Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 19.07.2006 23:07:49 von thalion77

Hallo Leute!

Wie werden die Zinsen für ein täglich fälliges Konto berechnet? Wenn
andauernd Beträge ein- und ausbezahlt werden, kann man schwer für einen
bestimmten Betrag eine Zinsformel ansetzen. Werden täglich Tageszinsen
berechnet und am Schluss auf ein Jahr (oder auf ein Quartal) addiert?

Beispiel: effektiver Zinssatz: 1%

Kontostand 17.7.2006: EUR 2000 Tageszinsen := 0,01/365*2000 = 0,0548
Kontostand 18.7.2006: EUR 4000 Tageszinsen := 0,01/365*4000 = 0,1096

Norbert

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 19.07.2006 23:24:33 von Benedikt Schlecker

Am 19.07.2006 23:07 schrieb Norbert Pürringer:
> Hallo Leute!
>
> Wie werden die Zinsen für ein täglich fälliges Konto berechnet? Wenn
> andauernd Beträge ein- und ausbezahlt werden, kann man schwer für einen
> bestimmten Betrag eine Zinsformel ansetzen. Werden täglich Tageszinsen
> berechnet und am Schluss auf ein Jahr (oder auf ein Quartal) addiert?
>
> Beispiel: effektiver Zinssatz: 1%
>
> Kontostand 17.7.2006: EUR 2000 Tageszinsen := 0,01/365*2000 = 0,0548
> Kontostand 18.7.2006: EUR 4000 Tageszinsen := 0,01/365*4000 = 0,1096

Genau so rechne ich hin und wieder nach, ob mir meine Bank mir die Zinsen
auch wirklich richtig berechnet. Denen trau ich nämlich grundsätlich
alles zu, wenn man nicht selber nachprüft. Mit einem kleinen
Exceldokument und einem csv-Export geht das ziemlich schnell.
Nur noch folgendes, wenn du schreibst, täglich fälliges Konto, meinst du
damit, dass die Zinsen täglich gutgeschrieben werden? Dann musst du die
korrekterweise immer noch in den Kontostand dazurechnen (wenn sie nicht
schon drin sind).


Viele Grüße
Bene
--
Murphy's Gesetzte:
3) Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis
zum Wunsch.

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 19.07.2006 23:33:29 von thalion77

Hallo Benedikt.

> Nur noch folgendes, wenn du schreibst, täglich fälliges Konto, meinst du
> damit, dass die Zinsen täglich gutgeschrieben werden? Dann musst du die
> korrekterweise immer noch in den Kontostand dazurechnen (wenn sie nicht
> schon drin sind).

Das ist die Frage, wie Banken vorgehen. Bei mir werden die Zinsen
quartalsweise gutgeschrieben. Ich habe ein normales Girokonto. Die Frage
ist, ob die Tageszinsen auf Basis des dem Kontoinhaber sichtbaren
Kontostandes oder auf Basis eines virtuellen mit Tageszinsen
hinzugerechneten Kontostandes berechnet wird.

Norbert

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 20.07.2006 00:02:23 von Benedikt Schlecker

Am 19.07.2006 23:33 schrieb Norbert Pürringer:

> Das ist die Frage, wie Banken vorgehen. Bei mir werden die Zinsen
> quartalsweise gutgeschrieben. Ich habe ein normales Girokonto. Die Frage
> ist, ob die Tageszinsen auf Basis des dem Kontoinhaber sichtbaren
> Kontostandes oder auf Basis eines virtuellen mit Tageszinsen
> hinzugerechneten Kontostandes berechnet wird.

Das muss irgendwo in deinen Unterlagen stehen. Bei meinem Tagesgeldkonto
steht bspw. monatliche Zinsgutschrift und dann noch was von Zinseszins.
Das heißt, dass die mir mein Geld jeden Monat mit einem zwölftel des
Jahreszinses verzinsen, was dann im Endeffekt grandiose 0,03 Prozentpkt.
mehr gibt :-)


Viele Grüße
Bene
--
Murphy's Gesetzte:
31) Klappt ein Experiment schon mal, stimmt mit Sicherheit etwas damit nicht.

