
Heutzutage würde jeder Ladenbesitzer sofort die Polizei holen. Wir haben
mal einen Nachbarn gehabt der die Steinchen aus seinem Garten immer in
unseren Garten geschmissen hat. Mein Vater hat diese gesammelt und
irgendwann dort wo der Nachbar die immer rüberschmiss einen grossen
Haufen dieser Steine aufgeschichtet, war locker 70cm hoch. Danach ist
nie wieder ein Stein in unseren Garten geflogen. LOL
mfg
Ernst-August