Re: Erfahrungen mit dem HAC?

Re: Erfahrungen mit dem HAC?

am 20.10.2007 23:38:44 von Egon Kuhn

Ralf Kusmierz schrieb:
> begin quoting, Egon Kuhn schrieb:
>> Was wäre in dem vereinfachten Beispiel nicht-grün? Das hier:
>> - Nicht-Gewinnportfolio: kaufe am Montag das Wertpapier, welches in der
>> Vorwoche nicht die höchste Wochenrendite hatte?
>> Dann hätte ich in dem Beispiel für x Wertpapiere ein Gewinnportfolio und
>> x-1 Nicht-Gewinnportfolios. Das Gewinnportfolio müsste (die meisten oder
>> sogar alle?) Nicht-Gewinnportfolios risikoadjustiert outperformen? Nur
>> dann taugt das dahinterliegende Modell etwas?
>
> Ja, aber natürlich nur im statistischen Mittel. Man kann durchaus
> "lege artis" alles richtig machen und trotzdem auf die Nase fallen,
> das ist bei Glücksspielen nun einmal so.

Gilt dieses statistische Mittel auch bei der Modellprüfung oder nur bei
der späteren Umsetzung? Also konkret gefragt: sollte das Gewinnportfolio
*alle* Nicht-Gewinnportfolios risikoadjustiert outperformen oder nur ein
gemitteltes Nicht-Gewinnportfolio?

> Ob Du diese Informationen nur "aus Unterhaltungsgründen" zur Kenntnis
> nimmst oder Dich daran machst, für die Anwendung Prognosemodelle zu
> bauen, mußt Du selbst entscheiden. Ich halte letzteres für den
> Privatanleger für durchaus sinnvoll - praktisch jedes systematische
> und kontrollierte, also quasi "mechanische" Vorgehen ist den
> "Entscheidungen aus dem Bauch" üblicherweise überlegen, auch
> denjenigen, nur rein passiv zu managen und Indexzertifikate zu halten.

Das "mechanische" Vorgehen ist für mich auch ein wichtiger Aspekt. Wobei
mir selbst da die Psyche in die Quere kommt. Ich habe das mal mit echtem
Geld und einem simplen Modell probiert. Was in Excel kein Problem
darstellt, sieht in der Praxis schon wieder anders aus. Nach einigen
Tagen Minus las ich ein paar Analysteneinschätzungen - man will sich ja
informieren, was da los ist. Danach rief der Bauch "Verkaufen!". Das war
so ungefähr beim Tiefstkurs...

Das hatte sicherlich auch damit zu tun, dass ich keinerlei Vertrauen in
meine "Prognose"-modelle besaß. Ich wußte ja, dass sie nichts taugten.

> In diversen "Börsenbüchern" wird üblicherweise empfohlen, sich die
> Gründe für Anlageentscheidungen schriftlich niederzulegen, um sich
> später kritisch damit auseinandersetzen zu können und sich so
> Rechenschaft ablegen zu können.

Gelesen habe ich davon schon oft. Aber praktisch? Man müsste sich dann
wiederholt mit seiner eigenen Fehlbarkeit auseinandersetzen. Die kenne
ich aber eigentlich schon. Worin läge aus Deiner Sicht der
Erkenntnisgewinn? Hast Du Erfahrungen mit so einer Art Tagebuch?

> Die mathematisch fundierten Technischen Analysemethoden machen
> eigentlich nichts anderes, aber mit dem Vorteil, viele verschiedene
> Hypothesen zu formulieren und gleich statistisch auf ihre
> Stichhaltigkeit überprüfen zu können - was soll daran denn falsch
> sein?

So gesehen...

Eine Frage, die Manfred mir jetzt wiederholt gestellt hat, ist aber doch
bedenkenswert. Die Frage nach dem "Was bringt Dir das?". Oder anders
gesagt die Balance zwischen Aufwand (Zeit) und Ertrag.

Noch habe ich für mich keine Antwort gefunden. Zur Zeit überwiegt
einfach das Interesse an der Sache an sich - da spielt die Balance keine
Rolle. Mich würde einmal interessieren, wie Du das für Dich siehst?


Gruß,
Egon