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 20.07.2006 00:52:06 von unknown

Post removed (X-No-Archive: yes)

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 20.07.2006 14:31:31 von Christian Brosch

Konrad Wilhelm wrote:
> Exakte Zinsberechnung ist ein sehr kompliziertes Geschäft.
> Zunächst muss man sich auf Jahres- und Monatslängen einigen.

Bei deutschen Kreditinstituten ist generell 30/360 üblich, d.h. jeder
Monat wird mit 30 Tagen angenommen.
Es gibt ganz wenige ausländische Banken, die in Deutschland
niedergelassen sind, und es anders machen. z.B. die Finansbank mit
act/act. Das steht aber i.d.R. in den Unterlagen.

> Dann muss festgelegt werden, wann jeweils die Zinsen dem Kapital
> zugeschrieben werden sollen: Immer zum Jahresende? oder jährlich, aber
> zu einem anderen Tag oder vierteljährlich oder ...

Die Zinsen werden immer dann dem Kapital zugeschrieben, wenn die
Gutschrift im Kontoauszug sichtbar wird. Die Häufigkeit steht auch in
den Kontobedingungen.
Beispiel:
Bank gibt 3% Zinssatz an, der effektive Jahreszins beträgt dann:

bei täglicher Zinsgutschrift: 3,045% (macht keine Bank!)
bei monatlicher Zinsgutschrift: 3,042%
bei quartalsweiser Zinsgutschrift: 3,034%
bei jährlicher Zinsgutschrift: 3,000%

Auch hier gab es schon Ausnahmen. Es gab mal kurzzeitig die first-e
Bank, die die Zinsen tatsächlich täglich berechnet und dem Kapital
zugeschlagen hat, auch wenn die Zinsen nur monatlich im Kontoauszug
sichtbar waren. Aber absolut einziger mir bekannter Fall.

Aber man beachte: Bei Krediten berechnen die Banken die Zinsen
grundsätzlich täglich und schlagen sie auch grundsätzlich täglich dem
Kapital zu. Warum das so ist, kann sich wohl jeder denken...

> Und letztlich muss der Rechenweg genau beschrieben werden.
> Mit wieviel Stellen rechne ich 0,04/365 denn aus, und nach welchen
> Regeln runde ich und in welcher Reiehenfolge führe ich die
> Rechenschritte durch? Das muss wirklich genau festgesetzt sein, bevor
> man Zinsen Centgenau ausrechnen kann.

Normalerweise sollte nur der Betrag gerundet werden, der dann
tatsächlich auf dem Konto gutgeschrieben werden. Alle Zwischenergebnisse
sollten mit deutlich höherer Genauigkeit berechnet werden. Dadurch ist
der Rechenweg dann egal.

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 20.07.2006 17:07:05 von Otfried

Christian Brosch schrieb:

>
> Auch hier gab es schon Ausnahmen. Es gab mal kurzzeitig die first-e
> Bank, die die Zinsen tatsächlich täglich berechnet und dem Kapital
> zugeschlagen hat, auch wenn die Zinsen nur monatlich im Kontoauszug
> sichtbar waren. Aber absolut einziger mir bekannter Fall.

Das hört sich amerikanisch an


> Aber man beachte: Bei Krediten berechnen die Banken die Zinsen
> grundsätzlich täglich und schlagen sie auch grundsätzlich täglich=
dem
> Kapital zu. Warum das so ist, kann sich wohl jeder denken...

das hört sich falsch an -> würde auch nix bringen, da sich dadurch
nätürlich auch der Effektivzinssatz änder würde.

>
> Normalerweise sollte nur der Betrag gerundet werden, der dann
> tatsächlich auf dem Konto gutgeschrieben werden. Alle Zwischenergebnisse
> sollten mit deutlich höherer Genauigkeit berechnet werden. Dadurch ist
> der Rechenweg dann egal.

Meinst Du mit "runden" auf zwei Stellen nach dem Komma?
dann musst Du auch sagen, mikt wieviel Stellen dur zwischenergebnisse
rundest, denn runden musst du 1/3 immer!

