Kapitalbeteiligung Biogasanalage
Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 13.07.2006 11:12:07 von MartinKobil
Hi,
mich würden mal Meinungen zu einer Kapitalbeteiligung an einer
Biogasanalage interessieren. Was haltet ihr grundsätzlich davon, wo
seht ihr irgendwelche Fallstricke?
Martin
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 13.07.2006 11:35:31 von Michael Lang
"MartinKobil" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
Hi,
mich würden mal Meinungen zu einer Kapitalbeteiligung an einer
Biogasanalage interessieren. Was haltet ihr grundsätzlich davon, wo
seht ihr irgendwelche Fallstricke?
Martin
Hallo Martin,
die Anlage ist absolut ungewiss (risikoreich) und man muss (als Normalo) mit
mindestens 10000 EUR einsteigen. Energierohstofflieferung vertraglich auf 20
Jahre abgesichert? Naja, wenn die bauern nicht mehr können, dann können sie
halt nicht mehr und die Vorabkalkulation ist noch mehr Quatsch.
Wenn Du für ca. 6.15% p.a. Zinsen das auf Dich nehmen willst, wird es wohl
keine größeren Hacken mehr geben.
Gruß
Micha
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 13.07.2006 12:52:18 von MartinKobil
Was mir nicht ganz klar ist:
Es steht etwas von Kapitalbeteiligung und .... Kommandisten sind am
Gewinn und Verlust entsprechend dem Anteil ihrer Einlage beteiligt.
Eine Nachschußpflicht ist ausgeschlossen.
Bedeutet das, daß man ggf. einen Verlust bis maximal zur Höhe des
eingesetzten Kapitals begleichen muß, aber in keinem Fall verpflichtet
ist Geld nachzuschießen. Wird das Risiko letztlich durch die "GmbH"
begrenzt, wobei es im Verlustfall eventuell doch sinnvoll sein könnte
Geld nachzuschießen, um das Unternehmen zu retten, oder?
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 13.07.2006 13:22:32 von unknown
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Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 14.07.2006 09:51:48 von MartinKobil
> Das ganze ist eine unternehmerische Beteiligung und birgt entsprechend
> der Gesellschaftsform das Risiko des Totalverlustes. Hinzu kommen auch
> noch eine ganze Reihe von *weichen* Kosten die der Initiator
> einstreicht und Du mitbezahlst.
Wenn ich persönlich der Initiator wäre und damit richtig Geld
verdienen wollte, dann würde ich versuchen meine Gewinne in den
Baukosten zu verstecken. Wer sagt mir denn, daß die Baukosten einer
solchen Anlage wirklich bei 2,5 MioEUR liegen und nicht vielleicht nur
bei 1,5 MioEUR?
Könnte doch gut sein, daß die eigentliche Motivation für den
Initiator es letztlich ist, eine Biogasanlage möglichst teuer zu
verkaufen.
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 14.07.2006 15:00:19 von Spartacus
Hallo Martin,
MartinKobil wrote:
> Wenn ich persönlich der Initiator wäre und damit richtig Geld
> verdienen wollte, dann würde ich versuchen meine Gewinne in den
> Baukosten zu verstecken. Wer sagt mir denn, daß die Baukosten einer
> solchen Anlage wirklich bei 2,5 MioEUR liegen und nicht vielleicht nur
> bei 1,5 MioEUR?
>
Das ist eine Variante. Die andere ist, denn Beteiligten irgendwann
zu "offenbaren", dass kein Geld mehr da ist und man "nur noch
einmal" von jedem etwa 10.0000 Euro bräuchte, um das Ganze doch
zu retten und in die Gewinnzone zu führen. Und dann möchte ich
den Beteiligten sehen, der angesichts verlockender Gewinne
einen Schlussstrich zieht und aussteigt.
Das Ganze alle zwei Jahre wiederholt sichert dem Initiator
zumindest eine Zeitlang ein regelmäßiges Einkommen...
...Zumindest, bis die Ersten misstraurisch werden.
Viel Erfolg
Olaf
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 14.07.2006 23:35:43 von MartinKobil
> Wenn Du für ca. 6.15% p.a. Zinsen das auf Dich nehmen willst, wird es w=
ohl
> keine größeren Hacken mehr geben.
Wie kommst du eigentlich auf deine 6,15% ?
Die Firma ist ja eine GmbH & Co.KG. Wie würden die Ausschüttungen
dann eigentlich steuerlich für mich gehandhabt? Sind das Einkünfte
aus Gewerbebetrieb oder Zinseinkünfte?
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 15.07.2006 12:00:04 von unknown
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Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 15.07.2006 12:00:04 von unknown
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Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 17.07.2006 12:15:14 von Michael Lang
"Martin Gerdes" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> "Michael Lang" <> schrieb:
>
>>mich würden mal Meinungen zu einer Kapitalbeteiligung an einer
>>Biogasanalage interessieren. Was haltet ihr grundsätzlich davon, wo
>>seht ihr irgendwelche Fallstricke?
>>
>
>>die Anlage ist absolut ungewiss (risikoreich)
>
> eine Eigenschaft, die sich mit dem Leben an sich teilt
Richtig, aber mein Leben habe ich geschenkt bekommen, das Geld für die
Anlage nicht ... ;o)
>>und man muss (als Normalo) mit mindestens 10000 EUR einsteigen.
>
> Klar. Sonst frißt die Kapitalverwaltung einen ja auf.
Hier hast Du bestimmt Dein eigenes ";o)" vergessen.