Der Rechenweg ist nicht egal - Grundsätzlich gibt es mehrere
unterschiedliche Methoden, die zu unterschiedlichen Ergebnissen
führen:

Zinszahlenmethode: Kapital/100*Tage (auf null stellen gerundet,
manchmal auch geschnitten) für die Salden aller Tage getrennt nach
soll und Haben, addiert, am Ende der Abrechnungsperiode mit dem
Zinssatz multipliziert und durch 360 geteilt.

Anwendung: meistens Kontokorrent

Progressive Postenmethode: Den Bertrag des einzelnen Umsatzes bis zum
nächsten Zinstermin verzinsen. Macht probleme beim Vorzeichenwechsel,
daher meist bei Spar und Darlehen

Add on: Von anfang bis ende, unbeschadet von Rückzahlungen immer auf
das volle Kapital:

Einfach, gemein, meist für Ratenkredite
möglicht genau Methode: Zinsen pro Tag mit mindestens x Stellen
rechnen und zum buchen auf 2 Stellen runden

Anwendung: überall, wo neue Software im Einsatz ist

Die alten Methoden kommen alle aus der Zeit, als die Zinsen noch per
Hand gerechnet wurden. Lustigerweise wurde diese Methoden dann häufig
auf eine höheres technisches Niveau, sprich EDV gehoben (Vielleicht
weil die bank dabei immer ein paar gute gemacht hat?)

Gruß
Otfried

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 20.07.2006 18:41:20 von Matthias Hanft

Otfried schrieb:

[First-E-Bank]
> Das hört sich amerikanisch an

War aber die irische Filiale einer französischen Bank :-)

Die 6% p.a. waren wirklich gut :-)

Gruß Matthias.

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 20.07.2006 23:15:06 von Christian Brosch

Otfried wrote:
>>Aber man beachte: Bei Krediten berechnen die Banken die Zinsen
>>grundsätzlich täglich und schlagen sie auch grundsätzlich täglich dem
>>Kapital zu. Warum das so ist, kann sich wohl jeder denken...
>
> das hört sich falsch an -> würde auch nix bringen, da sich dadurch
> nätürlich auch der Effektivzinssatz änder würde.

Natürlich steigt dadurch der Effektivzins, dass ist ja der Sinn der
Sache. Die Bank kann mit einem niedrigeren Nominalzins werben, zahlen
tut der Kunde aber den Effektivzins, also verdient die Bank mehr. Seit
einigen Jahren hat der Gesetzgeber allerdings bei Krediten die Angabe
des Effektivzinses vorgeschrieben.
Trotzdem hat sich an der Rechenmethode nichts geändert. Bei allem mir
bekannten Kreditangeboten ist der Effektivzins höher als der Nominalzins
-> die Bank hat irgendwo einen Zinseszinseffekt.

>>Normalerweise sollte nur der Betrag gerundet werden, der dann
>>tatsächlich auf dem Konto gutgeschrieben werden. Alle Zwischenergebnisse
>>sollten mit deutlich höherer Genauigkeit berechnet werden. Dadurch ist
>>der Rechenweg dann egal.
>
> Meinst Du mit "runden" auf zwei Stellen nach dem Komma?
> dann musst Du auch sagen, mikt wieviel Stellen dur zwischenergebnisse
> rundest,

Hab' ich doch geschrieben, Zwischenergebnisse sollten nicht gerundet
werden. Und es macht selbst bei vielen aufeinanderfolgenden
Additionen/Multiplikationen bei Zinsberechnungen i.d.R. keinen
Unterschied mehr im centgenauen Ergebnis, ob Zwischenergebnisse mit 8,
10 oder 12 Stellen berechnet werden.

> denn runden musst du 1/3 immer!

Nein, muss man nicht. Bei der Zinsberechnung kommen nur rationale Zahlen
vor, also könnte man auch mit Brüchen durchrechnen, heutzutage ist das
softwaretechnisch möglich, aber das macht, glaube ich, keine Bank.

> Der Rechenweg ist nicht egal - Grundsätzlich gibt es mehrere
> unterschiedliche Methoden, die zu unterschiedlichen Ergebnissen
> führen:

Zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt man nur, wenn man die Zinsen
unterschiedlich häufig dem Kapital zuschlägt (monatliche, quartalsweise
oder jährliche Zinsgutschrift), weil hier der Zinseszinseffekt wirkt.
Ansonsten ist der Rechenweg völlig egal, wenn man die Zwischenergebnisse
nicht rundet. Ansonsten hast du irgendwo falsch gerechnet ;-)

> Zinszahlenmethode

Kenne ich. Macht z.B. Ziraatbank.

> Progressive Postenmethode: Den Bertrag des einzelnen Umsatzes bis zum
> nächsten Zinstermin verzinsen. Macht probleme beim Vorzeichenwechsel,
> daher meist bei Spar und Darlehen

Kenne ich auch. Gibt das selbe Ergebnuis.

> Add on: Von anfang bis ende, unbeschadet von Rückzahlungen immer auf
> das volle Kapital:
>
> Einfach, gemein, meist für Ratenkredite

Das wird wohl keine Bank machen. Auch bei Ratenkrediten wird immer nur
die verbleibene Restschuld verzinst. Alles andere wäre Betrug.

> möglicht genau Methode: Zinsen pro Tag mit mindestens x Stellen
> rechnen und zum buchen auf 2 Stellen runden

Das wird bei Krediten so gemacht.

Auch eine Methode, die man bei (Spar-)Konten mit wenig Umsätzen
empfehlen kann: Berechnung des durchschnittlichen Guthabens und darauf
einfach den Jahreszins berechnen.


Nochmal zu den Zinsmethoden:

Also ich bin seit Jahren Tagesgeldhopper und habe bestimmt zwei Dutzend
Banken geprüft. Ich habe die Zinsen immer nachgerechnet und hatte
praktisch nie Abweichungen über einen Cent zur Berechnung der Bank. Also
kommt wohl doch unabhängig von der Rechenmethode immer dasselbe Ergebnis
'raus.
Aufpassen muss man, weil einige Banken den letzten Tag eines
Zinszahlungszeitraumen (z.B. den 31.12. bei jährl. Zinszahlung)
teilweise dem alten und teilweise schon dem neuen Zinszeitraum
zuschlagen. Das merkt man besonders beim 28.02. weil dann die
Abweichungen wegen 30/360 3 Tage beträgt.

Christian

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 21.07.2006 11:33:58 von Otfried

Christian Brosch schrieb:

> Otfried wrote:
> >>Aber man beachte: Bei Krediten berechnen die Banken die Zinsen
> >>grundsätzlich täglich und schlagen sie auch grundsätzlich tägli=
ch dem
> >>Kapital zu. Warum das so ist, kann sich wohl jeder denken...
> >
> > das hört sich falsch an -> würde auch nix bringen, da sich dadurch
> > nätürlich auch der Effektivzinssatz änder würde.
>
> Natürlich steigt dadurch der Effektivzins, dass ist ja der Sinn der
> Sache. Die Bank kann mit einem niedrigeren Nominalzins werben, zahlen
> tut der Kunde aber den Effektivzins, also verdient die Bank mehr. Seit
> einigen Jahren hat der Gesetzgeber allerdings bei Krediten die Angabe
> des Effektivzinses vorgeschrieben.
> Trotzdem hat sich an der Rechenmethode nichts geändert. Bei allem mir
> bekannten Kreditangeboten ist der Effektivzins höher als der Nominalzins
> -> die Bank hat irgendwo einen Zinseszinseffekt.