>>Energierohstofflieferung vertraglich auf 20 Jahre abgesichert? Naja,
>>wenn die Bauern nicht mehr können, dann können sie halt nicht mehr,
>>und die Vorabkalkulation ist noch mehr Quatsch.
>
> Eine solch fundierte Argumentation gilt es ernsthaft zu erwägen.
Hab ich da was falsch verstanden? Die Bauern sollen doch die
Rohstofflieferung absichern, oder? Das ist auf 20 Jahre mMn auch mit einem
gewissen Risiko behaftet. Die wissen doech derzeit nichtmal, ob sie
nachwuchs bekommen und suchen dringend Frauen (also allgemein geschrieben).
>>Wenn Du für ca. 6.15% p.a. Zinsen das auf Dich nehmen willst,
>
> Geplant ist eine KG, eine Kommanditgesellschaft, das ist eine
> unternehmerische Beteiligung, für die es natürlich keine Zinsen gibt,
ok, hier kann ich mich nicht rausreden ...Du hast wohl recht.
> sondern je nach Gang der Dinge Gewinn oder Verlust. Woher nimmst Du die
> 6,15%?
Im Prospekt, den ich im Netz gefunden hab`schreiben die etwas von 10% ("Dies
entspricht einer Verzinsung des investierten Kapitals von ca. 10% jährlich
vor Steuern." Kurzinformation Seite5 --- Bei einer Einzahlung: 103% und
Auszahlung von 325%). Ich wollte nurmal andeuten, dass wenn ich 10000 EUR
mit 6,15% anlege (egal wie sicher oder nicht sicher) nach 20 Jahren ein
Betrag von 32990 EUR daraus geworden ist.
>>wird es wohl keine größeren Hacken mehr geben.
>
> Hacken?
> Was haben Gartengeräte mit dieser Investition zu tun?
Schraibfahler meinerseits, sorry. Allerdings brauchen die Bauern ja auch
Gartengeräte ...
*duckundweg*
Micha
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 17.07.2006 16:11:43 von unknown
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Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 17.07.2006 16:36:27 von Michael Lang
"Emil Naepflein" <> schrieb im Newsbeitrag
news:
> On Mon, 17 Jul 2006 12:15:14 +0200, "Michael Lang"
> <> wrote:
>
>>> sondern je nach Gang der Dinge Gewinn oder Verlust. Woher nimmst Du die
>>> 6,15%?
>>
>>Im Prospekt, den ich im Netz gefunden hab`schreiben die etwas von 10%
>>("Dies
>>entspricht einer Verzinsung des investierten Kapitals von ca. 10% jährlich
>>vor Steuern." Kurzinformation Seite5 --- Bei einer Einzahlung: 103%
>>und
>>Auszahlung von 325%). Ich wollte nurmal andeuten, dass wenn ich 10000 EUR
>>mit 6,15% anlege (egal wie sicher oder nicht sicher) nach 20 Jahren ein
>>Betrag von 32990 EUR daraus geworden ist.
>
> Dieser Vergleich ist nicht sinnvoll da der Rückfluss des Geldes nicht
> am Ende sondern über die 20 Jahre verteilt erfolgt. Deshalb gibt es
> auch den Unterschied zwischen der von Dir errechnten Rendite und der
> im Prospekt.
Ok, richtig - das hatte ich glatt übersehen!
Ich hab` mal kurz durchgespielt was wäre, wenn ich 10kEUR in 2006 anlege, ab
01.01.2007 mit 10% verzinse und ab Jahresende 2007 immer den im Prospekt
angegebenen Anteil entnehmen würde. Es kam dabei raus, dass ich nach 20
Jahren mit ca. 576 EUR in den Nassen (also "-") liegen würde. Bis auf +73
EUR genau aufgehen würde es bei einer Verzinsung von 10,1%p.a.. Also haben
die im Prospekt mit ihren 10% recht.
Sorry für die voreilige und falsche Kritik.
> Emil
Gruß
Micha
Re: Kapitalbeteiligung Biogasanalage
am 17.07.2006 20:38:05 von MartinKobil
> Also haben die im Prospekt mit ihren 10% recht.
Ja, im Prospekt schon.
Ich habe die Emissionsunterlagen von einer anderen Biogasanlage der
Firma CornTec am Standort Twist gefunden. Die standardisierte Anlage
unterscheidet sich zumindestens auf den ersten Blick nur durch 2 BHKW
anstatt 3 und einer fehlenden Hackschnitzeltrockung. Die beiden
Fermenter sind vom Volumen her identisch. Trotzdem soll die Leistung
von 500 kW auf 750 kW in Langenau ansteigen (ein BHKW hat 250 kW
Leistung). Und die Bausumme extrem von 1,5 MioEUR auf 2,5 MioEUR. Das
lässt sich in keiner Weise durch das zusätzliche BHKW erklären. Es
lässt sich auch nicht nachvollziehen, weshalb man mit beiden Anlagen
mit einer ähnlichen Pflanzen-Anbaufläche auskommen soll.
www.nyhuis-online.de/Kontor/Beteiligungen/Prospekt.pdf
Was bei beiden Anlagen identisch ist, ist die prognostizierte Rendite
von 10%.
Für mich ist das ein typischer Fall, wie man zuerst die Rendite von
10% vorgibt und dann sämtliche Parameter so hindreht, daß die
gewollten 10% herauskommen. Offensichtlich sollen damit die Baukosten
hochgerechnet werden - schließlich verdient die Firma ihr Geld damit.
Das ist IMHO alles andere als seriös. Davon lasse ich jedenfalls meine
Finger.