Also, ich weiss nicht wo Du Deine Erkenntnis herbeziehst. Ich kenne die
Methoden vieler Deutscher Banken aus eigener Erfahrung als Business
Analyst für Software. Die von Dir beschriebene Methode ist mir bei
einer deutschen Bank noch nicht begegnet - Aber Du wirst mir sich ein
Angebot nennen können, wo sich der Unterschied zwischen nominal- und
Effektivzinssatz aus der von Dir beschriebenen Methode herleitet
>
> >>Normalerweise sollte nur der Betrag gerundet werden, der dann
> >>tatsächlich auf dem Konto gutgeschrieben werden. Alle Zwischenergebni=
sse
> >>sollten mit deutlich höherer Genauigkeit berechnet werden. Dadurch ist
> >>der Rechenweg dann egal.
> >
> > Meinst Du mit "runden" auf zwei Stellen nach dem Komma?
> > dann musst Du auch sagen, mit wieviel Stellen du Zwischenergebnisse
> > rundest,
>
> Hab' ich doch geschrieben, Zwischenergebnisse sollten nicht gerundet
> werden. Und es macht selbst bei vielen aufeinanderfolgenden
> Additionen/Multiplikationen bei Zinsberechnungen i.d.R. keinen
> Unterschied mehr im centgenauen Ergebnis, ob Zwischenergebnisse mit 8,
> 10 oder 12 Stellen berechnet werden.
>
> > denn runden musst du 1/3 immer!
>
> Nein, muss man nicht. Bei der Zinsberechnung kommen nur rationale Zahlen
> vor, also könnte man auch mit Brüchen durchrechnen, heutzutage ist das
> softwaretechnisch möglich

Weiss ich nicht - kann ich mir aber nur schwer vorstellen - würde mich
aber interessieren, wie das gehen soll


> aber das macht, glaube ich, keine Bank.
>
> > Der Rechenweg ist nicht egal - Grundsätzlich gibt es mehrere
> > unterschiedliche Methoden, die zu unterschiedlichen Ergebnissen
> > führen:
>
> Zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt man nur, wenn man die Zinsen
> unterschiedlich häufig dem Kapital zuschlägt (monatliche, quartalswei=
se
> oder jährliche Zinsgutschrift), weil hier der Zinseszinseffekt wirkt.
> Ansonsten ist der Rechenweg völlig egal, wenn man die Zwischenergebnisse
> nicht rundet. Ansonsten hast du irgendwo falsch gerechnet ;-)

Klar gibt es gleiche Ergebnisse wenn man nicht rundet - aber in der
Praxis rundet man immer und die unterschiedlichen Methoden haben halt
unterschiedliche Rundungsusancen

>
> > Zinszahlenmethode
>
> Kenne ich. Macht z.B. Ziraatbank.

und mindestens 25 weitere Banken in Deutschland. Wenn Du sie kennen
würdest bzw. meine Beschreibung gelesen hättest, wüsstest Du, das
ein Charakteristikum der Zinszahlenmethode ist, das Zinszahlen ganze
Zahlen sind -> Rundungseffekt -> abweichendes Ergebnis

>
> > Progressive Postenmethode: Den Bertrag des einzelnen Umsatzes bis zum
> > nächsten Zinstermin verzinsen. Macht Probleme beim Vorzeichenwechsel,
> > daher meist bei Spar und Darlehen
>
> Kenne ich auch. Gibt das selbe Ergebnis.

Wenn Du sie kennen würdest wüsstest Du, dass bei dieser Methode
(zumindest in der Vergangenheit), Pfennige nicht mitverzinst wurden.
Darüber hinaus wird bei dieser Methode jedem Posten ein konkretes,
also also auf 2 Nachkommastellen gerundetes Zinsergebnis mitgegeben ->
frühe Rundung - hoher Rundungseffekt!

>
> > Add on: Von anfang bis ende, unbeschadet von Rückzahlungen immer auf
> > das volle Kapital:
> >
> > Einfach, gemein, meist für Ratenkredite
>
> Das wird wohl keine Bank machen. Auch bei Ratenkrediten wird immer nur
> die verbleibene Restschuld verzinst. Alles andere wäre Betrug.

Widerspruch -> google mal nach Ratenkredit und "Zinssatz pro Monat"

>
> > möglicht genau Methode: Zinsen pro Tag mit mindestens x Stellen
> > rechnen und zum buchen auf 2 Stellen runden
>
> Das wird bei Krediten so gemacht.
>
> Auch eine Methode, die man bei (Spar-)Konten mit wenig Umsätzen
> empfehlen kann: Berechnung des durchschnittlichen Guthabens und darauf
> einfach den Jahreszins berechnen.

bei längern Nachdenken kann man darauf kommen, dass dies der
Zionszahlenmethodee entspricht.
>
>
> Nochmal zu den Zinsmethoden:
>
> Also ich bin seit Jahren Tagesgeldhopper

Das ist ein Produkt von vielen und hier unterscheiden sich die Banken
in der Regel kaum

> und habe bestimmt zwei Dutzend
> Banken geprüft. Ich habe die Zinsen immer nachgerechnet und hatte
> praktisch nie Abweichungen über einen Cent zur Berechnung der Bank.

Also doch Abweichungen! Niemand hat behauptet, das man von den
Abweichungen reich wird

Also
> kommt wohl doch unabhängig von der Rechenmethode immer dasselbe Ergebnis
> 'raus.

nein, hör dir selbst zu!

> Aufpassen muss man, weil einige Banken den letzten Tag eines
> Zinszahlungszeitraumen (z.B. den 31.12. bei jährl. Zinszahlung)
> teilweise dem alten und teilweise schon dem neuen Zinszeitraum
> zuschlagen. Das merkt man besonders beim 28.02. weil dann die
> Abweichungen wegen 30/360 3 Tage beträgt.

Das korreliert damit, ob der erste Tag verzinst wird oder nicht: IMO
regelmässig incl. / excl., in Ausnahmefällen excl. / Inclusive. Mit
dem 28.2 haben viele das Problem zu wissen, ob es nunb der 28. oder der
Monatsletzte ist, was z. B. 360 /360 eine wesentliche Rolle spielt
>=20
Otfried

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 22.07.2006 16:22:17 von thalion77

Ich schreibe ein Programm, dass mir korrekt den Kontostand auf Basis von
Tageszinsen berechnet:

Ist folgende Formel korrekt:

NeuerStand = (Anzahl der vergangenen Tage seit letztem Stand) / Tage pro
Jahr * Zinssatz / 100 * AlterStand + AlterStand

Oder setzen die Banken generell statt Tage pro Jahr die Konstante 360 ein.
Damit würde der Kunde einen zusätzlichen (sehr kleinen) Gewinn machen.

Gruß,
Norbert

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet

am 22.07.2006 16:44:33 von Stefan Krieg

Hallo Norbert,

Norbert Pürringer <> wrote:
> Ich schreibe ein Programm, dass mir korrekt den Kontostand auf Basis
> von Tageszinsen berechnet:
>
> Ist folgende Formel korrekt:
> NeuerStand = (Anzahl der vergangenen Tage seit letztem Stand) / Tage
> pro Jahr * Zinssatz / 100 * AlterStand + AlterStand

Die Formel berücksichtigt keine Zinseszinsen (sondern nur anteilige
unterjährige Zinsen). Wenn Du das so wolltest und Deine Bank die
Zinsen so berechnet, dann ist sie O.K.

> Oder setzen die Banken generell statt Tage pro Jahr die Konstante 360
> ein.

Wenn das 'ne Frage sein sollte: das wurde in diesem Thread schon
thematisiert. "Generell" kann man nicht sagen.

gruß aus berlin
der stef

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 22.07.2006 18:10:51 von thalion77

>> Ist folgende Formel korrekt:
>> NeuerStand = (Anzahl der vergangenen Tage seit letztem Stand) / Tage
>> pro Jahr * Zinssatz / 100 * AlterStand + AlterStand
>
> Die Formel berücksichtigt keine Zinseszinsen (sondern nur anteilige
> unterjährige Zinsen). Wenn Du das so wolltest und Deine Bank die
> Zinsen so berechnet, dann ist sie O.K.

Ach herrje! Das heißt Rechnen mit Potenzen.

Wie wäre es damit?

NeuerStand = AlterStand * (Zinsatz/100+1)^(Anzahl der vergangenen Tage seit
dem letzten Stand/Tage pro Jahr)

Norbert

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet

am 22.07.2006 20:26:55 von Stefan Krieg

Hallo Norbert,

Norbert Pürringer <> wrote:
> NeuerStand = AlterStand * (Zinsatz/100+1)^(Anzahl der vergangenen
> Tage seit dem letzten Stand/Tage pro Jahr)

Sieht gut aus (wenn Du eine Bank findest, die Dir eine tägliche
Zinsverrechnung gibt).

gruß aus berlin
der stef

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 22.07.2006 20:31:18 von Nite4Hawks

Norbert Pürringer schrieb:

> Wie wäre es damit?
>
> NeuerStand =3D AlterStand * (Zinsatz/100+1)^(Anzahl der vergangenen Tage =
seit
> dem letzten Stand/Tage pro Jahr)
>
> Norbert

Das ist "act/act" aber in deutschen Banken ist 30/360 üblich, siehe

Re: Wie werden Zinsen für täglich fällig berechnet?

am 23.07.2006 21:10:09 von Christian Brosch

Otfried wrote:

> Also, ich weiss nicht wo Du Deine Erkenntnis herbeziehst. Ich kenne die
> Methoden vieler Deutscher Banken aus eigener Erfahrung als Business
> Analyst für Software. Die von Dir beschriebene Methode ist mir bei
> einer deutschen Bank noch nicht begegnet - Aber Du wirst mir sich ein
> Angebot nennen können, wo sich der Unterschied zwischen nominal- und
> Effektivzinssatz aus der von Dir beschriebenen Methode herleitet

Beispiel: DiBa Ratenkredit
Nominalzins: 8,45%
Effektivzins: 8,79%

Da die DiBa keine Bearbeitungsgebühr verlangt, resultiert der höhere
Effektivzins ausschließlich - wie von mir beschrieben - aus
Zinseszinseffekten.
Im Gegensatz zu dem was ich ursprünglich schrieb, findet allerdings
keine tägliche, sondern eine monatliche Berechnung statt.

Kann man auch schnell nachrechnen:
(1 + 0,0845/12) ^ 12 = 1,08785

>>Nein, muss man nicht. Bei der Zinsberechnung kommen nur rationale Zahlen
>>vor, also könnte man auch mit Brüchen durchrechnen, heutzutage ist das
>>softwaretechnisch möglich
>
> Weiss ich nicht - kann ich mir aber nur schwer vorstellen - würde mich
> aber interessieren, wie das gehen soll

Bruchrechnung lernt man in der Schule, und zwar eher in den unteren
Klassen. Nur vergessen es die meisten Leute schnell wieder...

>>>Zinszahlenmethode
>>
>>Kenne ich. Macht z.B. Ziraatbank.
>
> und mindestens 25 weitere Banken in Deutschland. Wenn Du sie kennen
> würdest bzw. meine Beschreibung gelesen hättest, wüsstest Du, das
> ein Charakteristikum der Zinszahlenmethode ist, das Zinszahlen ganze
> Zahlen sind -> Rundungseffekt -> abweichendes Ergebnis

Ich habe die Zinsberechnung bei der Ziraatbank 'mal nachvollzogen. Die
Ziraatbank rundet die Zinszahlen nicht auf ganze Werte. Nur das
Endergebnis wird gerundet.
Um das zu überprüfen, habe ich für einen Zeitraum die Zinszahlen auf
zwei Wegen berechnet: Einmal wurden sämtliche Zinszahlen ganzzahlig
gerundet, dabei erhielt ich Ergebnis A. Beim zweiten Mal habe ich die
Zinszahlen mit Kommastellen berechnet und erst die Summe ganzzahlig
gerundet und erhielt Ergebnis B mit B != A. Auf dem Kontoauszug stand
der Wert B. Die Rundung der Summe ist meiner Ansicht nach problemlos
möglich und irrelevant für das Ergebnis, da der gerundete Wert mehr
zuverlässige Ziffern aufweist, als das Endergebnis.

Ich wüsste auch keinen sinnvollen Grund, warum - wie du beschrieben hast
- die Bank jeden Zwischenwert (jede Zinszahl) ganzzahlig runden sollte.
Damit macht sie sich doch nur selbst Schwierigkeiten, nämlich wenn durch
die entstehenden Abweichungen Rückfragen der Kunden entstehen.

Gruß,
Christian

P.S. Weil du jetzt schon mehrfach postest und immer wieder dieselben
Fehler machst: Es gibt im Usenet gewisse Umgangsformen, deren Einhaltung
allen Beteiligten Vorteile bringt. Dazu zählen die insbesondere die
Angabe eines vollständigen Namens, jedoch auch die (weitestgehende)
Einhaltung der deutschen Orthographie.